AW: Panasonic Lumix FX150: kleine WW-Ultrakompakte mit RAW und großem Sensor
So, ich hab am Wochenende die FX150 ausführlich parallel zur Fuji F100fd getestet.
1. Das Lumix-Gehäuse gefällt mir sehr gut. Die FX150 ist auch etwas kleiner und leichter als die Fuji. Die Bedienung der FX150 geht sehr schön wenn man sich dran gewöhnt hat. Alles recht robust. Nur beim Display muss die FX150 hinter dem kristallklaren und scharfen Display von Fuji zurückstecken.
2. Die Lumix bringt eine Fülle von Features und manuellen Möglichkeiten mit und protzt mit manueller Belichtung, Weißabgleich-Korrektur wie bei einer DSLR und RAW-Modus. Auswahl von AF-Feldern, ISO- und Verschlußzeit Obergrenzen sind auch sehr nette Eigenschaften der FX150. Ein manueller Focus fehlt dann aber wiederum. Im Dunkeln muss ich dann wohl das Landschaftsprogramm wählen, da hat sie arge Focussierprobleme.
3. Doch das Entscheidende ist für mich die Bildqualität. Da habe ich einige Überraschungen erlebt.
Intelligent Automatik bringt oft sehr gute Ergebnisse! Bei den Voreinstellungen im Programm-Modus hängt es sehr vom Motiv und den Lichtverhältnissen ab. Meistens empfiehlt sich Kontrast +1 und Schärfe und Rauschunterdrückung in einem maximalen Abstand von 1 einzustellen. Bei voller Sonne Schärfe +1 und Rauschunterdrückung 0. Ansonsten viell. Schärfe 0 und Rauschunterdrückung +1. +2 oder -2 ist in jedem Fall zu extrem.
Auch wenn die Jpegs recht groß sind und nicht all zu viel Farbrauschen zu erkennen ist, enthalten sie standardmäßig viel Rauschen und Artefakte. Das Grundrauschen ist so enorm, dass man nur bei viel Sonne und ordentlich Nachbearbeiten ein akzeptables Bild in 100% bekommt.
Und um euch total zu enttäuschen (ok, ich bin von der Fuji verwöhnt), die RAW-Dateien sehen unbearbeitet noch schlimmer aus, da sie auch noch das original Farbrauschen enthalten. Auch ein Drosseln auf 10 oder 6 Megapixel bringt leider nur dasselbe Rauschen! Das RAW-Programm von Panasonic bietet umfangreiche Entwicklungsmöglichkeiten für TIFF und JPEG. Etwas versteckt die wohl wichtigste Möglichkeit: Rauschminderung und Schärfe.
Aber so viel man auch dreht und schraubt, entweder die Bilder sind entrauscht und unscharf, oder scharf und verrauscht. Am besten ist ein Mittelmaß zu wählen und den Regler für das Farbrauschen nicht zu unterschätzen! Anschließend in Photoshop nochmal drübergehen! Ein langer Weg um dann festzustellen, dass das Ergebnis nicht wirklich mehr bringt als das native JPEG. Man kann auf dem Weg eher noch mehr falsch machen.
Letztendlich schafft die Lumix auch nicht die hohe Detailwiedergabe wie die Fuji. Bei letzterer kann ich Bilder locker mal auf 50 MB hochrechnen und sie sehen gut aus. Dafür sehen die Lumix-Bilder in Bildschirmgröße gefälliger aus. Kräftige Farben mit super Belichtung. Auch die Schärfe ist bis in die Ecken top. Man darf halt nur nicht auf 100% vergrößern.
Und dann hab ich etwas Merkwürdiges festgestellt. Mit dem Motivprogramm "Selbstportrait" ist plötzlich kein Grundrauschen mehr zu sehen-

So als wenn vergessen wurde, es der Lizenz getreu dazuzupacken. Leider ist in dem Pogramm der Focus auf 0,7m beschränkt. Also Lizenz doch nicht geknackt. Also ich glaube langsam, das Rauschen wurde bei Panasonic dazugepackt, damit auch diese Kamera nicht alles perfekt kann und Fuji-Kameras auch gekauft werden.

Ich bleibe erstmal bei der F100fd, wenn auch mit etwas Wehmut.
So, jetzt genug geschwafelt, anbei mal ein paar Testbilder und die Testalben und der Test im Überblick mit anderen Cams.
und hier mehr:
Digicamcheck
Webalben