Hallo,
ich bin gerade erst auf diesen Thread gestoßen und gebe auch einfach mal meinen Senf dazu.
Nächtliche Zeitraffer kann man eigentlich mit jeder halbwegs modernen DSLR machen, aber mit einigen wird es besser gehen als mit anderen. Nach meiner Meinung sind folgende Punkte dabei wichtig.
-Welcher Dynamikumfang herrscht an den jeweiligen Standpunkten.
-Wie dunkel und warm ist es dort.
-Welcher Bildwinkel ist gewünscht.
-Wie die Randkorrektur ist.
-Wie gleichförmig die Empfindlichkeit des Chips ist.
-Welche Belichtungssteuerung gewünscht ist.
-Welcher Aufwand ist noch erträglich.
Manche Punkte mögen vielleicht eigenartig klingen, haben aber durchaus ihre Berechtigung.
Die Sache mit der Dynamik dürfte für jedermann verständlich sein. Die Sache mit der Dunkelheit und Wärme aber vielleicht nicht. Wirklich dunkle Standorte verlangen sehr hohe Verstärkungen, was natürlich dem SNR nicht zuträglich ist. Damit fallen dann einige Kameras schon raus, so denn nicht nicht zufälligerweise eine "perfekte" Linse für dieses System gibt die sehr lichtstark ist und eine gute Randkorrektur hat. Aber selbst mit so einer Kombination können die Zeitraffer durch Horden von Hotpixeln verunstaltet sein. Wer das nicht in der Post Post korrigieren kann oder will wird wohl zu einer anderen Kamera greifen müssen.
Da die Sache mit der Randkorrektur wohl klar ist gehe ich mal zur Gleichförmigkeit der Empfindlichkeit des Chips weiter. Das Problem betrifft wahrscheinlich eher ältere Kameras, aber auch aktuelle Bodys sollte man vielleicht auch besser vorher prüfen, ehe man in der Post unnötig viel "Spaß" hat. Solche Fehler wie das "Verstärkerglühen" oder die unterschiedliche Farbbalance ab einer bestimmten Empfindlichkeit (Magentakrankheit) oder Banding sind zwar eigentlich behebbar, aber ohne die entsprechenden Korrekturbilder wird es richtig ätzend, vom unnötigen Zeitaufwand mal ganz abgesehen.
Die Belichtungssteuerung ist auch so ein Punkt den man vielleicht ansprechen sollte. Wenn der Body keine passende Eingänge hat, dann muss man sich ganz schnell auf Av und eine lichtstarke Optik oder die sehr begrenzte Spielerei in der Post verlassen. Im schlimmsten Fall geht gar kein Zeitraffer, wenn weder ein Signaleingang noch eine interne Funktion vorhanden sind. IR und W-Lan kann man natürlich auch nutzen, aber es sollte nicht verschwiegen werden, dass im schlimmsten Fall auch mal ein Bild fehlen kann und das sauber zu interpolieren macht zumindest bei Sternen am Himmel so gar keinen Spaß.
Mit dem entsprechenden Aufwand kann man natürlich alles machen, aber mit einer klugen Auswahl und manchmal auch einer gewissen Mehrausgabe kann man sich das Leben wirklich leichter machen. Hätte ich z.B. vorher gewusst was die D800 für eine Arbeit in der Post macht, dann hätte ich vielleicht doch einen anderen Body genommen. Andererseits habe ich inzwischen auch eine Menge gelernt was wieder andere Projekte ermöglicht.
Eigentlich gäbe es noch zwei weitere Punkte die beachtet werden müssen, nämlich Energieversorgung und Software. Der erste Punkt ist sehr von den Umständen und der vorhandenen Technik abhängig und die Diskussion des extrem wichtigen Punktes Software ist hier ja leider nicht gewünscht.
MfG
Rainmaker