Ich hatte sie ganz kurz, weil mir der Formfaktor gut gefallen hat (ähnlich G5 X Mark I) und ich Anhänger eines dreh- und wegklapbaren LCDs bin. Auf den IBIS hätte ich verzichten können.
Der KO-Faktor war dann auch gleich der Sucher. Ich bin kein Vlogger, alleine beim Schreiben des Worts bekomme ich schon Ausschlag, Auch die ach so beliebte Smartphonehaltung am langen Arm hat mich nie angesprochen. Zumal hiermit die Problematik des fehlenden IBIS noch verschärft wird.
Was gibt's zu meckern am EVF? Nicht die nominelle Auflösung, nicht die sequentielle Technik. Es ist das gleiche Problem seit GM5, einigen Kompakten, wie TZ101, auch GX80 und GX9. Man schaut bei diesen Kameras nicht einfach auf ein elektronische Bild, sondern je nach Blickwinkel in einen deutlich erkennbaren Schacht, an dessen Ende sich ein kleineres Fenster mit Darstellung der Außenwelt zeigt. Je nach Umgebungshelligkeit kommt noch eine seitliche Einstrahlung, wahrscheinlich aus der internen Bildumlenkung dazu. Das führt dazu, dass man am EVF keinen richtigen Bezug zum Bild bekommt. Warum ausschließlich Panasonic diese Art von Suchern einsetzt, ist mir ein Rätsel, schließlich zeigt Sony mit der RX100 III und nachfolgenden, wie es trotz versenkbarer Kompaktheit viel besser geht.
Ansonsten ist die G100/110 für die reine Fotografie eher witzlos. Bis auf die Option, sie mit Wechselobjektiven zu betreiben, ist sie in keiner Weise z.B. einer Panasonic Lumix LX100 II überlegen. Auch eine G5 X Mark I und II oder eine G1 X Mark III würde für Fotografen wohl besser passen. Wer in mFT einen kompakten Body mit EVF sucht, ist mit den diversen Modellen von Olympus eindeutig besser und sogar mit hervorragendem IBIS bedient. Die G100/110 ist ein völlig unausgegorener Schnellschuss, um die meiner Meinung nach völlig überschätzte pseudo-wichtige Kundschaft der (in Wahrheit überwiegend peinlichen) Online-Selbstdarsteller abzugreifen.