Ich habe jetzt die M1 seit ca. 3 Wochen. Hauptbeweggrund war, dass mir die Schlepperei der Canon-KB-Ausrüstung zuviel geworden ist. Nachdem ich letztes Jahr bei meinem Rückflug von Kreta massive Probleme mit der Fluglinie wegen des Gewichts meines Handgepäcks hatte, ist langsam der Enschluss gereift, dass ich was Leichteres brauche. Ich reise dieses Jahr auch noch auf eine Tour nach Afrika, und da sind die Limitierungen an Gepäck nochmal deutlich größer.
Gleich eins vorneweg:
Oder das MFT Gefitze erscheint zu mickerig und es wird eine OMD VF
Sony A7 gekauft....
Die A7 war eigentlich für mich der Auslöser nochmal genauer die Spiegellosen in Betracht zu ziehen. Leider auch, weil das System sehr viel Potential hat, aber momentan noch ein ziemlicher Bastelladen ist. Deswegen bleibt die A7 momentan als Kamera für hochwertige FBs.
Warum jetzt ausgerechnet Olympus? Ich benötige für die Afrika-Tour etwas, was mindestens 400mm-KB-Bildwinkel liefert. Das war's schon mit den anderen Systemen. Bei NEX oder Fuji ist bei 200mm Schluss, wenn man keine adaptieren Objektive verwendet.
Außerdem hatte ich meiner Frau letztes Jahr noch eine P3 zugelegt, so dass ich ein wenig wusste, worauf ich mich einlasse.
Da probiert dann der Umsteiger gleich mal ISO 3200 im peeper Modus und wird etwas enttäuscht sein.
Kann ich eigentlich nicht bestätigten. Bis ISO 3200 ist die Kamera gut zu verwenden. Wenn es auf feine Details ankommt, dann muss man den ISO runterdrehen. Darüber habe ich noch nicht wirklich ausprobiert. Insgesamt ist das konsistent mit der Canon 6D. Die war bis ISO 12800 in Ordnung. Man verliert ungefähr zwei Blendenstufen. Die Sony A7 ist im High-ISO-Bereich übrigens etwas schlechter. Da ist für mich bei ISO 6400 Schluss.
Oder ein Freund vom optischen Sucher wird trotz gleicher Größe einfach nicht warm mit dem künstlichen Bild.
Für mich wäre Olympus gestorben, wenn ich einen optischen Sucher in der Größe des Sensors gehabt hätte. Inzwischen bin ich von dem elektronischen Sucherkonzept ziemlich überzeugt, weil man wirklich sieht, wie sich z.B. Veränderungen in der Belichtung auf das Bild auswirken. Außerdem sind die Systemkameras wieder die ersten, mit denen man einigermaßen schmerzfrei - dank Kantenvorhebung und Sucherlupe - manuell fokussieren kann. Das geht zwar auch mit einer klassischen DSLR mit Liveview. Aber will man das wirklich, wenn man vorne ein 70-200mm/2.8 an der Kamera hat.
Überzeugt hat mich eigentlich der Sucher der A7. Der Sucher der M1 ist besser
Oder ein Umsteiger wagt sich ins Oly Chaos Menü und hat keinen Einstellführer oder das immer noch nicht erschienene Buch vom Wagner zur Hand und gibt schnell entnervt auf.
Hier muss ich Canon mal ein Kompliment machen. Die Kameras haben ein klar strukturiertes Menü und das gedruckte Handbuch ist sehr brauchbar. Das Olympus-Kameramenü ist zu verschachtelt, manchmal etwas kryptisch und streckenweise unlogisch. Mit dem Kachelmenü kommt man an die wichtigen Einstellungen aber recht gut ran. Ich würde mir wünschen das Olympus auch anbieten würde, Presets auf das Modusrad zu legen.
Welcher Teufel allerdings Sony geritten hat, die A7 so auf den Markt zu bringen, weiß aber wahrscheinlich auch keiner. Erschreckend finde ich, dass alle auch noch behaupten, dass das Menü der alten NEX-Kameras noch schlimmer war. Zu dem streckenweise unverständlichen Menü passt dann auch, dass Sony sich das Handbuch mehr oder weniger gleich ganz spart
Oder er ist ein C-AF Freak, fotografiert nur rennendes und hat noch nicht den
Vorab-AF-Führer gelesen und findets nicht so toll wie woanders.
Der Tracking-AF ist momentan auch noch meine große Herausforderung

Wenn ich allerdings überlege, wieviele Threads es zu dem Thema im Canon-Forum gibt, dann muss man der Fairness halber aber auch sagen, dass die Technik nur dann der limitierende Faktor wird, wenn ich in der Lage bin, die bewegten Objekte auch in den Fokus zu bekommen.
Danke übrigens für den Link

Der Single AF hingegen ist superschnell und funktioniert bei schlechtem Licht fast genauso gut, wie der der Canon 6D. Und das ist ein echtes Kompliment. Jedenfalls haben letztlich bei einem Nachtworkshop die Kollegen mit den DSLRs alle mit Taschenlampen rumgefuchtelt, um einen Fokus zu bekommen, während die M1 noch recht zuverlässig funktioniert hat.
Oder er hat einfach keine Bonsai Hände und der Griff ist ihm zu schmal...
Stimmt leider für mich. Deswegen war der Batteriegriff die erste Anschaffung. Ich habe zwar recht kurze Finger aber breite Handflächen. Deswegen hat der kleine Finger immer in der Luft gehangen. Der BG gibt mir den 1cm extra, der mir vorher gefehlt hat.
Oder er vergleicht einfach mit den Mitkonkurrenten und meint dort gibts mehr Leistung für den Preis.
Da muss man ganz klar sagen, dass Olympus für den Preis auch bringen muss. Das funktioniert für mich ganz gut. Einiges ist zwar ziemlich ungewohnt, aber irgendwie nehme ich die M1 gerne in die Hand. Und ich vermisse eigentlich nicht wirklich viel gegenüber meiner alten DSLR.
Wow. Ist ein ziemlich langer Bericht von einem "bekehrten" DSLR-Nutzer geworden.
riddermark