Hier kannst Du alle Szenarien durchspielen:
http://dofsimulator.net/en/
Die Bildwirkung von 135mm bei Portrait bedeutet eine Größere Freistellungsmöglichkeit. Wenn Dein Raum groß genug ist, sehe ich keine Probleme. Es gibt sogar Fotografen, die diese Brennweite wegen der Bildwirkung im Gesicht bevorzugen. Technisch findest Du kein besseres Objektiv für beide Anwendungen zugleich. Und die Option für Vollformat bleibt.
Schärfentiefe und Freistellung (Unschärfeverlauf) sind verschiedene Dinge!
Probiert mal hier: http://www.kinzel.org/02_foto/06_unschaerferechner/index3.html
Mit 55/1.8 erreicht man mehr Freiststellung (bei weniger Schärfentiefe) gegenüber näheren Hintergründen, als mit 90/2.8
Aber im Vergleich mit zB 35/1.8 ergibt sich bei Hintergründen, die mehr als 3m entfernt sind eine höhere Freistellung und eine höhere Schärfentiefe mit 90/2.8
Also: bei kürzeren Distanzen erreicht man mit kürzeren Brennweiten und großen Blendenöffnungen mehr Freistellung, bei weniger Schärfentiefe. Bei langen Distanzen erreicht man mehr mit längeren Brennweiten und hat sogar mehr Schärfentiefe.
Das bezieht sich natürlich auf gleiche Abbildungsmassstäbe, also Hauptmotiv identisch abgebildet!
Mir wäre das 90/2.8 als einzige Porträtlinse zu lang. Ich nehme meist das Sel50f18 oder Sigma 60/2.8. Wenn ich mehr von der Umgebung zeigen möchte oder mehr Betonung auf die Perspektive legen möchte, dann gerne Sigma 30/1.4 oder sogar Sel 20f28. Gebraucht wird man sicher mindestens 3 der Linsen anstelle des 90ers bekommen und hat viel mehr Gestaltungsmöglichkeiten.
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