Hallo Nachbar!
Ich komme aus Dortmund und mir scheint, als ob du den Teich im Westfalenpark, welcher an die B1 / Ruhrschnellweg angrenzt abgelichtet hast (für alle, die sich vor Ort ein Bild machen wollen

)
Zum Bildaufbau:
An sich schon eine schöne Bildidee, doch fallen mir ein paar Kritikpunkte auf - die du beim nächsten Mal mehr beachten kannst.
- Das Gebäude hinter den rechten Bäumen mindert den Bildeindruck bzw. lenkt ab. Hättest du etwas tiefer fotografiert, wäre das Gebäude hinter den Bäumen ganz verschwunden. (Immer auch auf die Perspektive achten und in allen 3 Dimensionen bewegen, um den besten Aufnahmestandort zu finden!)
- Der Spielplatz unter den Bäumen stört - er ist zwar zu sehen, aber man kann auch nicht genau erkennen, um was es sich handelt -> weglassen
- Der Zaun am anderen Ufer trübt die Stimmung
- schön finde ich den Bildaufbau durch die einzelnen Flächen: blauer Himmel, grüne Bäume, Boden/Wiese und der See. Die Seerosen geben dem Bild auch eine perspektivische Tiefe. Man wird mit dem Blick entlang dem See geführt und wandert alle Bildelemente ab
- Die Spiegelungen sind auch gut getroffen -> immer versuchen darauf zu achten, dass nichts abgeschnitten ist (zb die Bäume - wie es dir nicht(!) passiert ist)
Zur Technik:
- generell finde ich das orginal von den Farben her schöner
- viele Elemente (Blätter, Wiese, Seerosen) werden eher unscharf wahrgenommen. Das kann am verwendeten Filter liegen. Aber wie schon erwähnt wurde, ist die Belichtungseinstellung nicht optimal. Die Blende ist viel zu klein (Blende 8 hätte vollkommen ausgereicht, -> Beugungsunschärfe), dazu kommt noch die "lange" Belichtungszeit von 1/25s (Bewegungsunschärfe -> ich nehme nicht an, dass du ein Stativ verwendet hast. Zudem haben viele Elemente ihre eigene Bewegung, die mehr zum Tragen kommen, je länger du belichtest)
Aus Zeiten der Analogfotografie kommt die Regel, dass die Belichtungszeit nicht länger als die Brennweite sein sollte, damit das Bild scharf abgebildet ist und nicht durch das eigene Wackeln beeinträchtigt wird. Diese Regel kannst du auf die reale Brennweite einer digitalen Kamera genauso übertragen. Daher in vielen Fällen der (Crop-)Faktor 1,5.
Du bist zwar mit deinen 1/25s noch im gültigen aber dennoch im Grenzbereich. Eine kürzere Belichtung wäre dir sicherlich dienlich gewesen.
Die Blende ist neben der Lichtdurchlässigkeit auch und vor allem (!) für die Tiefenschärfe zuständig. In den meisten Fällen solltest du über die Blende die gewünschte Tiefenschärfe und mit Belichtungszeit und ISO die korrekte Belichtung einstellen. Ist es zu hell, so dass du bei ISO-100 und 1/2000s Belichtungszeit immer noch überbelichtest solltst du die Blende weiter schließen und die Beugungsunschärfe in Kauf nehmen. Es gibt andere Situationen, in denen man anders an die Sache herangeht. Aber hier behandeln wir ja gerade die ganz normale Landschaftsfotografie.
Besten Gruß
Norman