Ich finde solche Bilder beeindruckend! (vergrößern!)
Ich habe mir die 12 MP-Version in Photoshop angesehen. Was wie so oft auf den ersten Blick gut aussieht, enttäuscht bei näherer Betrachtung um so mehr. In der 100 Prozent-Ansicht ist unübersehbar, dass es sich um eine Smartphoneaufnahme handelt. Total verwaschen. Klar, das ist wie jemand schon erwähnt hatte, ein dankbares Motiv mit den vielen Kanten und Ecken dich sich gut nachschärfen lassen. Deshalb sieht es in der verkleinerten Vorschau gut aus. Aber da wo man die Mikrodetails sucht, findet man nichts außer aquarelligen Flächen. Verkleinert man das Foto von 4000 Pixel an der langen Kante auf 3000, sieht es noch immer nach Smartphone aus. Erst wenn man die Auflösung an jeder Seite halbiert, also die Auflösung auf 3 MP runter rechnet, wirkt es tatsächlich scharf. Na toll. Da waren wir vor 18 Jahren mit einer EOS 350D mit ihren 6 MP schon weiter.
Welche Erfahrung hast Du denn so im Vergleich von aktuellen Smartphones?
...denn Freistellung, Dynamik und Farben, das sind genau die Dinge welche zum Teil über die Software geregelt werden - und das sogar richtig gut.
Bei gutem Licht kommen da Bilder und vor allem Videos raus, da kommst Du im Vergleich mit ner 1" Kamera nicht mehr weit. Im Videobereich sogar noch krasser.
Das Markenbashing lassen wir einfach mal weg, das kann Google genauso wie Apple und spielt hier gar keine Rolle.
Ich selbst habe nur das P30 Pro. Erfahrungen mit aktuellen Smartphones der gehobenen Preisklasse habe ich nur in Form von Fotos, die man hier und da präentiert bekommt. Und oh Wunder, Fotos in voller Auflösung der Telekameras fehlen da seltsamerweise zu meist.

Und sonderlich hoch aufgelöst sind die Bildbeispiel meist auch nicht, sondern immer so weit klein gerechnet, daß die Mängel gut kaschiert werden. Oder man findet doch mal was und das ist dann sowas:
https://phototravellers.de/iphone-13-pro-kamera-test/ Da werden die Fotos in voller Auflösung zum Download angeboten. Dort bestätigt sich dann, was man schon im Artikel erkannte. Der Autor lobt die tolle Bildqualität der Telelinse, dabei zeigen schon die Ausschnitte, daß die Detailauflösung bei dem Bild am See jämmerlich ist und der Blick auf die Stadt kommt als Aquarell daher und auch sonst siehts nicht gut aus. Wobei sich die Frage stellt, wer machte das Foto effektiver kaputt, der winzige Sensor oder die schwache Linse. Da hat sich bei so einigen längst der Blick für die Realität verschoben, weil sie womöglich keine Ahnung haben oder jemals hatten, wie sowas aussehen würde, wenn man eine richtige Kamera mit einem anständigen Teleobjektiv nutzt.
Freistellung regeln per Software? Oh bitte nicht Du auch noch.

Vielleicht bekommt das in 10 Jahren mal eine KI halbwegs gebacken. Aktuell sieht das regelmäßig nur merkwürdig aus, weil da zwar die Freistellungen teils noch gelingen, aber die Schärfeverläufe sind ein Witz. Meist wird nicht einmal versucht, sowas wie einen natürlichen Schärfeverlauf zu simulieren.
Dynamik regeln per Software? Das funktioniert bei den kleinen Sensoren nur bei sehr statischen Aufnahmen, weil das Problem nur per DRI mit mehreren Aufnahmen gelöst werden kann, mit entsprechenden Problemen, wenn es eben doch Bewegungen im Bild gibt oder die Deckungsgleichheit nicht gut genug ist oder die DRI-Automatik völligen Murks produziert und man dem Bild sofort ansieht, dass die Kontraste übelst verbogen wurden und dem Licht jegliche Natürlichkeit genommen wurde. DRI und HDRI funktinieren nur selten auf Knopfdruck perfekt. Gekonnte Handarbeit mit einem geschulten Blick ist da regelmäßig nötig. Mir käme allerdings nie in den Sinn, meine Zeit zu opfern, um sowas mit Smartphoneaufnahmen zu machen.
Farben: Da hörts dann endgültig auf. Das läuft bei Automatiken doch grundsätzlich auf raten hinaus und nicht auf rekonstruieren. Da helfen dann auch keine DRI-Spielchen. Denn die machen es nur noch schlimmer.
Ach Moment, Du hast deine Aussage geistreicherweise auf 1 Zoll Kompakte im Vergleich im Nachhinein beschränkt. Fast übersehen. Diese Kompakten sind aber auch noch deutlich von APS-C-Qualität entfernt, und zumindest die primären Bildsensoren mancher Premiumsmartphones mit ihrer Sensorgröße nah dran an 1". Klar, daß bei den dann nur noch geringen Größenunterschieden das im Smartphone totoptimierte Fotos teils besser wirken kann, als das mehr oder weniger unbearbeitete aus der 1 Zoll - Kamera, die aber teils auch keine tollen Optiken vor ihren Sensoren haben, sondenr nur Kompromiß-Zooms. Solche Fix-und fertig-Fotos lassen sich aber i.d.R. nachträglich kaum noch anständig nachkorrigieren, so daß man auf halbwegs "unbearbeitete" RAWs hoffen muß, denn so roh sind die teilweise garnicht. Hängt sehr vom Hersteller des Smartphones ab. Einige liefern brauchbare RAWs ab und bei anderen kann man auch gleich bei JPEG bleiben.
Zu Video kann ich nichts sagen, aber sind die Anforderungen an die Auflösung auch nicht so hoch. Andererseits hilft da dem Smartphone die Software nur noch begrenzt, denn da läßt sich die Dynamik vermutlich nicht in Echtzeit mit Mehrfachaufnahmen erhöhen und mit der Freistellung ist da vermutlich ebenso Essig, da die schon bei Fotos regelmäßig völlig unnatürlich ist.
Um Markenbashing gehts mir nicht. Manch Apple-Nutzer stört sich auch sehr an Android. Ich habe mich zu dem Thema gerade mit einem Kollegen unterhalten. Der war mal kurzfristig vom gewohnten Android zu irgend so einem teuren iPhone gewechselt. Nach sehr kurzer Zeit hat er es wieder abgestoßen, weil ihn u.a. das Betriebssystem tierisch auf den Keks ging und es nebenbei auch noch vergleichsweise schwer und dick ist. Nun hat er ein Samsung S23 und ist zufrieden. Das Thema Kamera war da nicht ausschlaggebend. Mir ginge es ähnlich. So viel auch für ein iPhone spricht, für mich käme das aus verschiedenen Gründen grundsätzlich nicht in Frage, so daß für mich nur Smartphones mit Android von Interesse wären. Aktuell aber auch nur in der Theorie, da ich das P30 Pro noch lange behalten will, weil mich seine Qualitäten abseits der Kamera weiterhin sehr überzeugen.