Heute wurden PEN-F und das 300er gemeinsam präsentiert, dafür waren nicht sooo viele Leute da. Ich war allerdings auch gegen 15:00 Uhr da, wo viele wohl noch das Geld verdienen müssen, um sich dieses Objektiv leisten zu können.
Ich war gegen 18 Uhr da. Als ich kam, war es leer am Olympus-Stand und ich konnte mir das 300er gleich und in aller Ruhe anschauen. Als ich 10 Minuten später ging, waren inzwischen ein weiterer Kunde da, der sich die Pen-F ansah und einer, der auf das 300er wartete. Von Riesenansturm kann ich also auch nicht berichten.
Ich hatte weder Kamera - besitze derzeit von Oly nur die E-M10, an der ich das 300er ohnehin nicht betreiben wollte - noch eine eigene Speicherkarte dabei, kann also nicht mit Bildern dienen. Was mich interessiert hat, waren nur Größe, Gewicht und Handling. Angeschaut habe ich mir das Objektiv mit der E-M5II vom Stand, mit und ohne TC14.
Ich muss gestehen, ich war schwer beeindruckt, wobei das "schwer" hier ausdrücklich nicht buchstäblich gemeint ist

Wenn Hacon vom Objektiv sagt, es "wiegt zwar schon Einiges", dann ist das für eine mFT-Linse zwar richtig, wer es aber gewohnt ist, mit einem 3kg Sigma 2,8/120-300 an Canon 6D oder 7D unterwegs zu sein, dem kommt das 300er ungemein leicht und kompakt vor. Ich hätte zwar noch den Batteriegriff an der Kamera bevorzugt, aber auch so war das ein gut ausbalanciertes, nicht kopflastiges System. Der TC14 ist so klein, dass sich daran natürlich auch mit dessen Einsatz nichts ändert. Unter den unspektakulären Bedingungen vor Ort - relativ helles Ladengeschäft, kein Sport, kein Wildlife

- war der Autofokus mit und ohne Konverter sehr schnell und treffsicher. Als einziges Manko in der Bedienung empfand ich die Umschaltung auf manuellen Fokus über das nach vorne Ziehen des Fokusringes; das passiert, da man das Objektiv ja praktisch immer mit der linken Hand abstützt, für meinen Geschmack zu schnell; hier wäre mir ein Schalter wie für den Fokusbegrenzer und den OIS-Ein-Aus-Schalter lieber gewesen.
Die Stativschelle war nicht montiert, konnte aber natürlich auch begrabbelt werden. Sehr schön, dass sie bereits Arca-Swiss-kompatibel gestaltet ist. Noch besser würde sie mir gefallen, wenn sie etwas größer ausgefallen wäre (!), da man Objektiv und Kamera dann besser an der Schelle tragen könnte. Andererseits ist die Kombination aus Objektiv und Kamera immer noch so kompakt und leicht - und die Kombination von OIS und IBIS mutmaßlich so gut - dass der Wunsch nach einem Stativ eher selten aufkommen wird. Ich würde die Stativschelle daher vermutlich in der Regel auch zu Hause lassen.
Etwas getrübt wird meine Begeisterung in Summe nur durch den aufgerufenen Preis. Aber selbst der relativiert sich, wenn man bedenkt, dass ein etwa vergleichbares Gespann bestehend aus Canon EOS 7DII mit 4,0/400 DO II etwa doppelt soviel kostet, wie eine E-M1 mit dem 4,0/300.
Wie gesagt, mir ging es gestern beim Begrabbeln nur um die Aspekte Größe, Gewicht und Handling des 300ers, und hier war ich in (fast) jeder Hinsicht begeistert
