Erstmal vorweg:
@dark star Vielen Dank für das Teilen deiner Erfahrungen!
Ich finde es schon ungeheuerlich, wie verbissen und engstirnig hier manche Leute versuchen, die Sinnhaftigkeit und Aussagekraft von Objektivtests in Abrede zu stellen.
Statt konstruktiv zur Diskussion beizutragen (zum Beispiel mit weiteren Tips, wie man das Testverfahren noch verfeinern könnte), wird dieser aus meiner Sicht wertvolle Thread mit einer Grundsatzdiskussion über Objektivtests im Allgemeinen "zugespamt". Das finde ich leider schade für dieses ansonsten überwiegend informative Forum.
Nun aber mal zur Sache, denn ich habe das eine oder andere aus eigener Erfahrung beizutragen.
Genau so ist es, da es ansonsten nicht möglich ist, eine Dezentrierung eines Objektivs sicher zu erkennen. Ich wende bei meinen Objektivtests folgenden Trick an:
Ich befestige den ISO 12233-Testchart zunächst mit Hilfe einer Wasswerwage möglichst gerade an einer Schiebetür meines Kleiderschrankes (mit Tesafilm). Als Höhe für die Mitte des Testcharts wähle ich die Höhe des Mittelpunktes meines Objektives, wenn die Kamera auf meinem Stativ montiert ist.
Für eine erste grobe Ausrichtung wähle ich die zu testende Brennweite des Objektivs, stelle das Stativ in der entsprechenden Entfernung zum Testchart auf, bis der 3:2-Bildausschnitt rahmenfüllend in der Live View-Ansicht der Kamera erscheint.
Die Oberfläche der zweiten Schiebetür des Kleiderschrankes ist mit einem Spiegel verkleidet und beide Schiebetüren sind planparallel zueinander (gemessen mit einer Wasserwage). Ich schiebe die zweite Schiebetür (die mit dem Spiegel) über die erste (die auf der das Testchart befestigt wurde). Nun schaue ich durch den Sucher der Kamera und kümmere mich um die Feinausrichtung der auf dem Kugelkopf des Statives montierten Kamera. Sobald sich der mittlere Fokuspunkt mit dem Mittelpunkt des Spiegelbildes des Objektives deckt, ist die Kamera planparallel zum Kleiderschrank ausgerichtet.
Nun schiebe ich die Schiebetür mit dem Spiegel wieder zur Seite, so dass die Schiebetür mit dem Testchart wieder zum Vorschein kommt. Falls die horizontale Ausrichtung der Kamera noch nicht korrekt ist, so kann diese noch angepasst werden. Allerdings sollte man die Kamera jetzt nicht mehr verschwenken, da ansonsten die lotrechte Ausrichtung zum Spiegel verloren geht. Im Zweifel vor dem Anfertigen der Testaufnahmen noch mal durch Hinüberschieben der Spiegeltür die Ausrichtung noch einmal kontrollieren.
Zum einen hilft es hierfür wie du schon schreibst, beim Fokussieren für eine gute Ausleuchtung des Testcharts zu sorgen. Eine Halogen-Taschenlampe, die aus naher Entfernung auf den Mittelpunkt des Testcharts gehalten wird hat sich hierfür als hilfreich erwiesen.
Während der eigentlichen Testaufnahmen setze ich allerdings auf Blitzlicht, und zwar zwei entfesselte Aufsteckblitze, die jeweils mit einer kleinen Softbox bestückt sind und rechts und links aus etwa 45 Grad auf den Testchart zeigen (damit keine direkten Lichtreflexionen in das Objektiv fallen).
Zum anderen hat sich bei mir auch die Nutzung von Tethered Shooting bewährt, um den Fokus des Objektivs ganz feingranular steuern zu können. Im Zweifel kann man zunächst mittels Kontrast-AF scharfstellen und dann den Fokus mit der Tethered Shooting-Software jeweils 10 Schritte nach vorne sowie nach hinten verschieben und von jedem dieser Schritte eine Aufnahme machen. Die Auswahl des schärften Bildes der Fokusserie erfolgt dann am Ende nach dem Test auf dem guten Monitor mit der direkten Vergleichsmöglichkeit zweier Bilder.
@dark star Vielen Dank für das Teilen deiner Erfahrungen!

Ich finde es schon ungeheuerlich, wie verbissen und engstirnig hier manche Leute versuchen, die Sinnhaftigkeit und Aussagekraft von Objektivtests in Abrede zu stellen.
Statt konstruktiv zur Diskussion beizutragen (zum Beispiel mit weiteren Tips, wie man das Testverfahren noch verfeinern könnte), wird dieser aus meiner Sicht wertvolle Thread mit einer Grundsatzdiskussion über Objektivtests im Allgemeinen "zugespamt". Das finde ich leider schade für dieses ansonsten überwiegend informative Forum.
Nun aber mal zur Sache, denn ich habe das eine oder andere aus eigener Erfahrung beizutragen.
Die Herausforderung bei Deinem Setup scheint zu sein, die Sensorebene planparallel zum Testchart auszurichten.
Genau so ist es, da es ansonsten nicht möglich ist, eine Dezentrierung eines Objektivs sicher zu erkennen. Ich wende bei meinen Objektivtests folgenden Trick an:
Ich befestige den ISO 12233-Testchart zunächst mit Hilfe einer Wasswerwage möglichst gerade an einer Schiebetür meines Kleiderschrankes (mit Tesafilm). Als Höhe für die Mitte des Testcharts wähle ich die Höhe des Mittelpunktes meines Objektives, wenn die Kamera auf meinem Stativ montiert ist.
Für eine erste grobe Ausrichtung wähle ich die zu testende Brennweite des Objektivs, stelle das Stativ in der entsprechenden Entfernung zum Testchart auf, bis der 3:2-Bildausschnitt rahmenfüllend in der Live View-Ansicht der Kamera erscheint.
Die Oberfläche der zweiten Schiebetür des Kleiderschrankes ist mit einem Spiegel verkleidet und beide Schiebetüren sind planparallel zueinander (gemessen mit einer Wasserwage). Ich schiebe die zweite Schiebetür (die mit dem Spiegel) über die erste (die auf der das Testchart befestigt wurde). Nun schaue ich durch den Sucher der Kamera und kümmere mich um die Feinausrichtung der auf dem Kugelkopf des Statives montierten Kamera. Sobald sich der mittlere Fokuspunkt mit dem Mittelpunkt des Spiegelbildes des Objektives deckt, ist die Kamera planparallel zum Kleiderschrank ausgerichtet.
Nun schiebe ich die Schiebetür mit dem Spiegel wieder zur Seite, so dass die Schiebetür mit dem Testchart wieder zum Vorschein kommt. Falls die horizontale Ausrichtung der Kamera noch nicht korrekt ist, so kann diese noch angepasst werden. Allerdings sollte man die Kamera jetzt nicht mehr verschwenken, da ansonsten die lotrechte Ausrichtung zum Spiegel verloren geht. Im Zweifel vor dem Anfertigen der Testaufnahmen noch mal durch Hinüberschieben der Spiegeltür die Ausrichtung noch einmal kontrollieren.
Außerdem würde mich interessieren, inwieweit der Unsicherheitsbereich beim Scharfstellen einen Einfluss auf die Messergebnisse hat. Ich selbst bin mir jedenfalls auch beim Live-View mit 10x Vergrößerung nie ganz sicher, ob ich wirklich im "Optimum" liege (habe das allerdings auch noch nicht bei richtig gutem Licht gemacht - da rauscht es natürlich wesentlich weniger als bei meine AL-Stümperreien
Zum einen hilft es hierfür wie du schon schreibst, beim Fokussieren für eine gute Ausleuchtung des Testcharts zu sorgen. Eine Halogen-Taschenlampe, die aus naher Entfernung auf den Mittelpunkt des Testcharts gehalten wird hat sich hierfür als hilfreich erwiesen.
Während der eigentlichen Testaufnahmen setze ich allerdings auf Blitzlicht, und zwar zwei entfesselte Aufsteckblitze, die jeweils mit einer kleinen Softbox bestückt sind und rechts und links aus etwa 45 Grad auf den Testchart zeigen (damit keine direkten Lichtreflexionen in das Objektiv fallen).
Zum anderen hat sich bei mir auch die Nutzung von Tethered Shooting bewährt, um den Fokus des Objektivs ganz feingranular steuern zu können. Im Zweifel kann man zunächst mittels Kontrast-AF scharfstellen und dann den Fokus mit der Tethered Shooting-Software jeweils 10 Schritte nach vorne sowie nach hinten verschieben und von jedem dieser Schritte eine Aufnahme machen. Die Auswahl des schärften Bildes der Fokusserie erfolgt dann am Ende nach dem Test auf dem guten Monitor mit der direkten Vergleichsmöglichkeit zweier Bilder.
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