Re: Pancake-Tele – geht das?
Andere Firmen werden sicherlich diese Konstruktionsweise (sofern sie dürfen) aufgreifen ...
Bei Canon gibt's so etwas schon seit rund zehn Jahren. Vermutlich sind da kürzlich die ersten Patente ausgelaufen, so daß Nikon jetzt auch endlich darf.
Was die ursprüngliche Frage angeht ... der Ausdruck "Pancake-Tele" ist ein Pleonasmus – wie ein "weißer Schimmel" oder ein "kleiner Zwerg". Denn ein Teleobjektiv im engeren Sinne
ist ein langbrennweitiges, aber besonders kurz bauendes. Genauer: eines, dessen hintere Hauptebene sich vor der Frontlinse befindet, oder, anders ausgedrückt, dessen Baulänge (inklusive Auflagemaß, also ab Bildebene gerechnet) kürzer ist als seine Brennweite. Langbrennweitige Objektive, die ebenso lang bauen wie ihre Brennweite oder länger, heißen Fernobjektive, auch wenn sie umgangssprachlich ebenfalls häufig als "Teleobjektive" bezeichnet werden.
Das oben erwähnte Pentax DA 1:2,4/70 mm Limited scheint kein echtes Tele zu sein ... oder wenn doch, dann gerade so, da geht's um wenige zehntel Millimeter hin oder her. Dieselbe Optik im µ4/3-Gewand hätte eine Baulänge (von Bajonettauflagefläche bis Filtergewindevorderkante) von ca. 52 mm. Wenn man so etwas eigens für µ4/3 neu konstruieren würde, dann ginge es möglicherweise noch ein paar Millimeter kürzer. Es wäre aber wohl wirtschaftlicher Selbstmord, so etwas zu entwickeln, denn es wäre nahezu unverkäuflich, weil (für eine Festbrennweite) vergleichsweise lichtschwach und trotzdem teuer. Würde man es auf niedrigen Preis trimmen, dann wär's wiederum länger.
Ich denke, von allen tatsächlich erhältlichen µ4/3-Objektiven dürfte das versenkbare Panasonic Lumix G Vario 1:4-5,6/35-100 mm Asph den oben genannten Anforderungen wohl am ehesten entsprechen. Dieses Objektiv ist auf minimales Packmaß und günstigen Preis getrimmt – kürzer geht's nimmer ... jedenfalls nicht zu dem Preis.