Seit einigen Tagen hab ich ja nun meine D300. Da ich mir nicht im Klaren war, von welchem „alten“ Gehäuse ich mich dafür nun trennen sollte (gemeint sind die D200 und die Fuji S5), machte ich Testaufnahmen zu exakt gleichen Bedingungen mit allen drei Kameras.
2 Dinge sind mir da sogleich aufgefallen:
1) Die D300 ist bei gleichen ISO empfindlicher.
Das heißt zB. bei ISO 200 belichtet die D300 mit gleicher Verschlusszeit und Blende genauso hell wie die D200 bei ISO 200.
Die D300 ist ca. um 1/3 Blendenstufe empfindlicher als die D200 und ca. 1/6 Blendestufe empfindlicher als die S5. Da die D300 anscheinend die gleiche Belichtungsmessung wie sein Vorgänger hat, musste ich die Feineinstellung bei der D200 um +1/3 und die der S5 um +1/6 Blende korrigieren, um zu einigermaßen gleich hell belichteten Bildern zu kommen. Trotzdem erscheinen die Bilder der D300 noch einen Hauch heller.
2) Die Fuji S5 hat einen etwas kleineren Aufnahmensensor als das DX Format von Nikon, dadurch musste ich den Kamerastandpunkt bei der S5 etwas weiter vom Motiv entfernt wählen, um zum gleichen Bildausschnitt zu kommen. Stimmen die Herstellerangaben der Chipgrößen, hat Nikon DX einen Verlängerungsfaktor von 1,52 und Fuji 1,56. Das ist nicht viel Unterschied, aber man merkt es.
In nächster Zeit wird auf meiner HP ein genauer Testbericht zu finden sein (auch mit Aufnahmen mit allen ISO-Stufen), aber hier vorerst einmal meine bisherigen Erkenntnisse, die Bildqualität betreffend:
Punkto Auflösung kann man gut die unterschiedlichen MP erkennen. Sowohl zwischen S5 und D200 als auch D200 und D300 sind die Unterschiede sichtbar, aber nicht groß. Zwischen D300 und S5 sind sie aber doch deutlich. Ob man die höhere Auflösung auch tatsächlich braucht, bleibt jeden selbst überlassen. Bei entsprechend guten Objektiven und sauberer Aufnahmetechnik ist er jedenfalls vorhanden.
Die D300 ist beim Rauschverhalten im HI-ISO Bereich um knapp eine Blendenstufe voran, würde ich sagen. Bei der Fuji S5 konnte ich gegenüber der D200 keine echten Vorteile beim Bildrauschen entdecken. Das zeigt mir, daß das Thema Bildrauschen bei der D200 stark überzogen wurde. Klar ist die D300 wieder ein Stück besser, dafür sind aber auch 2 Jahre Entwicklungszeit vergangen. Wenn ich das Bildrauschen vergleiche, dann steht für mich auch die Auflösung in direktem Verhältnis. Darum vergleiche ich immer bei gleicher Auflösung. Denn es mag schon sein, dass eine S5 bei 6MP im 100% Ausschnitt weniger rauscht als eine D200. Nur kann ich dafür bei der D200 durch den Auflösungsvorteil eine viel stärkere Rauschunterdrückung anwenden als bei der S5, und habe dabei die gleichen Details wie die Fuji am Bild. Einzig Farbrauschen ist schwer wegzubekommen, aber das hat die D200 sowieso eher wenig.
Anderseits bieten die auf 12MP interpolierten Dateien der S5 nur wenig Spielraum für eine Entrauschung, da es sonst verstärkt zu Artefakten kommt (Und das war schon bei der S3 so).
Der Auflösungsvorteil der D300 gegenüber der D200 ist zwar geringer, aber es verhält sich ähnlich, wenn auch in geringerem Ausmaß.
Gleichzeitig habe ich auch Jpg`s abgespeichert. Die waren bei den winzigen Details doch immer etwas weicher als die Raw`s. Den geringsten Unterschied zu Raw hatte die Fuji. Punkto Auflösung zahlt sich daher bei der S5 das Raw-Format nicht aus. Mag sein das andere Rawkonverter bessere Ergebnisse liefern, ich kann es mir aber nicht vorstellen, daß es da wesentliche Verbesserungen gibt. Die Fuji-Software (Hyperutility) verwendete ich einmal zu Testzwecken, ohne dabei signifikante Vorteile feststellen zu können.
Die Bildqualität (vor allem Dynamik und Bildrauschen) an Hand von Jpg`s zu vergleichen ist etwas schwierig, da alle 3 Kameras bei den Standarteinstellungen verschiedene Tonwertkurven haben (was sich auf Kontrast und Sättigung auswirkt). Es ließen sich wahrscheinlich vergleichbare Ergebnisse liefern, wenn man lange genug an den Kurven bastelt.
Bei Raw sind die Farben erstaunlicherweise sehr ähnlich, ohne beim Konvertieren korrigieren zu müssen.
Wie schon erwähnt, würde ich der D300 gegenüber dem Vorgänger eine Vorsprung von knapp einer Blende beim Bildrauschen zusprechen, rechnet man noch die tatsächlich höhere Empfindlichkeit dazu (1/3 Blende), hat man in der Praxis einen Vorteil von einer Blendenstufe (oder vielleicht so gar etwas mehr), da man ja stehts eine um 1/3 niedrigere Empfindlichkeitsstufe wählen kann.
Was ich unter anderem noch testen werde, ist der Dynamikumfang der Kameras, und natürlich auf der neue AF der D300, aber das wird noch ein paar Tage dauern.....
Zum Testszenario:
Halogenlicht als Lichtquelle, manueller Weißabgleich, Nikkor AF 1,8/50mm bei Blende 11, Spiegelvorauslösung, Kabelauslöser
Raw, konvertiert mit dem Adobe Raw-Konverter, keine Scharfzeichnung
Im Anhang befinden sich das Testbild und 100%Crops bei 200 und 1600 ASA
Gruß,
Florian
PS: Bei einem Event hatte ich mit der D300 und einem EN-EL3e Akku 1000 Aufnahmen gemacht, und die Kamera zeigte noch 19% Restkapazität!