WERBUNG

Objektiv für "swirly bokeh"?

murkskopf

Themenersteller
Hallo,

Ich bin auf der Suche nach einer Kaufempfehlung für ein neues Objektiv. Mehr oder weniger per Zufall bin ich auf einige Fotos mit dem "Swirly Bokeh" (z.B. hier) gestoßen. Irgendwie habe ich mich in diesen Effekt verloren... ich möchte auch sowas haben/machen.

Da ich eine Nikon DSLR habe (auch wenn es sich nur um ein Einsteigermodel handelt), hoffe ich hier auf passende Beratung. :top:

Hat jemand eigene Erfahrungen mit einer solchen Linse gemacht oder selbst solche? Bei eBay wird unter anderem das Helios-81N-Objektiv (auch als Arsat 50/2) mit passendem Bajonettanschluss angeboten. Jedoch sind die meisten Verkäufer in der Ukraine oder Russland - und der Artikelzustand ist eher mau (Staub, Kratzer, Partikeleinschlüsse). Es gibt ein Angebot eines generalüberholten Objektivs und eines "wie neuwertig, da es immer in der Ladentheke/im Ladenregal stand" bei eBay. Sollte ich hier zugreifen?

Eine andere Alternative wäre ein Objektiv mit M42-Anschluss. Passende Helios-44-Objektive gäbe es hier im Forum. Dafür bräuchte ich dann aber einen Adapter mit Ausgleichlinse, was wohl machbar wäre. Aber ich habe keine Erfahrungen mit dem M42-Anschluss und habe keine Ahnung ob das wirklich richtig funktioniert. Ohne Ausgleichlinse ist der Fokus auf unendlich - soweit ich verstanden habe - nicht möglich. Hat jemand (gute) Erfahrungen mit M42-Objektiven an einer Nikon DSLR gemacht?
 
Erst mal Gratulation! Das ist die Essens von M42 Objektiven an Nikon. Du hast sie recherchiert und im Grundsatz verstanden!

Man wählt zwischen Ausgleichslinse im Adapter (was ein minderwertiges, optisches Element aufbringt) oder den Verzicht auf unendlich. Hier gilt es dann zu wissen, „wie weit kann ich überhaupt Scharfstellen?“

Da gibt es Berechnungen, die ich aber - leider - nicht Beherrsche.

Das PLUS an Auflagemaß, das eine Nikon zum M42 hat, wirkt wie ein Zwischenring. Der Adapter noch dazu on top.

Schnell mal in die Tabelle geschaut:

https://de.wikipedia.org/wiki/Auflagemaß#.C3.9Cbersicht_g.C3.A4ngiger_Auflagema.C3.9Fe


Nikon F = 46,50mm
M42 = 45,46mm

Subtraktion: 46,50 – 45,46 = 1,04

Dazu kommt noch der Adapter mit seiner Stärke von mindestens 1mm (das nehmen wir mal an).

Addition: 1,04 + 1 = 2,04.

Diese 2,04mm sind Dein Zwischenring! Den macht Deine Nikon allein mit dem M42-Adapter!

Das macht das Problem mit dem Unendlich - während die Makro-Fähigkeit steigt, denn die Nahstellgrenze sinkt.

Sorry, ich kenne diese Formel nicht, die es ausrechnet, wie weit Scharfstellen geht. Im Worst Case ist das Teil nur an der Nahstellgrenze verwendbar.

Man sagt, je länger die Brennweite, desto weiter wird's.

Bei 100mm haste sicher mehr Spielraum bis unendlich als bei 58mm


http://www.4photos.de/test/Meyer-Goerlitz-Trioplan-100mm-2.8.html
 
Swirley bokeh gibt es bei Grossformat Kameras mit Petzval Objektiven und so eines gibt es auch für 35mm respektive DSLR wobei der Effekt bei APS-C nicht so stark sein dürfte wie bei Vollformat, da er nach aussen hin meist stärker wird!
https://www.kickstarter.com/projects/lomography/the-lomography-petzval-portrait-lens
 
Mit dem Helios-44 und M42-Adapter ohne Linse habe ich eine maximale Einstellentfernung von ca. 1,5m. Daher nutze ich es als Makroobjektiv, meist noch mit zusätzlichen Zwischenringen.

Da ich eine Nikon DSLR habe (auch wenn es sich nur um ein Einsteigermodel handelt)
Je nach Kameramodell hast du mit einem Objektiv ohne CPU keine Belichtungsmessung mehr; es gibt aber wohl Adapter mit CPU, die die Kamera austricksen.
 

Das ist natürlich auch ein schöner Bokeh-Effekt. Aber ich dachte eher an den klassischen "swirly"-Effekt der Zeiss Biotar-/Helios-Objektive. Den kann man hier in Extremform begutachten, wobei dazu die Linse extra modifiziert werden muss.
Das Bokeh hierbei ist kreisförmig um die Mitte fixiert, wobei dieser Effekt nur unter bestimmten Umständen wirklich stark auftritt.

Wenn ich deinen Link zu dem japanischen Forum richtig verstanden habe, reicht für ein Seifenblassenbokeh einfach nur ein durchsichtiger Gumminapf auf einem UV-Filter? Das muss ich mal ausprobieren :D

Man wählt zwischen Ausgleichslinse im Adapter (was ein minderwertiges, optisches Element aufbringt) oder den Verzicht auf unendlich. Hier gilt es dann zu wissen, „wie weit kann ich überhaupt Scharfstellen?“

[...]

Nikon F = 46,50mm
M42 = 45,46mm

Subtraktion: 46,50 – 45,46 = 1,04

Dazu kommt noch der Adapter mit seiner Stärke von mindestens 1mm (das nehmen wir mal an).

Addition: 1,04 + 1 = 2,04.

Diese 2,04mm sind Dein Zwischenring! Den macht Deine Nikon allein mit dem M42-Adapter!

Das macht das Problem mit dem Unendlich - während die Makro-Fähigkeit steigt, denn die Nahstellgrenze sinkt.

Sorry, ich kenne diese Formel nicht, die es ausrechnet, wie weit Scharfstellen geht. Im Worst Case ist das Teil nur an der Nahstellgrenze verwendbar.

Man sagt, je länger die Brennweite, desto weiter wird's.

Bei 100mm haste sicher mehr Spielraum bis unendlich als bei 58mm

Vielen Dank für die detailierte Antwort. Ich würde eher ein 50/58 mm Objektiv mit Festbrennweite bevorzugen, da ich damit eventuell Poträtfotos machen wollte. Deinen Worten würde ich entnehmen, dass Adapter mit Ausgleichslinse nicht empfehlenswert sind? Wäre dann ein Objektiv mit vorhandenem Nikon-F-Bajonettanschluss wie das Helios 81N oder das Arsat N 50/2 zu bevorzugen?

Swirley bokeh gibt es bei Grossformat Kameras mit Petzval Objektiven und so eines gibt es auch für 35mm respektive DSLR wobei der Effekt bei APS-C nicht so stark sein dürfte wie bei Vollformat, da er nach aussen hin meist stärker wird!
https://www.kickstarter.com/projects/lomography/the-lomography-petzval-portrait-lens

Danke für den Tipp. Leider momentan nicht meine Preisklasse :(

Mit dem Helios-44 und M42-Adapter ohne Linse habe ich eine maximale Einstellentfernung von ca. 1,5m. Daher nutze ich es als Makroobjektiv, meist noch mit zusätzlichen Zwischenringen.

1,5 Meter finde ich persönlich etwas zu wenig. Ich denke 3 bis 5 Meter maximale Entfernung wären für mich schon perfekt. Ich werde mal recherchieren, ob es einige Adapter gibt, die in der Hinsicht was taugen.

Je nach Kameramodell hast du mit einem Objektiv ohne CPU keine Belichtungsmessung mehr; es gibt aber wohl Adapter mit CPU, die die Kamera austricksen.

Das ist kein Problem, ich fotografiere momentan nur absolut manuell. Verschlußzeit, Fokus, Blendenöffnung, Brennweite per Hand. Ursprünglich lag es am Budget, aber nachdem ich ein rein manuelles SLR-Objektiv ersteigert hatte, bin ich irgendwie auf den Geschmack gekommen. ;)
 
Hi,
das "Swirly" Bokeh macht z.B. das Helios 44-2. Zudem kannst du noch die Frontlinse drehen. Beim Helios steht die Rücklinse relativ weit in den Spiegelkasten (bei unendlich), sodass du mit einem Adapter mit Ausgleichslinse nur bis 6-7 Meter fokussieren kannst. Dann stößt die Rücklinse gegen das Ausgleichselement.

Ich habe im Moment nur eines der ersten Bilder mit dem Helios in Flickr.
Helios 44-2 Swirl Bokeh by Sascha Wolf, auf Flickr

Das Seifenblasenbokeh ist ja was ganz anderes, hierfür wird ein Trioplan, Pentacon usw. benötigt.

Sieht dann so aus:

Ton in Ton by Sascha Wolf, auf Flickr

Seifenblasen by Sascha Wolf, auf Flickr

Aber auch hier gilt das Gleiche, wie beim Swirl Bokeh. Das Bokeh "kommt" nicht einfach so. Die Gegebenheiten müssen passen (Licht, Abstand zum Hintergrund, nahe der Nahstellgrenze)


Für mich sind das Helios und das Pentacon reine Spass Linsen. Wobei mir das Pentacon richtig gut gefällt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein Helios ist wohl die preiswerteste Möglichkeit, ein Objektiv mit Swirly Bokeh zu bekommen. Allerdings "swirlt" nicht jedes Helios gleichermaßen gut, es hängt wohl von der Version ab, wie stark der optische Fehler, der dieses Bokeh erzeugt, korrigiert ist.

Wäre dann ein Objektiv mit vorhandenem Nikon-F-Bajonettanschluss wie das Helios 81N oder das Arsat N 50/2 zu bevorzugen?
Ob die beiden genannten Objektive wie gewünscht den Swirl-Effekt erreichen, weiß ich nicht, aber ein Objektiv mit Nikon-Bajonett ist in jedem Falle zu bevorzugen. Eine maximale Entfernung von nur zwei Metern und eine Reduktion auf Arbeitsblende sind mMn zu starke Einschränkungen, um Spaß mit dem Objektiv zu haben. Mein M42-50er hatte ich jedenfalls nur ein einziges Mal an der D600 dran.

Eine Alternative besteht darin, sich selbst das M42-Objektiv auf Nikon-F umzubauen. Hier ein Bericht dazu.

Einen sehr starken Swirl erzeugen die schon erwähnten Petzval-Objektive von Lomography. Allerdings kostet das 85er auch gebraucht noch 350,- Euro, das für dich interessantere 58er liegt bei 750,- Euro neu und gebraucht habe ich noch kein Angebot gesehen (die Auslieferung der ersten Exemplare beginnt wohl erst in diesen Wochen). Viel Geld für ein Objektiv mit absichtlichen optischen Fehlern.

Durchaus machbar und auch merklich preiswerter als der Lomo-Nachbau ist der Anschluss eines echten Petzval-Objektivs aus dem 19ten Jahrhundert. Da muss auch ein Schraubgewinde adaptiert werden, bedingt durch das deutlich größere Auflagemaß der alten Objektive lässt sich die Unendlich-Einstellung aber immer erreichen. Der Haken an dieser Lösung ist aber, dass diese alten Objektive immer für ein deutlich größeres Filmformat konstruiert wurden, weshalb selbst bei Vollformat der Swirl-Effekt nur in den Ecken oder gar nicht sichtbar wird, bei DX sieht es noch schlechter aus.
 
Vielen Dank für die detailierte Antwort. Ich würde eher ein 50/58 mm Objektiv mit Festbrennweite bevorzugen, da ich damit eventuell Poträtfotos machen wollte. Deinen Worten würde ich entnehmen, dass Adapter mit Ausgleichslinse nicht empfehlenswert sind? Wäre dann ein Objektiv mit vorhandenem Nikon-F-Bajonettanschluss wie das Helios 81N oder das Arsat N 50/2 zu bevorzugen?

Diese Adapter mit Linse haben keinen guten Ruf. Es ist eine Linse und damit ein optisches Element - und das hat nicht die nötige Wertigkeit.
Ich habe leider keine eigenen Erfahrungen, da ich nicht Nikon verwende. Aber ich rate davon ab - ja.

Einen Adapter ohne Linse - plus ein Helios 44 ..
Das Lehrgeld für diese Kombi ist überschaubar.
Deine Entscheidung es zu versuchen.

M42 ist halt nicht Wirklich gut an Nikon wegen der Auflagemaße.

Mittelformatlinsen wären geeigneter.

Schau einfach mal in die Tabelle die ich postete, was da ein _größeres_ Auflagemaß als Nikon F hat.
 
Ein Helios ist wohl die preiswerteste Möglichkeit, ein Objektiv mit Swirly Bokeh zu bekommen. Allerdings "swirlt" nicht jedes Helios gleichermaßen gut, es hängt wohl von der Version ab, wie stark der optische Fehler, der dieses Bokeh erzeugt, korrigiert ist.

"Swirlt" jedes Objektiv des gleichen Bauart (also z.B. jedes 44-2 gleichstark, aber anders als ein 44M-4) oder ist es individuell vom Objektiv abhängig, auch wenn es zwei Objektive gleicher Baureihe/Bauart sind?

Eine Alternative besteht darin, sich selbst das M42-Objektiv auf Nikon-F umzubauen. Hier ein Bericht dazu.

Klingt nach einer Idee, habe leider eher wenig Erfahrung mit solchen Basteleien. Gibt es irgendwo eine längere Anleitung dafür?
Ich hätte auch noch ein gebrauchtes manuelles Tokina-Objektiv, wo die Blende festklemmt. Müsste ich auch mal auseinandernehmen.

Diese Adapter mit Linse haben keinen guten Ruf. Es ist eine Linse und damit ein optisches Element - und das hat nicht die nötige Wertigkeit.
Ich habe leider keine eigenen Erfahrungen, da ich nicht Nikon verwende. Aber ich rate davon ab - ja.

Einen Adapter ohne Linse - plus ein Helios 44 ..
Das Lehrgeld für diese Kombi ist überschaubar.
Deine Entscheidung es zu versuchen.

Bei den Adapterkosten könnte ich eigentlich auch gleich zwei Adapter kaufen (einen mit und einen ohne Ausgleichslinse). Das ist eine Überlegung wert.

Schau einfach mal in die Tabelle die ich postete, was da ein _größeres_ Auflagemaß als Nikon F hat.

Tut mir leid, aber ich kenne mich mit den Objektiven für besagte Anschlüsse nicht so gut aus. Die Auflagemaße ablesen kann ich, aber welche Objektive haben dann den passenden Bokeh-Effekt? Ich weiß dass es für den Nikon-F- und für den M42-Anschluss passende Objektive preiswert aus zweiter Hand gibt.

Und das Helios 40-2 (85mm f1.5) - gibt es auch neu mit Nikonbajonett.

Danke für den Tipp, aber ich schaue mir erstmal etwas günstigeres/gebrauchtes an. Vielleicht folgt dann später ein Neukauf. :top:
 
"Swirlt" jedes Objektiv des gleichen Bauart (also z.B. jedes 44-2 gleichstark, aber anders als ein 44M-4)
Das ist gemeint.

Tut mir leid, aber ich kenne mich mit den Objektiven für besagte Anschlüsse nicht so gut aus. Die Auflagemaße ablesen kann ich, aber welche Objektive haben dann den passenden Bokeh-Effekt?
Die Tabelle hilft dir auch nicht weiter, denn ein längeres Auflagemaß haben eigentlich nur Leica, Contax und Mittelformatobjektive, und die swirlen nicht, weil es allesamt hochwertige Optiken sind.
 
"Swirlt" jedes Objektiv des gleichen Bauart (also z.B. jedes 44-2 gleichstark, aber anders als ein 44M-4)

Genauso.

Was ich hörte, aber nicht beweisen kann:
Das -2 hats mehr als das -5. Das 5er ist neuer und hat da vieles "reperiert".

Also es hat diese "Bildfehler" nicht mehr so.

Ich habe das 44-5 und es macht meines erachtens ganz normale fotos. Aber ich habe es auch noch nicht drauf angelegt, denn das erfordert 'ne bestimmte Hinterrundbeschaffenheit.
 
Moin moin,

ich habe mal eine Frage zu dem Helios 44-2? Swirlt das auch ohne rumdrehen der Frontlinse? Oder muss man da erst basteln?

VG
 
Zuletzt bearbeitet:
WERBUNG
Zurück
Oben Unten