Dann bin ich wohl tot.
Ich habe noch mit dem Kodachrome25 gearbeitet und mit den Kodak-Dokumentenfilmen (SW), mit Neofin-Doku entwickelt. Letztere konnte man (mit Rodenstock-Objektiven) auf Quadratmetergröße vergrößern und man sah kein Korn. Das schafft keine der heutigen DSLRs, über die wir hier reden. Wenn ich das als Maßstab nehme, bin ich dann anspruchslos?
Nöö, aber mit diesen Filmen machst Du sicher keine Aufnahmen irgendwo bei Kerzenschein, aus der Hand, oder von Menschen abends und anderen "low light" Situationen, oder? Ab ISO 200 oder spätestens 400 sind da die DSLR doch allen analogen Kameras um Welten überlegen. Das heißt ja absolut nicht, daß die analogen Filme in anderen Bereichen immer noch besser sein können. Da bin ich der letzte, der das bestreitet.
Gruß Wolfgang
P.S. Ich arbeite gerne mit meiner D200 und bin beeindruckt von dem, was man mit ihr machen kann. Aber ich weiß eben auch, dass man mit ihr manche Aufgaben nicht so gut erledigen kann wie mit der F2 oder F3 damals.
Es mag sehr subjektives Empfinden sein, aber bei keinem Hersteller fühle mich mich beim Übergang von analog nach digital so "beschnitten" wie bei Nikon und das liegt - ich weiß, es ist das Thema was keiner mehr hören kann - einfach nur am Sensorformat. Soviele schöne alte Nikkore im Weitwinkel- und Standardbereich machen einfach jetzt viel weniger Spaß als zuvor, keine DSLR von Nikon hat es geschafft, daß ich nicht mehr oder weniger oft reumütig an die analogen Kameras im Regal gedacht habe. Und die "Quasi-Vorschrift" von Nikon, sich als digital-optimierungswilliger Neukunde dann ein 17-55/2.8 Zoom zu kaufen, groß teuer und schwer, aber immer noch hinter ein oder zwei Blendenstufen nachzuweinen, das ist eine Welt, die ist halt für mich nicht geschaffen.
Die D1x, D2H / x und D200 sind allesamt wahnsinnig tolle Kameras, speziell die D200 ist ein ganz großartiger Schachzug von Nikon und die habe ich schon vielen Leuten wärmstens empfohlen, obwohl ich mich selbst für die Konkurrenz entschieden habe. Trotzdem ist der Zug für Nikon für mich mittlerweile einfach abgefahren und wenn überhaupt, wird nur eine KB-Format Digitalnikon mich persönlich wieder zurückholen. Bei anderen Herstellern krieg ich ähnliche Sensorkompromisse wie den derzeitigen Status Quo mit dem DX-Format entweder für weniger Geld, oder neue features noch dazu, die es früher nicht gegeben hat und die dann aus den Kameras nicht einfach nur sehr gute, aber im Format beschnittene umgerüstete Analogkameras machen wie die Nikons, sondern richtig konsequente neue Digitalkameras. (ich denke an Bildstabi im Gehäuse, live view, etc.)
Das mag alles jeder anders sehen, viele Analogfotografen - so wie Du schreibst - weinen ja auch ganz sicher nicht nur dem Sensorformat, sondern auch anderen Eigenschaften der analogen Filme - Tonwerte, Auflösung, "look + feel" ... - nach. Wenn man auf das alles zusätzlich noch verzichten muß (was ich als analog fast-nur-Velvia/Provia/Sensia-Fotograf so halt nie empfunden habe) mag einem nur die Sensorformatgeschichte allein dann eh nicht mehr so problematisch vorkommen. Und alle Tierfotografen empfinden das kleine Format sowieso als Gewinn und nicht als Verlust.
Das kam mir jetzt alles nur so in den Sinn, wo gerad die F2 und F3 im Raum standen....
Gruß
Thomas