Was dran ist, werden wir vermutlich erst mitbekommen, wenn es passiert. Es kann natürlich sein, dass Hoya die Kamerasparte verkaufen will. Es war ja eine feindliche Übernahme und Hoya war wohl scharf auf die Medizintechnik. Deshalb glaub ich nicht, dass sie eine emotionale Einstellung zu Kameras haben.
Die Kamerasparte hat das Potential für gesunde Gewinne, aber natürlich werden hier niemals die Margen zu erreichen sein, wie im medizinischen Bereich. Das ist vermutlich auch der Grund für Hoyas Absicht, sollte da was Wahres dran sein.
Man sollte bei der Meldung einen differenzierten Blick riskieren. Interessant ist, wozu die Sparte Sport Optics gerechnet wird. Das war ein kleiner Bereich, der sich durch enthusiastisches Management (was ich so gehört hab) sehr stark entwickelt hat. Insbesondere die Spektive gelten unter Kennern als Geheimtipp. Die jüngsten Entwicklungen dort sind möglicherweise für Hoya uninteressant, je nach dem, wie kurzfristig Hoya denkt. Sie würden aber im Bundle mit der Imaging-Sparte einen Verkauf oder eine Ausgliederung attraktiver machen.
Wenn man jetzt der Theorie glaubt, dass japanische Unternehmen mit ausländischen Unternehmen nicht gut harmonieren, was die Gerüchte rund um Pentax (Japan) - Samsung (Korea) Partnerschaft nährt, müsste man sich also in Japan umschauen.
In Japan halte ich Casio für eine mögliche Option. Casio ist zunehmend im Kompaktbereich aktiv und auf lange Sicht braucht jeder Kamerhersteller ein Angebot im Bereich Wechselobjektivsystem. Manche entscheiden sich hier für EVILs, andere werden auf SLRs setzen. Bisher gibt es von Casio noch keine Signale, aber intern werden sie vermutlich darüber nachdenken.
Fuji, Panasonic und Sony halte ich für unwahrscheinlich.
Ich sehe es schon kommen, in zehn Jahren, wenn wir mit unseren DSLRs unterwegs sind: "Entschuldigen Sie, können Sie mir sagen, wie spät wir haben?"
