Dazu gibt es
1. einen ganz handfesten Faktor: die Tiefenschärfe. Geringe Tiefenschärfe mit knackscharfem Vordergrund und unscharfem Hintergrund kannst du nur mit einer Mindestblende erreichen - egal was du für sonstige Einstellungen wie ISO, Stativ, Belichtungszeit usw. hast. Wie groß die Öffnung sein muß, hängt natürlich von der Situation, vom Abstand und der Brennweite ab.
2. einen mehr indirekten Faktor. Lichtstarke Objektive sind teuer, schon weil das Glas teuer ist, weil die Rechnung anspruchsvoller ist und die mechanische Umsetzung. Wenn man schon solchen Aufwand betreibt, wäre es blöd, wenn man den nicht auch nutzen würde, um optisch das Beste herauszuholen. Ein Kompromiß bleibt es trotzdem. Deshalb sind lichtstarke Objektive häufig auch allgemein besser, aber nicht zwangsläufig und in allen Fällen (einige unrühmliche Ausrutscher findet man an anderen Stellen des Forums erwähnt...

).
Noch komplizierter wird es bei lichtstarken Zooms.
Ob man zum Beispiel zwischen einen 2,8/70-200 SSM und dem 4,5-5,6/70-300 SSM einen Unterschied bei Blende 8 findet, wage ich zu bezweifeln.
Ein Vorteil ist es natürlich auch, wenn das Sucherbild doppelt so hell ist, ganz unabhängig von der optischen Qualität. Ob AF oder MF: das Scharfstellen funktioniert besser.