Das Missverständnis, man müsse einen Monitor z. B. fix auf 6500 Kelvin bringen (weil das zufällig der definierte Weißpunkt von sRGB ist), ist sehr verbreitet.
Es geht aber darum, in sich korrekte Bilder zu sehen. Ohne Kalibrierung/Profilierung hast Du häufig das Problem, dass die Gewichtung der Farben zueinander nicht ganz passt. So siehst Du Farbstiche, die gar nicht da sind (oder Du siehst Farbstiche nicht, obwohl sie da sind).
Ich vergleiche das immer so: Wenn Du ein Papierbild in die Hand nimmst, siehst Du es in korrekten Farben, egal ob Du es unter einem bewölkten Mittagshimmel (9000 K) oder unter einem Halogenstrahler (3000 K) anschaust. Und wenn das Bild in bestimmten Bereichen einen Farbstich hat, siehst Du diesen ebenfalls unter beiden Lichtarten. Probleme bekommst Du erst, wenn Dein Auge verwirrt wird, z. B. wenn das Bild auf einen rosa Karton geklebt ist, oder wenn es an einer gelblich gestrichenen Wand hängt.
Genauso ist das mit dem Monitor: Ob das Weiß des Monitors auf 5000 oder 5800 oder 6500 Kelvin kalibriert ist, spielt zunächst eine untergeordnete Rolle. Aber natürlich kann auch hier das Auge verwirrt werden, z. B. durch eine helle Umgebungsbeleuchtung in anderer Farbe. Das ist aber wieder ein Thema für sich.