Mein lieber Mann, da liest man wieder ein Zeug
... also:
- Der Ladestrom eines 580EX erreicht in der Spitze locker 6-8A (an den Akkus). Wenn also die Blitzfolgezeit nicht sinken soll, helfen keine Tricks, dann muss eine Quelle mit diesem maximalen Strom her.
- Goldcaps sind vollkommen ungeeignet, da sie nur für große Kapazitäten bei minimalen Strömen ausgelegt sind (Puffer für RAM, Real-Time-Clock etc.). Die liefern max. ein paar mA!
- 'Normale' Kondensatoren zum Puffern machen nur begrenzt Sinn. Wenn der Blitz lädt, sinkt der Strom am Ladeteil (des Blitzes) kontinuierlich von einem anfänglichen Spitzenstrom auf fast null. Ganz zu Beginn der Blitzladung könnte also ein geladener C diesen Spitzenstrom etwas abfangen. Was der schafft kann man aber bei einem vernünftigen Volumen und Gewicht des Cs vergessen - wer will schon eine zusätzliche Konservendose mitschleppen. Da tut es ein kurzschlussfestes Netzteil auch, der Blitz braucht den Strom ja nicht, er würde ihn halt zugunsten einer kurzen Ladezeit 'nehmen'.
- Noch was: die Eingangsstufe moderner Blitze hat natürlich eine Spannungsobergrenze, die liegt aber mit Sicherheit nicht unter 8V (ich tippe eher auf 10-12, aber ohne Anspruch auf Richtigkeit
). Meist sind die Elkos bei möglichst kompakter Bausweise der begrenzende Faktor, da deren Volumen fast proportional mit der Spannungsfestigkeit anwächst. Abgesehen davon, belastet aber den Blitz eine
niedrigere Eingangsspannung mehr, als eine höhere! In dem Blitz arbeitet ein Schaltregler, der letztlich ca. 350V für die Ladung des Blitzkondensators erzeugen muss. Je niedriger nun die Eingangsspannung ist, desto höher fällt der Strom auf der 'Primärseite' aus (nur bildlich gesprochen) und diese Ströme sind es, die die Leistung begrenzen. Sowohl die Schalter (MOSFETs), als auch die Spulen müssen an der Stelle enorme Ströme verkraften. Das unterscheidet auch einen Topblitz (z.B. 580II) von einem 'günstigeren' (z.B. Metz 58AF-1), die max. Ströme im Ladeteil und damit die Ladezeit (Canon vs. Metz == 3 Sek. zu 6 Sek.!!). Prinzipiell tut sich die Elektronik also mit 6V oder 7V leichter, wird weniger belastet und wird wohl auch schneller laden
.
- Zuguterletzt die 'Bleiakku-Ideen': prinzipiell geht ein 6V Bleiakku natürlich, bringt aber erst ab einer gewissen Akkugröße (Gewicht!) wirklich Vorteile. Ab ca. 6-8 Ah wirds dann schon praktisch. Erstens liefert der ordentliche Ströme für schnelles Nachladen (des Blitzes) und zweitens hält er länger durch. Einiges sollte man aber auch über Bleiakkus wissen. Wird der Bleiakku mit höhen Strömen belegt, sinkt die Nennkapazität enorm.
Bei dem 6Ah-Typ hier z.B. ist eine recht ehrliche Tabelle dabei. Da sieht man aber, dass bei 4-6 Amp. Entnahme die Kapazität schon unter die Hälfte sinkt. Bei fast einem Kilo Geschleppe bleiben also gerade mal 3 Ah übrig. Ein Satz schlanker AA-Eneloops liefert schon 2 Ah!
Außerdem mögen Bleiakkus den exzessiven Zyklusbetrieb nicht. Also voll-leer-voll-leer etc. verkürzt die Lebensdauer enorm. Ein Bleiakku ist gerne voll
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Ich halte Bleiakkus für eine Schnappsidee
. Wenn schon externer Powerpack, dann würde ich einfach einen schönen NiMH-Pack aus dem Modellbereich wählen. Die gibt es mit 6V (5 Zellen) fertig konfektioniert, haben mittlerweile durchaus 4-5 Ah (die sie auch liefern!) und für die Dinger gibts, je nach Geldbeutel, geniale Schnelllader. Wenns sein muss, sind die auch in 15 Minuten wieder voll
.
Ich denke mit einem Kondensator sollte das Ladegerät auch direkt am Blitz funktionieren. Natürlich sind Netzteile besser dafür geeignet als Ladegeräte, weil die letzteren nicht eine konstante Spannung abgeben.
ACHTUNG, supergefährlich!!! Billige Bleiakkulader sind meist nichts weiter als ein 'gleichgerichteter Trafo', da wird sogar der Siebelko gespart. Den würde ich
keinesfalls direkt an den Blitz anschließen!! Auch nicht (bzw. erst recht nicht) das Teil vom Lidl! Unbelastet geht deren Spannung auch mal doppelt so hoch. Erstkontakt tödlich für elektronische Schaltungen, den Akku juckt es nicht. Das Lidl-Ding ist übrigens wohl eher so ein 'Akku-Überwinterer' für Motorad- oder Campingbatterien. Mit 0,6A Ladestrom (wahrscheinlich 0,4 real) kann man sich ja ausrechnen, wie lange ein 6 oder 8Ah Akku zum Laden braucht
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