Nur nicht Aufgeben ;-)
Natürlich werden die Bilder niemals auf dem Level mit dem sein, was aus einer Kleinbild-DSLR mit High-End-Objektiven rauskommt. Wäre es anders, hätten viele tausend Fotografen ganz umsonst je mehrere tausend € für ihr Equipment ausgegeben.
Die P900 ist zunächst mal eine "nette" Kamera, die man zum Knipsen mitnehmen kann. Gut, das können einige Bridges mit "nur" 400 oder 600mm auch (oder sogar besser), aber der eigentliche Reiz sind eben die 2000mm, die
keine andere Kamera bietet. Damit kann man Dinge fotografieren, die man auf Grund der Entfernung mit blossem Auge schon (fast) nicht mehr sieht. Hier aber zu erwarten, dass man beim winzigen Vögelchen bei 2000mm noch die einzelnen Federhäärchen zählen kann, ist zu hoch angesetzt.
2000mm - das ist ´ne Hausnummer! Und das bei der Lichtstärke! Mit DSLR-Equipment braucht es dazu ein Spiegeltele mit Konverter - da ist man schnell bei f:16 oder mehr - und das dann ohne AF, ohne Stabi und recht unhandlich.
Bei vorhandener DSLR-Ausrüstung stellt sich natürlich immer die Frage, das die DSLR mit ihrem grossem Sensor, hohem ISO und Top-Objektiv kann. "Standard" sind an Canon APS-C mti einem z.B. Tamron/Sigma 150-600 dann
gerechnete 960mm - also gerade mal etwa die Hälfte an Brennweite. Dafür kann man beim grossen Sensor aber besser croppen. Grob geschätzt dürfte hier die DSLR mit einem 150-600 bis etwa "1200-1400" mm gleich oder besser sein. Ab so um die 1400m Bildwirkung jedoch wird´s mit der DSLR in "bezahlbarem Bereich" auch nicht mehr so toll. ("bezahlbar" deshalb, weil man mit der Nikon D810 + dem Nikon 800er inkl. 1,25x Konverter dann auf 1000mm kommt und noch auf Grund der Sensorauflösung Cropreserven hat - allerdings legt man da dann mehr als 20.000€ auf den Tisch)
Zurück zur P900. Ja, sie kann gute Bilder machen (Beispiele wurden ja schon verlinkt) Würde man mit einer DSLR jenseits der 600mm unterwegs sein, hätte man ein bombenfestes Stativ, Fernauslöser etc. Man muss sich auch bei der P900 bewusst sein, dass diese Regeln auch für die Bridge gelten. Kein Bildstabi schafft Wunder.... Blöd ist, dass die P900 sensorbedingt nicht so toll mit höheren ISO-Werten umgehen kann. Ich nutze meistens nur ISO 400, selten ISO 800, das war´s dann schon. Da werden die Belichtungszeiten schon ziemlich lang, selbst bei an sich gutem Licht. Ich hatte Bilder, da war ich mit ISO 400 bei 1/125 Sek. - das kann mit 2000mm Freihand oder Einbein nicht gut gehen, auch nicht mit dem besten Stabi!
Auch mein Stativ, das mit bisher immer gereicht hat (Manfrotto 055XProB mit MH054-Kopf) ist da nicht so toll. Klar "verzieht" der Kopf etwas beim festziehen und wackelt das Stativ bei Wind - bei meinen "normalen" rund 400mm kein Problem, bei 2000mm reicht es, um das Motiv aus dem Bild zu bringen ;-(
btw. - die P900 hat einen Serienbildmodus "BSS", d.h. "Best Shot". Ist nicht ganz uninteressant. Die Kamera macht dabei eine schnelle Serienbildfolge und rechnet sich dann das beste Bild davon heraus. Für bzw. gegen Verwackler durchaus gut zu gebrauchen. Auch die Motivprogramme wie z.B. "Mondaufnahme" sind durchaus sehenswert, selbst wenn man eigentlich lieber alles selbst einstellen möchte.
Was mit der P900 "geht", sieht man hier sehr schön:
https://photographylife.com/reviews/nikon-coolpix-p900 - da ist auch der Vergleich mit der Mega-DSLR-Ausrüstung (D810 mit 800er) dabei.