hmuenx schrieb:
[...] inwiefern elektrische Leitfähigkeit und/oder Metall-Eigenschaften die Polarisierung beeinflussen?
Also allgemein kann man die Polarisation durch Reflexion folgendermaßen erklären (ich hoffe es ist verständlich, hab zur Zeit keine Nerven eine Skizze zu machen, reich ich bei Bedarf vielleicht morgen nach):
1. Die Richtung des reflektierten Lichtstrahls ist durch den Reflexionswinkel (EInfallwinkel=Ausfallwinkel) festgelegt.
2. Die Reflexion erfolgt durch Anregung elektrisch geladener Dipole im Material, die dann ihrerseits wieder Licht emitieren.
3. Es fällt gerade den Dipolen "leicht" Licht in Richtung des "vorgeschriebenen" Ausfallwinkels zu emitieren, die in der Reflexionsebene ihre Schwingung vollführen.
4. Daher wird überwiegend Licht emitiert, dessen elektrisches Feld parallel zur Reflexionsfläche schwingt.
So, jetzt bei Metallen:
1. Metalle haben ein hohes Reflexionsvermögen. Hier werden keine Dipole angeregt sondern in den metalltypischen Bändern frei (!) bewegliche Elektronen.
2. Diese Elektronen liegen sozusagen an der Oberfläche des Metalls und nicht wie die Dipole "im Material". Das Reflexionsvermögen ist also meist sehr hoch, je nach Wellenlänge bis zu 100%. Die Welle dringt kaum ins Material ein, daher die geringe Absorbtion.
3. Da die Reflexion erstens an der unmittelbaren Oberfläche stattfindet und zweitens die Elektronen völlig frei in ihrem Schwinkungsverhalten sind, ist eine Reflexion in allen Schwingungsebenen möglich.
Der elementare Unterschied zwischen Metallen die nicht polarisieren bei der Reflexion und Materialien, die polarisieren ist also, daß bei Metallen die frei beweglichen Elektronen in den Bändern und bei anderen Materialien überwiegend die Moleküle selbst zu Schwingungen angeregt werden und das Licht wieder emitieren.
So ist auch zu erklären, daß auch bei ähnlicher Leitfähigkeit zweier Materialien das Vorhandensein freibeweglicher Elektronen oder aber nur von freibeweglichen Ionen entscheidet, ob es bei Reflexion polarisiert oder nicht.
Achja: Ich habe versucht alles möglichst simpel und durchaus vereinfacht und daher nicht an allen Stellen wirklich korrekt zu beschreiben. Wer es physikalisch bis ins Detail korrekt wissen möchte hat ja das verlinkte Skript zur Verfügung.