Na ja, das ist ja alles schön und gut, was ihr an Argumenten bringt, nur hat Olympus in der Vergangenheit ja überaus oft bewiesen, zu welchen hervorragenden Optikrechnungen sie imstande sind.
Gerade das MFT-System beruht ja in seinen Grundfesten darauf, dass trotz relativ geringer Pixelzahl erstklassige (scharfe) Aufnahmen durch excellente Optiken möglich sind.
Da dem Ganzen jetzt ein schwaches Zoom beizufügen, widerspricht der bisherigen Vorgehensweise.
Das Marktumfeld (bspw. im Bereich der 1-Zoll-Kameras wie der Sony RX 10,,,) hat ja bewiesen, dass -entgegen der Annahme Mancher- Extremzooms in erstklassiger Qualität möglich sind.
Jetzt darauf zu setzen, dass ein neues -zudem hochpreisiges- Zoom nur eingeschränkte Qualität liefert ("aber es reicht doch für Alltagsfotos") und darauf zu vertrauen, dass die Nutzer damit zufrieden sind, halte ich für fragwürdig.
Dies zudem, weil Handys und Kameras mit 1-Zöllern dem MFT-System in Händen von Normalnutzern für die Alltags- und Erinnerungsfotografie immer mehr auf die Pelle rücken.
Wenn ich mit einer Kombi aus nicht billiger MFT-Kamera und dem 12-200
(kostet alles zusammen nicht unter 1300,-€ Minimalpreis bei gebrauchtem Body) dann qualitativ nicht mehr hinbekomme als mit einer 1-Zoll-Kamera für 700,-- oder 800,-€, dann wüsste ich, was ich nehme
.
Gerade das Beispiel Sony RX 10 II oder III zeigt doch, was im aufgerufenen Brennweitenbereich möglich ist und wie sehr das Oly 12-200 da hinterherhinkt.
Bilderchen sind natürlich mit allem möglich, aber warum darf man nicht die gewohnt hohen Qualitätsansprüche an eine neue Optik haben, nur weil "Olympus" draufsteht und ehrliche Kritik die Kritiker an der Kritik auf den Plan ruft.
Seht das Ganze doch mal realistisch, wir sprechen hier über einen Betrag von 900,-€ für eine höchstens mittelmässige Optik.
Otto Normalnutzer geht doch nicht mit einer Kombi für 1300.-- oder mehr auf Fototour, wenn er seine Kinder am Spielplatz oder auch Urlaubs-Erinnerungsfotos machen möchte.
Und hat der hier im Forum aktive Fotograf auf seiner EM-1 oder EM-5 das neue 12-200 drauf, dann bleibt doch das dumme Gefühl im Bauch nicht aus, dass es aufgrund der Kamera eigentlich besser geht, dass aber die Optik limitiert. Wenn ich dieses permanente Gefühl, qualitativ unter Normalstandard zu fotografieren, permenent in Kopf und Bauch hätte, würde mir die engagierte Fotografie schon keinen Spaß mehr machen, dann braucht es nicht mehr als eine billige Knipse, um zu einem annähernd ähnlichen Ergebnis zu kommen.
Wäre ein mittelmässig gutes 12-200 für 399,--€ in den Markt gekommen, hätte ich Verständnis für diese Platzierung. Dann käme ein einigermassen funktionierendes Minisystem mit dem 12-200 und einer gebrauchten EM-1 bspw. auf 700,-€ und man hätte bei Bedarf Ausbaumöglichkeiten -und würde sich noch im preislichen Umfeld gleichwertiger Kompaktkameras bewegen. So aber reden wir über das Doppelte an finanziellem Aufwand, um damit eine nur mit viel Wohlwollen akzeptable Qualität zu erreichen.
Statt sich durch hochwertige Optiken zu vernünftigen Preisen mehr vom nahenden Konkurrenzumfeld der Handys und Kompaktkameras abzugrenzen, nähert man sich diesem so immer mehr an, was fatal sein kann.