Zum "Geschrei" über mein tierisches Portrait:
Mein Beispiel soll ja gerade zeigen, wie es um das Bokeh bestellt ist, wenn sich
der Hintergrund ungünstig nahe am Hauptmotiv befindet. Diese Problematik ist
wie das Problem mit dem Bildstabilisator absolut diskussionswürdig, aber man
sollte die Kirche im Dorf lassen, denn diese Fehler sind zum einen Teilaspekte
des Gesamtpakets (Stärken und Schwächen wurden bereits genannt), und sind
in der Praxis sowohl bei der Fotografie selbst als auch in der EBV leicht zu
händeln bzw. zu korrigieren.
Wie Manni es schon ganz richtig andeutet, ist ein in bestimmten Situationen
unruhiges und fehlerhaftes Bokeh kein Alleinstellungsmerkmal für das AF-S
300 F4E PF. Meine Erfahrung mit den AF-S 70-200 VR I(I) sagt mir, dass auch
diese Objektive unruhige Bokeh erzeugen, wenn sich der Hintergrund vom
Motiv in einer Entfernung bis ungefähr 10 m befindet. Da werden feine
Strukturen wie das Blattwerk von Bäumen, Geäst, Unterholz, Maschendraht-
zäune etc. auch nicht sehr schön aufgelöst. Es gibt sicher noch eine Reihe
weiterer Gläser, die diesbezüglich Schwierigkeiten haben.
BTT; ich persönlich würde mir anstatt der Auswahl (300er Nikkor und 70-200
Tamron G2) eher die Portrait-Spezialisten für die Anwendung des TO anschauen.
Es bieten sich da besonders die 135 mm Objektive von Sigma und Samyang an,
und natürlich auch das Zeiss. Durch die größere Öffnung bieten alle viel mehr
Spielraum im Portrait, und aufgrund der Brennweite eine sehr schöne Bild-
wirkung - meine Meinung.
Gruß
Karl