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Photography is dead...

el.nino

Themenersteller
...long live photography!

http://vimeo.com/30357393

Der bis dato konsequenteste Einsatz digitaler Fotografie.
Der eigentliche Akt des Fotografierens gerät durch die fortschreitenden Digitalisierung und Automatisierung immer mehr in den Hintergrund und verliert somit an Bedeutung.
 
...long live photography!

http://vimeo.com/30357393

Der bis dato konsequenteste Einsatz digitaler Fotografie.
Der eigentliche Akt des Fotografierens gerät durch die fortschreitenden Digitalisierung und Automatisierung immer mehr in den Hintergrund und verliert somit an Bedeutung.

Moin!
Für mich hat sich eigentlich nichts verändert!
Ich benutze meine digitale Kamera ebenso,
wie ich vor Jahren meine Analogen benutzt habe.

Der 2. Teil hat sich verändert!
Er ist von den Alchemisten/Chemikern zu den Programmierern übergegangen.

Fotografie war noch nie so spannend wie heute!
Vor allem auch Dank der Digitalisierung und des Internets!

Nein, die Fotografie lebt.
Nie zuvor sah man so viel gute Fotografen, so viel gute Bilder!

mfg hans
 
Zuletzt bearbeitet:
Der eigentliche Akt des Fotografierens gerät durch die fortschreitenden Digitalisierung und Automatisierung immer mehr in den Hintergrund und verliert somit an Bedeutung.

ich werde es nie verstehen, wieso man den alten techniken dermaßen nachweinen kann.

vor der erfindung des buchdrucks hat man vermutlich dem flair des handgeschriebenen buches nachgeweint - mit der automatisierung dem handgebundenen buch - später dem handgesetzten druck - heute dem buch selbst in zeiten von ebook-reader.

ich für meinen teil freue mich über diese entwicklung, weil es mir heute bilder ermöglicht, die ich zu beginn meines foto-hobbys vor über 35 jahren nicht mal zu träumen gewagt habe.

des einen fluch ist offenbar des anderen segen.
:evil:
 
In näherer Zukunft wird es auch zu erwarten sein, dass größere Sportveranstaltungen von automatischen Kameras fotografiert werden und die Redaktionen direkt vom Veranstalter die Fotos bekommen. Über Mustererkennung ist das schon leicht realisierbar.

Die Fotografie ist damit aber nicht tot. Google fotografiert zwar vielleicht irgendwann alles, aber dann auch nicht jeden Zeitpunkt. Bei dem von Dir Verlinkten sehe ich eher eine Parallele zu nachgemalten Fotos oder Fotocollagen, nur dass in diesem Fall ein interessanter Ausschnitt herausgenommen wird.

Darin sehe ich vor allem eine interessante Beschäftigung für Behinderte, die das Haus nicht verlassen könenn und solcherart die Welt erkunden und halt auch interessante Ecken oder Szenen herauspicken können. Irgendwie ist es schon eine Art von Fotografie aber ohne Wahlmöglichkeit des Zeitpunkts der Aufnahme.
 
Fotografie war noch nie so spannend wie heute!
Vor allem auch Dank der Digitalisierung und des Internets!

Nein, die Fotografie lebt.
Nie zuvor sah man so viel gute Fotografen, so viel gute Bilder!

Ja, finde ich auch. Fotografie war noch nie so lebendig wie heute und noch nie gab es so viele gute Fotografen. Den Grund sehe ich in der erheblich beschleunigten Lernmöglichkeit durch das sofort verfügbare Ergebnis und praktisch den Wegfall von Kosten für Verbrauchsmaterial.
 
Aus Wikipedia:
«Le roi est mort, vive le roi» [lərwaɛ 'mɔːr - viːv lə'rwa] (französisch für „Der König ist tot, es lebe der König“) ist die Heroldsformel, mit der in Frankreich der Tod des alten Königs bekannt gegeben wurde und gleichzeitig der neue ausgerufen wurde. Betont wurde damit die Kontinuität der französischen Erbmonarchie und die rechtliche Tatsache, dass beim Tod des Königs die Krone sofort in den Besitz des Nachfolgers übergeht.
...
Bis heute wird die deutsche Übersetzung des Zitats als Redewendung gebraucht, um Kontinuität auszudrücken.


Also, selbstverständlich ist Fotografie nicht tot.
Im Gegenteil, sie ist demokratischer und zugänglicher geworden - jedermann kann sie nutzen. Das technische KnowHow rückt immer weiter in den Hintergrund. Der Wandel hat jedoch gerade erst angefangen und das oben verlinkte Projekt zeigt ziemlich genau wo es hingeht:
Es wird nicht mehr um das Erstellen der Aufnahme gehen sondern um die Auswahl aus der Fülle der schon vorhandenen Aufnahmen.
Auch die Technik wird sich dahingehend weiterentwickeln: Fokus, Bildausschnitt und Moment der "Aufnahme" werden dann nachträglich bestimmt werden. Erste Ansätze in diese Richtung sind ja schon vorhanden.
 
Verstehe ich das richtig, er sucht street view ab nach interessanten Bildausschnitten und kopiert diese raus. Wie macht er das mit dem copyright ?
 
Damit etwas Copyright haben kann muss es eine gewisse Schöpfungshöhe besitzen. Wenn aber ausnahmslos alles fotografiert wird (wie im Fall von Streetview) gibt es eben auch keine Schöpfungshöhe mehr.
Bedienungsanleitungen haben z.B. auch kein Copyright.

Des Weiteren dürfte Google das ziemlich egal sein.
Im Gegenteil: sie sind wahrscheinlich sogar froh wenn etwas künstlerisch wertvolles aus ihren Streetview-Bildern gemacht wird.
 
Es wird nicht mehr um das Erstellen der Aufnahme gehen sondern um die Auswahl aus der Fülle der schon vorhandenen Aufnahmen.

Selbstverständlich geht es weiterhin um das Erstellen von Aufnahmen für den _Fotografen_. Leute, die fremde Aufnahmen verarbeitet hatten gab es immer schon.

Ein selbst geschriebener Text bleibt weiterhin eine eigenständige Schöpfung seines Autors. Es ist egal ob er ihn mit der Hand, einer Schreibmaschine oder einem PC geschrieben hat. Mit einem PC ist es technisch am Einfachsten und man kann den Text leichter vervielfältigen und verbreiten. Genauso ist der Wechsel vom Film auf Sensor nur eine andere Technologie, die zusätzlich weitere Möglichkeiten bietet.

Eine eigenständige Schöpfung wird immer eine eigentständige Schöpfung bleiben, egal viewiele eigenständige Schöfpungen es gibt und egal wie einfach es für andere ist eine Kopie davon zu machen und diese evtl. zu bearbeiten.

Jemand, der aus Google Street View einen Ausschnitt nimmt, der fotografiert selbstverständlich nicht. Sagt ja schon das Wort.
 
Jemand, der aus Google Street View einen Ausschnitt nimmt, der fotografiert selbstverständlich nicht. Sagt ja schon das Wort.

So entschieden würde ich das nicht behaupten, denn wo ist der große Unterschied?
Man geht eine Strasse lang, schaut nach rechts, links, unten, oben und wenn einem etwas gefällt, dann legt man den Ausschnitt fest und drückt ab.
Ob ich das jetzt real oder virtuell geschieht ist doch eigentlich ziemlich nebensächlich. Der Prozess ist nahezu identisch.

Was ist wenn die Technik soweit fortgeschritten ist, dass Kameras nur noch Videos aufnehmen und man daheim dann das passende Standbild aussucht?
Ist das dann noch Fotografie? Wo zieht man die Grenze?

FOAM, das große Fotografie-Museum in Amsterdam geht der Frage in einer Ausstellung nach: http://foam.org/whatsnext
 
So entschieden würde ich das nicht behaupten, denn wo ist der große Unterschied?
Man geht eine Strasse lang, schaut nach rechts, links, unten, oben und wenn einem etwas gefällt, dann legt man den Ausschnitt fest und drückt ab.
Ob ich das jetzt real oder virtuell geschieht ist doch eigentlich ziemlich nebensächlich. Der Prozess ist nahezu identisch.

Das ist selbstverständlich eine interessante Überlegung, weil es ja theoretisch möglich wäre, etwas wie Street View mit permanent installierten Kameras als Echtzeit-Darstellung zu haben, wobei man dann also nicht nur den Ausschnitt sondern auch den Zeitpunkt bestimmen könnte.

Ich für mich sehe darin aber nur einen Unterschied in der größeren Auswahl.

Wenn ich beispielsweise alle Deine Fotos zur Verfügung hätte und mir daraus einige auswähle und bei einigen auch einen Ausschnitt nehme, dann habe ich zwar als Ergebnis auch ein Foto, das ich selbst gewählt habe, aber ich habe damit nicht fotografiert.

Auf der anderen Seite bedeutet für mich persönlich "wahre" Fotografie, die Fertigkeit, die Wirklichkeit möglichst nüchtern darzustellen und den entscheidenden Augenblick so zu treffen, dass er die ganze Geschichte der Situation erzählt. Also ohne irgendwelche Verfremdungen, ohne verpackte Phantasien, eher nur dokumentarisch. Mit einem Street View mit unendlich vielen Kameras in Echtzeit, würde ich diesem Anspruch gerecht werden können.

Aber so lange das nicht der Fall ist, habe ich immer nur eine Auswahl zur Verfügung, auch wenn diese außerordentlich groß ist. Auf der anderen Seite habe ich beim Fotografieren mit der Kamera nur das zur Auswahl, was ich gerade im Blickfeld habe. Es ist also nicht ganz so einfach.

Vielleicht wäre es eine akzeptable Definition von Fotografieren, wenn ich sage, dass für mich Fotografie das Festhalten von selbst erlebten Situationen ist, die ich auch in diesem Augenblick selbst fotografiert habe. Alles andere wäre eher Auswählen und Reproduzieren. Für mich jedenfalls.
 
Ja, das mit der Wahrheit/Wirklichkeit in der Fotografie ist so eine Sache.
Auch wenn man versucht alles möglichst neutral zu dokumentieren so funktioniert es im Endeffekt doch nicht. Fotografien können immer nur ein Subjektiver Eindruck des Erlebten sein. Allein schon durch die Wahl des Ausschnitts, Moments, Fokus, Belichtung, Film (bzw. Look im digitalen) wird der "neutrale" Blick mit einer subjektiven Note versehen.

Sehr interessant in diesem Zusammenhang ist dieses Video hier.
Auch wenn die Journalisten dort garnicht mal mehr versuchen die "Wahrheit" darzustellen.
http://vimeo.com/29280708

Zum eigentlich Thema:
Ich denke die Digitalfotografie ist nur der Anfang. Nur eine Vereinfachung von dem was Fotografie früher einmal war.
Den eigentlichen Fotografen wie wir ihn kennen wird es in nicht allzu ferner Zukunft nicht mehr in dieser Form geben. Wahrscheinlich nur noch Bildjournalisten die aus einer Fülle von Fotos auswählen.
Die Technik wird soweit voran schreiten, dass Fotos nur noch Standbilder aus Videos sind, Ausschnitt, Fokus und Belichtung werden komplett im Nachhinein festgelegt.
Die bedeutenden Fotos der letzten 2-3 Jahre stammen schon jetzt beinahe ausschliesslich aus Handykameras (Abugraib, Arabischer Frühling, etc...).
Ein Magnum-Fotograf erzählte mir neulich dass gerade mal die Top 4-5 Mitglieder gut davon leben können. Für große Reportagen zahlt schon lange niemand mehr. Wenn überhaupt, dann muss man es selbst finanzieren und danach schauen, dass man es halbwegs gewinnbringend verkaufen kann.

Sehr interessant finde ich auch einige Fragen die FOAM bezüglich ihrer "what's next"-Ausstellung aufgestellt haben:

- if everybody can be a photographer, what will the function of a professional be?
- when the resultion becomes high enough, will we use still images from video?
- will museums collect digital files instead of prints?

- For a long time a photograph was primarily a tangible, paper based object with a number of physical and chemical characteristics. Due to the continuous technological developments the photograph has now evolved into a digital screen-based image. Physical appearances are mostly limited to presentations in museums and in order to supply the (art) market. Photography has turned from a tangible object into an ephemeral image. These changes in technology question the nature of what we still call 'a photograph'.

- The current impact of a single photographical image can't be compared to the way it functioned decades ago. The visual landscape and the behaviour of its inhabitants has dramatically changed and will continue to do so.


usw.
 
Ja, das mit der Wahrheit/Wirklichkeit in der Fotografie ist so eine Sache.
Auch wenn man versucht alles möglichst neutral zu dokumentieren so funktioniert es im Endeffekt doch nicht. Fotografien können immer nur ein Subjektiver Eindruck des Erlebten sein. Allein schon durch die Wahl des Ausschnitts, Moments, Fokus, Belichtung, Film (bzw. Look im digitalen) wird der "neutrale" Blick mit einer subjektiven Note versehen.

...

Selbstverständlich ist das mein persönlicher Seheindruck und ich kann mich lediglich bemühen, dabei möglichst objektiv zu sein. Und selbstvertändlich - so wie Du sagst - ist ein Foto immer nur eine subjektive Sicht auf ein Ereignis resp. Motiv. Aber genauso wie jemand die Texte eines Autors gerne liest, sieht er sich vielleicht auch gerne die Fotos eines Fotografen an, der eben seine spezielle Sichtweise auf die Dinge hat. Ich finde es genügt, wenn die Fotos ehrlich sind und zumindest die Wirklichkeit nicht verzerren. Ein bisschen färben ist eine subjektive Sicht, aber verzerren wäre unehrlich (wenn es einen dokumentarischen Anspruch überhaupt gibt).

Ob die Fotos digital oder auf Fotopapier ausbelichtet in einem Museum lagern halte ich für nicht so bedeutend. Der Unterschied von einem Negativ zum ausgearbeiteten Foto besteht darin, dass das vergrößerte Foto dann noch etwas bearbeitet ist. Das Negativ ist also nicht das Endergebnis, also erst das Papierbild. Beim digitalen Bild kann ich aber sowieso die Bilddatei bearbeiten und die kann man dann ja ausdrucken und bei korrekter Farbabstimmung wird das Ergebnis jedes Mal exakt gleich sein.

Wie es alllerdings dann mit dem Wert des einzelnen Ausdrucks ausschaut - was wohl das primäre Problem dabei ist - so wäre möglicherweise ein Exemplar, das vom Fotografen handsigniert ist, dann ein wertvolleres Original, alles andere nur Kopien, die zwar genauso ausschauen, aber eben nicht den selben Sammlerwert haben.

Bislang war es eigentlich zumeist immer so, dass das besonders bemerkenswert und wertvoll war, was schwierig zu realisieren war oder was schlicht nur von Wenigen fotografiert wurde. Beispielsweise die großartigen Fotos von Cartier-Bresson sind wohl primär deswegen so großartig, weil es eine Zeit zeigt, in der Fotos von Alltagsszenen eher sehr rar sind. Wenn es vielleicht 100 Ftoografen gegeben hatte, die einigermaßen bedeutender waren und Ähnliches gemacht haben, war halt er einer der besten davon und deswegen werden seine Fotos immer gezeigt.

Fotos in der Qualität jener von Cartier-Bresson entstehen heute sicherlich Dutzende täglich eben mit einem iPhone oder auch mit sehr einfachen Kameras. Cartier-Bresson hatte ja auch zu einer Zeit mit der Leica fotografiert, als diese einfach die kleinste handliche Kamera war und er hat dafür die wegen des kleineren Aufnahmeformats eher schlechte Qualität gegenüber den anfangs noch üblichen Mittelformatkameras in Kauf genommen.

Cartier-Bresson würde heute vermutlich mit einer kleinen Kompaktkamera fotografieren und sicher nicht mit einer klobigen Leica M.

Sportaufnahmen waren früher extrem schwierig. Zumindest vorerst für Sportarten, die sich innerhalb definierbarer Bereiche abspielen wie Autorennen, Weitsprung oder Ballspiele kann ich mir vorstellen, dass man da viele Kameras aufstellt, die über Motiverkennung bestimmte Spieler - und vor allem den Ball - im Blickfeld halten und einfach pausenlos Aufnahmen machen. Die Redaktionen werden das dann so bekommen wie heute die Fernsehsender die Videoaufnahmen.

Sportfotografie wird sich also sicherlich in fünf Jahren schon weitestgehend erledigt haben, was die großen Veranstaltungen anlangt und wird damit für den Profi zunehmend weniger interessant werden.

Dazu kommen dann alle Nebenbei-Fotografen - ich meine damit nicht einmal die ernsthafteren Amateure -, die selbst durch Teilnahme am Internet schön langsam nicht nur einen Blick für gute sondern auch für interessante Fotos entwickeln. Diese werden sie dann gleich anbieten können. Sofern es das nicht schon gibt, wird es sicherlich bald fürs iPhone eine App geben mit der man ein Foto an eine Auswahl von Bildagenturen oder Zeitungen schicken kann, wenn man gerade was Spannendes fotografiert hat.

Wie Du sagst, wird sich sicherlich das Berufsbild des Fotografen in Medien in die Richtung des Bilder auswählenden Fotoredakteurs wandeln. Der Fotograf als solcher wird eigentlich nicht mehr stark gebraucht werden.

Das von Dir genannte Problem für die Magnum-Fotografen kenne ich auch von einigen Fotografen, die früher große Bildreportagen für Stern & Co. gemacht hatten. Das gibt es praktisch nicht mehr und das Geld dafür schon lange nicht. Früher wurde ein Fotograf ein halbes Jahr nach Afrika geschickt, damit er bei seiner Rückkehr eine Auswahl von 12 Bildern in einer Reportage verarbeiten kann. Dieses Geld ist längst nicht mehr vorhanden oder will zumindest niemand mehr zahlen.

Die Situation früher war auch so, dass wenn man Fotos in Indien machen wollte, man dafür einen Fotografen aus Europa oder USA hinschicken musste, weil es dort niemanden gab, der anständige Fotos abliefern hätte können. Heute beauftragt man einfach einen Fotograf in Indien damit.

Für Fotografen wird also bald nur noch das bleiben, wo Otto Normalknipser nicht hinkommt. Also beispielsweise Homestorys von Prominenten oder Portraits von Leuten, die nicht oft in der Öffentlichkeit zu sehen sind. Sehr viel wird es jedenfalls nicht mehr sein. Vielleicht noch einige wirklich außergewöhnliche Reportagen. Ansonsten halt alles, was nicht für viele sehr interessant ist, also beispielsweise Fotos von Ereignissen in der Region für die Bezirkszeitung, was auch zunehmend von Amateuren nebebei gemacht wird. Oder zumeist jedenfalls nicht mehr von Fotografen sondern gleich von den Schreibern, die eine Kamera dabei haben.

Von einer großen Tageszeitung in Deutschland weiß ich, dass die schon seit den ersten Digital-Videocamcordern einige Schreiber zu weniger wichtigen Terminen damit hingeschickt hatten. Die hatten die Kamera einfach in die Richtung gehalten und die Fotos wurden dann als Standbilder aus dem Video herausgenommen. Das ist inzwischen schon 15 Jahre her. Heute geht es schon mit jeder Kamera mit der Serienbildfunktion.

Technisch ist Fotografieren heute kaum mehr ein Problem. Die letzte Schwierigkeit waren immer noch Situationen mit wenig Licht, weil Blitzaufnahmen dann doch etwas schwieriger sind. Mit den empfindlichen Kameras heute geht es in exzellenter Qualität auch ohne Blitz. Jeder der zumindest weiß, was er im Bild haben will kann das heute in sehr guter Qualität machen. Um mehr geht es zumindest für Presse-Verwendung sowieso nicht. Das muss ja nicht künstlerisch wertvoll sein. Die meisten der berühmten Pressefotografen haben garnicht so tolle Fotos gemacht nach klassischen Kriterien. Die hatten einfach nur die richtige Geschichte fotografiert. Mehr braucht man nicht. Früher musste man halt auch dort sein. Heute ist überall wo mehr als zwei Leute dabei sind zumindest einer, der eine Kamera dabei hat und wenn es nur ein iPhone ist.

Für Berufsfotografen wird es vielleicht schon bald so sein wie schon längst für Schuster: Die meisten kleben dann nur noch neue Absätze mit einem Stand im Einkaufs-Center und einige wenige machen Massschuhe und werden damit erfolgreich. Im Mittelbereich wird sich evtl. schon bald nicht mehr viel abspielen.

Das wären also meine - zu sehr umfangreichen - Gedanken dazu in der Hauptsache. Du hast sicherlich recht, dass künftig primär der Bilder auswählende und Bilder findende Bildredakteur besonders interessant sein wird. Aber mit Fotografieren hat das dann halt nichts zu tun.
 
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