Sorry fürs OT, ich bin nicht seit langem im Forum, hab aber schon einige male von diesem "AndyE" gelesen, und er wird in Threads zu verschiedensten Themen als der Experte schlechthin portraitiert. Meine Frage lautet, ist das ein echter User, oder so eine Art "running gag"?
Na, ich hoffe doch sehr irgendwie "echt" zu sein und nicht nur ein "running gag" (Muß mal mit meiner Frau reden, was ihre Sichtweise ist)
Das mit dem "Experten" ist auch so eine blöde Sache, da sie eine Erwartungshaltung generiert, die ich mit Sicherheit nicht erfüllen kann (und auch gar nicht will). Interessiert mich Foto Technik? Sicherlich, und die schnelle Veränderung eben dieser ergibt ein tolles Spielfeld eines Lernwilligen in seiner Freizeit.
Die letzten Wochen standen bei mir eher im Zeichen des neuen Nikon System 1, mit dem ich bis jetzt ca. 5.000 Bilder machen konnte. Da das ein getrenntes Forum hat, bin ich derzeit seltener hier.
Zu der Eingangs gestellten Frage:
Ein paar Grundbemerkungen vorweg.
- Dem Sensor an sich ist der Begriff ISO unbekannt. Dieser wird erst später in der Verarbeitung der Ströme und Daten relevant.
- Da der Sensor nur eine Empfindlichkeit hat, müssen für die danach angepassten "ISO Werte" entweder analoge oder digitale Signalverstärkungen durchgeführt werden.
- Jedes anheben des "ISO Wertes" hat Auswirkungen auf die Bildqualität in Form von erhöhtem Rauschen und verringertem Dynamikumfang.
- ISO 12233 ist der offizielle Standard wie ISO Wert gemessen wird.
Wie kann verstärkt werden?
- Analog: Jedes in einer Photosite des Sensors auftreffende Photon löst eine elektrische Ladung aus. Eine Verstärkung der Spannung erhöht das Ausgangssignal (und auch das Rauschen in dem Signal)
- Digital: Nach dem Umwandeln der Spannung im A/D Wandler in einen digitalen Wert kann dieser digitale Wert rauf- oder runter gerechnet werden.
- Gemischt: Analog und Digital
Die D3s hat so wie viele Nikon Kamera's eine zweistufige analoge Verstärkung und im "Hi" Bereich eine digitale Verstärkung.
Es gibt einen 3 stufigen "Fixverstärker" (der bei ISO 200 auf NULL steht, bei ISO 400 auf LOW und bei ISO 1000 auf HIGH gestellt wird). Danach gibt es einen variablen Verstärker, der für die Drittel EV Stufen dazwischen zuständig ist. Die Stellung des ersten Verstärkers kann man in den EXIF Daten der Bilddatei sehen (Gain-Up = OFF, LOW, HIGH). Da sich Fehler multiplizieren sollte man sich eher an jene ISO Stellungen halten, wo einer der beiden Verstärker nicht zugeschalten wird.
Für die Hi1, Hi2, Hi3 Stellungen wird einfach der ausgelesene Wert digital nach oben gerechnet. Anders herum ausgedrückt. Man kann es sich in der Kamera sparen, denn die gleiche Bearbeitung kann verlustfrei danach am PC wiederholt werden.
Wann eine Kamera digital die ISO raufschraubt kann man am detaillierten Histogram der RAW Daten vor der Umwandlung in ein Foto erkennen (zBsp: mit RAW Analyzer). Es entstehen charakteristischen Zacken im Helligkeitsverlauf.
Meine Standardeinstellungen an der D3s sind eher 320 statt 400 zu nehmen und 800 statt 1000. Um die Kirche im Dorf zu lassen. Was bei früheren Kameras wie D200, D2x essentielle Unterschiede machte, ist bei der D3s meist nicht mehr der Rede wert.
Der D7000 wird nachgesagt, daß einer der beiden Verstärkerstufen eine digitale ist und von daher im Postprocessing viel am PC variert werden kann.(Hab ich mir nicht im Detail angesehen, jedoch von den Diskussionen gelesen)
Die J1/V1 haben das nicht. Dort ist es wesentlich besser, daß Bild in der Kamera eher frühzeitig mit der nächsten ISO Stufe und ausgeglichenerer Belichtung aufzunehmen, als es danach am PC zu versuchen. Ausprobiert - geht nicht.
Quellenangabe: Wen dieser Themenkreis tiefer interessiert kann sich in den Weiten des Internets auf die Suche nach Illiah Borg, Marianne Oehlund, Emil Martinec, panopeeper, thesuede, bobn2, Norm Koren und weitere machen. Da gibt es hunderte interessante und lesenswerte Stellen.
Liebe Grüße,
Andy
PS: Danke FloMa
