Normlicht ist ein künstlich erzeugtes Licht, dessen spektrale Eigenschaften einer Norm entsprechen. Eingesetzt wird es insbesondere zum standardisierten Betrachten und Beurteilen von Druckmustern und anderen farbkritischen Sachen. Es findet jedoch auch zunehmend in der Bildbearbeitung Anwendung. Nützlich ist es insbesondere dort, wo man Papiervorlagen farblich mit Bildern am Bildschirm vergleichen muss; ist der Raum mit Normlicht ausgestattet und der Bildschirm passend kalibriert, erleichtet das aber auch ganz allgemein die Farbbeurteilung am Bildschirm, weil das Auge dann nicht dauernd von "falschen Referenzen" abgelenkt wird.
Die gängigsten Normen sind derzeit D50 (entspricht 5000 Kelvin) und D65 (6500 Kelvin); sie entsprechen in etwa einem mittleren Tageslicht in der Natur. Echtes Tageslicht kann man zur Farbbeurteilung zur bedingt verwenden, weil es sich ständig ändert. Im Zweifel greift man also auf eine Norm zurück und erzeugt das Licht künstlich.
Technisch umgesetzt wird Normlicht in Form spezieller Leuchtstoffröhren; diese weisen, anders als die "Tageslicht-Röhren" aus dem Baumarkt, ein relativ breites Spektrum auf. Die fensterlosen Arbeitsräume werden mit der nötigen Anzahl solcher Röhren ausgestattet, um eine bestimmte Mindesthelligkeit zu erzielen. Abgesehen davon sollte ein Normlicht-Arbeitsraum auch möglichst farbneutral eingerichtet sein (keine bunten Wände, Teppiche etc.).
Wenn es nur um den Abgleich zwischen Monitor und kleineren Papiervorlagen geht, kann man auch auf die Ausstattung des ganzen Raumes verzichten und stattdessen einen "Normlicht-Kasten" verwenden, in den die Vorlage eingelegt wird.