Dann kann ich die Filter wohl direkt in die Tonne treten. Die werden optisch wohl nicht die Exzellenz eines Nikon Filters haben.
Ich weiß nicht so recht, wass du dir unter der „Exzellenz eines Nikon-Filters“ vorstellst und welche Vorteile sich dadurch ergeben sollen.
Wenn du eine lange Brennweite bei Offenblende nimmst und durch normales Fensterglas fotografierst, kriegst du immer eine sichtbare Verminderung der Bildschärfe. Hieran kann man erkennen, dass zusätzliche Glasflächen im Strahlengang prinzipiell nicht gut sind.
Mit einfachen Fotofiltern (NC, UV, ND etc.) ist so ein Effekt nach meiner Erfahrung aber nicht zu befürchten, denn die sind, unabhängig vom Hersteller, halbwegs gut fürs Fotografieren geeignet. Die Qualitätsunterschiede sind hier gar nicht riesig groß. Selbst billigste NoName-UV-Filter sind exakt genug gefertigt und vermindern nicht sichtbar die Bildschärfe (anders als z. B. Polfilter, wo dieses Problem aufgrund der kritischen Sandwich-Bauweise bis in die preisliche Mittelklasse auftritt).
In 95 % aller alltäglichen Aufnahmesituationen wird sich die Bildqualität nicht unterscheiden, egal ob man keinen Filter, einen Billigfilter oder einen saureuren Filter drauf hat. (Diese Aussage bezieht sich auf einfache Schutzfilter, nicht auf Polfilter!)
Was der hochwertige Schutzfilter vielleicht besser kann, ist die Wirksamkeit der Vergütung (Entspiegelung). Die ist wichtig bei Gegenlicht und insbesondere nachts, wo man aufgrund der schwarzen Umgebung die Streulichteffekte besonders stark wahrnimmt (obwohl sie bei Tag natürlich auch vorhanden sind, nur dezenter).
Ob solche Streulichteffekte sichtbar auftreten, hängt erst mal vom Objektiv ab. Manche Objektive sind aufgrund ihrer Konstruktion anfälliger dafür als andere. Das gilt schon ohne aufgeschraubten Filter, wird aber durch den Filter ggfs. noch verschlimmert (weil es dann zwei weitere Glasflächen gibt, zwischen denen Licht hin- und hergespiegelt wird). Ein zigfach vergütetes Filtermodell schafft hier sicherlich einen kleinen Vorteil gegenüber einem Billigfilter mit einfacher Vergütung, aber das Bild wird trotzdem schlechter sein als ohne Filter. Das heißt: In kritischen Lichtsituationen sollte man den Filter so oder so abnehmen, wenn man beste Qualität will. (Ich persönlich mache es umgekehrt, also ich schraube nur ausnahmsweise einen Schutzfilter auf, wenn ich mit Dreckspritzern, Staub, Funkenflug etc. rechne. Da nehme ich dann bewusst eher günstige Filtermodelle, damit im Fall des Falles der Schaden nicht so groß ist. Konkret hatte ich auf Filteroberflächen z. B. schon eingebrannte Teilchen vom Metall-Flexen.)
Bleibt die Frage, ob die „Exzellenz eines Nikon-Filters“, auch wenn sie messtechnisch nachweisbar sein mag, hier unbedingt gebraucht wird und den Aufpreis rechtfertigt. Natürlich ist es generell ärgerlich, wenn man gefälschte Ware angedreht bekommt und insofern zuviel bezahlt. Trotzdem würde ich den Filter nicht pauschal verurteilen oder gar wegwerfen, nur weil es kein original Nikon ist. Lieber mal genau anschauen, ob die Entspiegelung wirksam ist (du hast ja auch originale Nikon-Filter zum direkten Vergleich).
Wie gesagt: Ein billiger Schutzfilter beeinträchtigt die Bildqualität in den allermeisten Situationen nicht sichtbar, aber auch ein teurer Filter kann die Bildqualität in wenigen, ungünstigen Situationen beeinträchtigen. Wir sprechen hier also von einem sehr kleinen Zwischenbereich, in dem der teure Filter vielleicht minimale Vorteile hätte – und in denen anspruchsvolle Nutzer den Filter so oder so abnehmen würden.