Gast_68916
Guest
Kurze Zusammfassung:
Hallo,
Im Folgenden wird die Funktionsweise des Monostat-Fußes und anschließend genau beschrieben, wie man den Monostat-Fuß so modifizieren kann, daß er an ein Gitzo oder (bei Verwendung anderer Gewindegrößen) auch auf alle anderen Stative des Marktes aufschraubbar, aber eben auch wieder "rückstands- und schadlos" ABNEHMBAR wird.
Im Wesentlichen wird dazu die Originalschraube des Monostat-Fußes durch einen eigens gefertigten Bolzen mit zwei unterschiedlichen Gewinden ersetzt, der in Gegenrichtung zur Originalschraube von Monostat eingeschraubt und verklebt wird. Das andere, im Durchmesser größere, einzuschraubende Gewinde für das untere Segment des Einbeins sollte gegen unbeabsichtigtes Lösen (bspw. mit geeignetem Loctite wie etwa Loctite 242) gesichert werden.
das Vorgehen ist natürlich auch möglich für andere Einbeine als das Gitzo GM 5540/5541, es dürfte kompatibel mit ALLEN Gitzostativen mit dem Gitzo-Fußgewinde sein ... und im weiteren Sinne auch alle anderen Stative des Marktes, solange die Gewindedimensionen entsprechend angepasst werden.
im Grunde ist es ja schon zu spät, aber es gibt ja noch vereinzelt Besitzer von Monostat-Füßen (sei es neu als Ersatzteil vor der durch Monostat eingeläuteten "Prohibitions-Ära" gekauft, sei es gebraucht an alten oder defekten Monostats) .
Das Funktionsprinzip des Monostat-Fußes und einige Bemerkungen zum Potential eines sinnvoll eingesetzten Einbeins:
Es geht bei Monostat-Fuß darum, Schwingungen um die Längsachse des Stativs zu vermeiden, deren Bedeutung für die Bildschärfe seit den 60er Jahren zunehmend bewußt wurde und die bei Punktförmiger Aufstandsfläche (wie beim serienmäßigen Mickey-Mouse-Fuß des Gitzo) kaum abgeschwächt werden.
Fest verbundene und größerflächige Füße wiederum sind sperrig und limitieren sowohl die horizontale Ausrichtung wie auch die drehung und schränken die Fotografischen Möglichkeiten ein.
Also muss ein Fuß her, der bei Bedarf (= Druck/Schwerkraft) fast wie ein fester, flächiger Fuß stabilisiert, aber gleichzeitig (= im Falle geringeren Druckes) rasches Nachführen um die Hochachse sowie eine Adaptation an unebenes Gelände ermöglicht.
Letzteres ist nur mit einer Art Kugelkopf (in diesem Fall ein konvexer Kugelausschnitt in einem passenden konkaven "Widerlager") möglich.
Der zur Funktion nötige rasch ansteigende Reibungswiderstand bei Druck/Schwerkraft wird dadurch dosierbar, daß die im 1. Bild rechts oben zu sehende "Kappe" eine Doppelfunktion hat:
Zum Einen "klippt" sie das konkave Teil links unten und das konvexe Bauteil in der Mitte zusammen und schützt sie.
Zum Anderen sind beide Bauteile aber nur "locker" verbunden und können aufeinander gleiten.
Die Kappe hat also ein minimales "Spiel" und erlaubt zum Drehen einen Hauch von Basisreibung, erlaubt bei zunehmendem Druck jedoch einen starken Reibungswiderstand zwischen konkavem und konvexem Teil, der eben Stabilität gibt.
Zudem ist durch die Flächengestaltung dieses "inneren Gelenkes" ein stabiler Stand selbst bei stark geneigtem Einbein noch möglich.
Letzteres ist viel wichtiger, als man denkt, denn es gibt viele Tricks, mit denen man durch Anlehnen und verklemmen des Einbeins am eigenen Körper oder an allem, was sich an Mauern, Bäumen, geländern o-ä. dazu anbietet, eine einem Dreibein nahekommende Stabilität erreichen kann.
Daher ist es alles andere als unnötig, einen Kugelkopf auf dem Einbein zu verwenden: ganz im Gegenteil - er ist sogar sehr oft nötig, um eben extreme Positionen des Einbeins zur Stabilisierung einnehmen zu können.
Zur Verdeutlichung sei nur kurz eine der vielen guten Anleitungen erwähnt:
http://www.outdooreyes.com/photo5.php3
Im Internet findet man auch viele diesbezügliche Hinweise des Users "winsoft" , dem wohl die Ehre zukommt, viele seiner Erfahrungen hinsichtlich Ein- und Dreibeinen (und auch Kugelköpfen) weitergegeben zu haben. Teilweise lobenswerterweise trotz massiven Spottes seitens einiger Ignoranten.
Ausgangslage:
Hatte das Gitzo GM 5541LS gekauft und wollte es durch die dramatisch bessere Handhabung bei Einsatz mit Monostat-Fuß verbessern Denn der Original-fuß von Gitzo (siehe --->Bild 1 und 2 ) ist - ganz im Gegensatz zum hervorragenden Rest der Gitzo-Systematic-Einbeine - eher ein schlechter Witz.
Vor dem Problem stehen möglicherweise auch Leute, die sich für andere Einbeine entschieden haben.
Ich wollte den 2006 oder 2007 in weiser Voraussicht bereits gekauften Monostat-Fuß jedoch nicht für alle Ewigkeit festkleben, sondern auswechselbar behalten. (Als wenn ich es irgendwie geahnt hätte, daß er eines Tages so "wertvoll" werden wird...
)
Der Fuß ist einfach, aber genial aufgebaut und wird ...ähem: wurde .... in Einzelteilen ausgeliefert (zu einem sehr fürstlichen Preis, der die Wegnahme vom Markt noch unverständlicher macht.. ).
Das Problem:
Das zentrale Teil, ein Kugelauschnitt aus einem konvex ausgeformten Bakelitähnlichen SPRÖDEN Kunststoff, dessen konvexe Fläche in einem gleichartig konkav gestalteten Gummi/Kunststoffelement gleitet und bei Druck dadurch einen hohen Widerstand für die Rotation erzeugt, wird normalereise von der konvexen Fläche her über eine dort in eine Bohrung (ohne Gewinde!) eingesteckte mitgelieferte Schraube in das untere Monostat-Stativsegment eingeschraubt. Dabei kommt der breitere Schraubenkopf auf die dünnere Bohrung als Widerlager und bleibt versenkt. Auf den Fotos ist die (für die Modifikation unnötige) Original-Schraube von Monostat leider nicht abgebildet, weil sie irgendwie in der Werkstatt, die mir die Edelstahl-Gewindebolzen schnitt, verloren ging.
Das grundsätzliche Problem bei der Modifikation ist, daß dieses Gewinde (M8) kleiner ist als das des Gitzosegmentes. Damit ist es unmöglich, die Schraube/den Bolzen für das betreffende Kunststoffteil wie beim Original von der konvexen Seite aus durch die Bohrung zu schieben und dann im Stativ reinzuschrauben (logisch!) .
Die Lösungsmöglichkeiten:
Viele Bastler haben sich damit beholfen, wie "winsoft" die kleinere Originalschraube mit 2-Komponentenkleber in das Gitzo "für alle Zeiten" einzukleben, andere haben die Original-Schraube (M8) auf ein 1/4" Gewinde abgedreht und dann einen handelsüblichen Adapter von 1/4" auf 3/8 " aufgesetzt und auf diese Art ihr Ziel erreicht.
Auch in letzterem Fall ist jedoch keineswegs 100% sicher, daß man den Fuß oder den Adapter nach Jahren des Gebrauchs wieder entfernen kann
Daher kamen diese Methoden für mich auf keinen Fall in Frage.
Meine persönliche Lösung:
ich habe mir daher eine - wie ich meine - vergleichsweise elegante Methode ausgedacht, wie man ihn einfach und ohne jede "Rückstände" oder bleibenden Beschädigungen an- und abschrauben kann (z.B., um im Eis oder Schnee einen spitzen Fuß mit Dorn zu montieren o.ä. ).
Und zwar habe ich mir Edelstahl-Adapter drehen lassen, die jeweils auf einer seite ein etwas größeres Gewinde als das Originalgewinde des Monostat haben (genauer gesagt eine Hauch mehr Durchmesser als der Innendurchmesser des BRUCHEMPFINDLICHEN !! Plastikteils) , auf der anderen seite ein Gewinde, welches dem Gitzo-Innengewinde des sichtbaren (lächerlichen und kontraproduktiven) Gitzo-Originalfüßchens "Typ Mickey Mouse" entspricht. Das Gewinde für das Gitzo-Segment darf übrigens ohne Probleme etwas länger als das des "Mickey-Mouse"-Fußes sein, wie man sieht.
Dieses wird dann VORSICHTIG testend von der Stativseite (!) in das Plastikteil leicht schneidend eingeschraubt.
Das Risiko:
Diese Aktion ist durchaus nicht ohne Risiko, da das Plastikteil SEHR LEICHT AUSEINANDERPLATZEN KANN, wie anderenorts im Internet zu lesen ist:
http://www.stativfreak.de/GALERIES/BASTEL/G2540Monostatfuss/b_g2540_monostatfuss_02_berndschlitt.htm
Mir ist das erspart geblieben . Man muss also gewährleisten, daß nur die äussersten Ränder des Gewindes und diese wirklich nur ganz leicht schneidend und ohne zu hohe Scherkraft Platz im Plastik finden. Die erforderliche Länge des Gewindes kann man ja leicht an der Originalschraube ausmessen.
Damit das Ganze ewig hält und auch später keine Haarrisse das Plastikteil auseinanderreissen, habe ich das in das Plastikteil einzuschraubende Gewinde unmittelbar zuvor ganz dünn mit 2-komponentenkleber eingestrichen, so daß alles sogar beim später möglichen "GAU" zusammenhält.
Zusätzlich wird dann am Ende noch oben in die verbleibende Öffnung in aufrechter Position des Plastikteils auf der neuen Schraube stehend weiterer 2-Komponentenkleber mit einem QTip eingefüllt. VORSICHT! Es darf NICHTS auf die konkave Fläche geraten, da logischereise ansonsten der Fuß nicht mehr einwandfrei funktioniert. Falls "Murphy´s Law" bestätigt werden sollte und doch etwas darauf tropft, sofort und rückstandslos entfernen!
Zu diesem Zweck sollte Küchenpapier sofort greifbar sein.
Aushärten lassen und dann den Fuß Zusammenbauen:
Nun ist eigentlich schon alles erledigt.
Das Plastikteil wird sicher auf das Gewinde gestellt (Siehe Foto) und man wartet einfach einen Tag, damit alles 100%ig ausgehärtet ist.
Am nächsten Tag kann man den Fuß dann korrekt zusammenbauen, anschließend in das Gitzo (oder in ein anderes Einbein) einschrauben und eben jederzeit wieder abschrauben.
Wichtiger Hinweis:
Beim Transport kann sich der Fuß lösen,ebenso beim leichten Drehen des Stativs.
Daher empfehle ich aufgrund eigener, schlechter Erfahrungen (Lockerung des Fußes) dringend, das Gewinde für das Gitzo mit Loctite zu sichern. Und zwar so, daß es zwar sicher hält, aber eben mit deutlichem Kraftaufwand trotzdem wieder problemlos entfernbar ist.
Lockerer Fuß = mangelhafte Funktion:
Anfangs hatte ich das Fußgewinde nicht mit Loctite gesichert und wunderte mich daher, daß der positive Effekt des Monostat-Fußes beim Fotografieren gelegentlich ausblieb. Bis ich dann sah, daß ich manchmal durch die Drehung den ganzen Fuß ein wenig aus dem Gitzo herausdrehte anstatt die Reibung im Fuß selber zu nutzen.
Also: Man muss bei dieser Variante ebenso wie bei allen anderen Varianten schon sicherstellen, daß das Gewinde absolut fest im Gitzo festgeschraubt oder eben mit Loctite gesichert ist. Sonst hat man keine Dämpfung der Rotationsverwacklung, sondern dreht nur die (leichtgängige) Schraube des Fußes im Gitzo
!
ALTERNATIVES VORGEHEN:
Man kann natürlich als Variante auch einen Bolzen nehmen und nur EIN Gewinde reinschneiden, nämlich das für das Gitzo (oder ein anderes Stativ) nötige. Und dann das Andere Ende so abdrehen, daß der Bolzen gerade so in das Plastikteil reinrutscht. Und dann das Ganze mit 2-Komponentenkleber wie gehabt verkleben. 8mm Durchmesser sollte dafür ungefähr passen und so entgeht man auch dem spannenden Moment des Einschraubens in das konkave Segment (s.o.)
Allerdings sollte man dabei aufpassen, daß der 2-Komponentenkleber weder wie beschrieben auf die konvexe seite läuft, NOCH am Gitzo-Gewinde herunter und dieses unbrauchbar macht!
Eventuell ist hier zweizeitiges Kleben clever, um sicher zu gehen.
Weitere Möglichkeiten:
http://www.stativfreak.de/GALERIES/BASTEL/GM5540_mit_MS_Fuss/index.htm
So, die Bilder unten sprechen für sich.
leider hatte ich zunächst keine Fotodokumentation geplant, daher ist der Zusammenbau und das Kleben nicht dokumentiert und die Original-Monstat-Schraube ist nicht drauf. Die Fotos hatte ich eigentlich nur im letzten Tageslicht rasch als "fotografische Notiz" für mich gemacht. Daher bitte die technische Qualität gnädig beiseite lassen.
Das letzte Foto zeigt das komplette Gitzo mit Monostatfuß und meinem Lieblings-Kopf, dem ARCA p0. Ein Wunderbarer Kopf. Und das Ganze zusammen eine traumhafte und leichte Kombination, die ich nur heftig empfehlen kann!
Der Küchenhandschuh ( Modell "IRIS" , IKEA, 1 Euro) dient als sicherer Transportschutz im Auto für den Kopf.
Er wird noch mit einem Klettband versehen, dann dient anschließend der Daumen des Handschuhs als "Verschluß", damit der Handschuh sich nicht ungewollt beim Transport löst.
So, ich hoffe, die Beschreibung (die wie immer unter Haftungsausschluss meinerseits erfolgte, ich habe das ja nur so als theoretische Möglichkeit und Anregung mitgeteilt) hilft vielleicht dem einen oder anderen Fotografen.
Bild 1: links oben der winzige, wenig hilfreiche Originalfuß des Gitzo, ansonsten im Bild die Einzelteile des Monostat-Fußes (bis auf die fehlende Originalschraube) , ein noch nicht verbautes Exemplar des Edelstahldoppelgewindes, darüber der konvexflächige zentrale Teil des Monostatfußes mit bereits eingeschraubtem Edelstahlbolzen. links unten das konkave "Widerlager" des genialen Monostatfußes, oben rechts die Gummikappe, die (sehr clever konstruiert) alles schützt und gleichzeitig zusammenhält. Zu dem Ensemble gehören auch zwei (wichtige) Teflon-Unterlegscheiben.
Bild 2: Aufsicht auf das zentrale, konvexe Plastikteil des Monostatfußes, bereits mit eingeschraubtem und verklebtem Bolzen sowie nochmals daneben der funkionell höchst fragwürdige Gitzo-Mickey-Mouse-Fuß.
Bild 3: Komplettes modifiziertes Monopod: Gitzo 55541LS mit Monostatfuß und dem genialen ARCA p0.
Gruß
MF
Hallo,
Im Folgenden wird die Funktionsweise des Monostat-Fußes und anschließend genau beschrieben, wie man den Monostat-Fuß so modifizieren kann, daß er an ein Gitzo oder (bei Verwendung anderer Gewindegrößen) auch auf alle anderen Stative des Marktes aufschraubbar, aber eben auch wieder "rückstands- und schadlos" ABNEHMBAR wird.
Im Wesentlichen wird dazu die Originalschraube des Monostat-Fußes durch einen eigens gefertigten Bolzen mit zwei unterschiedlichen Gewinden ersetzt, der in Gegenrichtung zur Originalschraube von Monostat eingeschraubt und verklebt wird. Das andere, im Durchmesser größere, einzuschraubende Gewinde für das untere Segment des Einbeins sollte gegen unbeabsichtigtes Lösen (bspw. mit geeignetem Loctite wie etwa Loctite 242) gesichert werden.
das Vorgehen ist natürlich auch möglich für andere Einbeine als das Gitzo GM 5540/5541, es dürfte kompatibel mit ALLEN Gitzostativen mit dem Gitzo-Fußgewinde sein ... und im weiteren Sinne auch alle anderen Stative des Marktes, solange die Gewindedimensionen entsprechend angepasst werden.
im Grunde ist es ja schon zu spät, aber es gibt ja noch vereinzelt Besitzer von Monostat-Füßen (sei es neu als Ersatzteil vor der durch Monostat eingeläuteten "Prohibitions-Ära" gekauft, sei es gebraucht an alten oder defekten Monostats) .
Das Funktionsprinzip des Monostat-Fußes und einige Bemerkungen zum Potential eines sinnvoll eingesetzten Einbeins:
Es geht bei Monostat-Fuß darum, Schwingungen um die Längsachse des Stativs zu vermeiden, deren Bedeutung für die Bildschärfe seit den 60er Jahren zunehmend bewußt wurde und die bei Punktförmiger Aufstandsfläche (wie beim serienmäßigen Mickey-Mouse-Fuß des Gitzo) kaum abgeschwächt werden.
Fest verbundene und größerflächige Füße wiederum sind sperrig und limitieren sowohl die horizontale Ausrichtung wie auch die drehung und schränken die Fotografischen Möglichkeiten ein.
Also muss ein Fuß her, der bei Bedarf (= Druck/Schwerkraft) fast wie ein fester, flächiger Fuß stabilisiert, aber gleichzeitig (= im Falle geringeren Druckes) rasches Nachführen um die Hochachse sowie eine Adaptation an unebenes Gelände ermöglicht.
Letzteres ist nur mit einer Art Kugelkopf (in diesem Fall ein konvexer Kugelausschnitt in einem passenden konkaven "Widerlager") möglich.
Der zur Funktion nötige rasch ansteigende Reibungswiderstand bei Druck/Schwerkraft wird dadurch dosierbar, daß die im 1. Bild rechts oben zu sehende "Kappe" eine Doppelfunktion hat:
Zum Einen "klippt" sie das konkave Teil links unten und das konvexe Bauteil in der Mitte zusammen und schützt sie.
Zum Anderen sind beide Bauteile aber nur "locker" verbunden und können aufeinander gleiten.
Die Kappe hat also ein minimales "Spiel" und erlaubt zum Drehen einen Hauch von Basisreibung, erlaubt bei zunehmendem Druck jedoch einen starken Reibungswiderstand zwischen konkavem und konvexem Teil, der eben Stabilität gibt.
Zudem ist durch die Flächengestaltung dieses "inneren Gelenkes" ein stabiler Stand selbst bei stark geneigtem Einbein noch möglich.
Letzteres ist viel wichtiger, als man denkt, denn es gibt viele Tricks, mit denen man durch Anlehnen und verklemmen des Einbeins am eigenen Körper oder an allem, was sich an Mauern, Bäumen, geländern o-ä. dazu anbietet, eine einem Dreibein nahekommende Stabilität erreichen kann.
Daher ist es alles andere als unnötig, einen Kugelkopf auf dem Einbein zu verwenden: ganz im Gegenteil - er ist sogar sehr oft nötig, um eben extreme Positionen des Einbeins zur Stabilisierung einnehmen zu können.
Zur Verdeutlichung sei nur kurz eine der vielen guten Anleitungen erwähnt:
http://www.outdooreyes.com/photo5.php3
Im Internet findet man auch viele diesbezügliche Hinweise des Users "winsoft" , dem wohl die Ehre zukommt, viele seiner Erfahrungen hinsichtlich Ein- und Dreibeinen (und auch Kugelköpfen) weitergegeben zu haben. Teilweise lobenswerterweise trotz massiven Spottes seitens einiger Ignoranten.
Ausgangslage:
Hatte das Gitzo GM 5541LS gekauft und wollte es durch die dramatisch bessere Handhabung bei Einsatz mit Monostat-Fuß verbessern Denn der Original-fuß von Gitzo (siehe --->Bild 1 und 2 ) ist - ganz im Gegensatz zum hervorragenden Rest der Gitzo-Systematic-Einbeine - eher ein schlechter Witz.

Vor dem Problem stehen möglicherweise auch Leute, die sich für andere Einbeine entschieden haben.
Ich wollte den 2006 oder 2007 in weiser Voraussicht bereits gekauften Monostat-Fuß jedoch nicht für alle Ewigkeit festkleben, sondern auswechselbar behalten. (Als wenn ich es irgendwie geahnt hätte, daß er eines Tages so "wertvoll" werden wird...

Der Fuß ist einfach, aber genial aufgebaut und wird ...ähem: wurde .... in Einzelteilen ausgeliefert (zu einem sehr fürstlichen Preis, der die Wegnahme vom Markt noch unverständlicher macht.. ).
Das Problem:
Das zentrale Teil, ein Kugelauschnitt aus einem konvex ausgeformten Bakelitähnlichen SPRÖDEN Kunststoff, dessen konvexe Fläche in einem gleichartig konkav gestalteten Gummi/Kunststoffelement gleitet und bei Druck dadurch einen hohen Widerstand für die Rotation erzeugt, wird normalereise von der konvexen Fläche her über eine dort in eine Bohrung (ohne Gewinde!) eingesteckte mitgelieferte Schraube in das untere Monostat-Stativsegment eingeschraubt. Dabei kommt der breitere Schraubenkopf auf die dünnere Bohrung als Widerlager und bleibt versenkt. Auf den Fotos ist die (für die Modifikation unnötige) Original-Schraube von Monostat leider nicht abgebildet, weil sie irgendwie in der Werkstatt, die mir die Edelstahl-Gewindebolzen schnitt, verloren ging.
Das grundsätzliche Problem bei der Modifikation ist, daß dieses Gewinde (M8) kleiner ist als das des Gitzosegmentes. Damit ist es unmöglich, die Schraube/den Bolzen für das betreffende Kunststoffteil wie beim Original von der konvexen Seite aus durch die Bohrung zu schieben und dann im Stativ reinzuschrauben (logisch!) .
Die Lösungsmöglichkeiten:
Viele Bastler haben sich damit beholfen, wie "winsoft" die kleinere Originalschraube mit 2-Komponentenkleber in das Gitzo "für alle Zeiten" einzukleben, andere haben die Original-Schraube (M8) auf ein 1/4" Gewinde abgedreht und dann einen handelsüblichen Adapter von 1/4" auf 3/8 " aufgesetzt und auf diese Art ihr Ziel erreicht.
Auch in letzterem Fall ist jedoch keineswegs 100% sicher, daß man den Fuß oder den Adapter nach Jahren des Gebrauchs wieder entfernen kann
Daher kamen diese Methoden für mich auf keinen Fall in Frage.
Meine persönliche Lösung:
ich habe mir daher eine - wie ich meine - vergleichsweise elegante Methode ausgedacht, wie man ihn einfach und ohne jede "Rückstände" oder bleibenden Beschädigungen an- und abschrauben kann (z.B., um im Eis oder Schnee einen spitzen Fuß mit Dorn zu montieren o.ä. ).
Und zwar habe ich mir Edelstahl-Adapter drehen lassen, die jeweils auf einer seite ein etwas größeres Gewinde als das Originalgewinde des Monostat haben (genauer gesagt eine Hauch mehr Durchmesser als der Innendurchmesser des BRUCHEMPFINDLICHEN !! Plastikteils) , auf der anderen seite ein Gewinde, welches dem Gitzo-Innengewinde des sichtbaren (lächerlichen und kontraproduktiven) Gitzo-Originalfüßchens "Typ Mickey Mouse" entspricht. Das Gewinde für das Gitzo-Segment darf übrigens ohne Probleme etwas länger als das des "Mickey-Mouse"-Fußes sein, wie man sieht.
Dieses wird dann VORSICHTIG testend von der Stativseite (!) in das Plastikteil leicht schneidend eingeschraubt.
Das Risiko:
Diese Aktion ist durchaus nicht ohne Risiko, da das Plastikteil SEHR LEICHT AUSEINANDERPLATZEN KANN, wie anderenorts im Internet zu lesen ist:
http://www.stativfreak.de/GALERIES/BASTEL/G2540Monostatfuss/b_g2540_monostatfuss_02_berndschlitt.htm
Mir ist das erspart geblieben . Man muss also gewährleisten, daß nur die äussersten Ränder des Gewindes und diese wirklich nur ganz leicht schneidend und ohne zu hohe Scherkraft Platz im Plastik finden. Die erforderliche Länge des Gewindes kann man ja leicht an der Originalschraube ausmessen.
Damit das Ganze ewig hält und auch später keine Haarrisse das Plastikteil auseinanderreissen, habe ich das in das Plastikteil einzuschraubende Gewinde unmittelbar zuvor ganz dünn mit 2-komponentenkleber eingestrichen, so daß alles sogar beim später möglichen "GAU" zusammenhält.
Zusätzlich wird dann am Ende noch oben in die verbleibende Öffnung in aufrechter Position des Plastikteils auf der neuen Schraube stehend weiterer 2-Komponentenkleber mit einem QTip eingefüllt. VORSICHT! Es darf NICHTS auf die konkave Fläche geraten, da logischereise ansonsten der Fuß nicht mehr einwandfrei funktioniert. Falls "Murphy´s Law" bestätigt werden sollte und doch etwas darauf tropft, sofort und rückstandslos entfernen!
Zu diesem Zweck sollte Küchenpapier sofort greifbar sein.
Aushärten lassen und dann den Fuß Zusammenbauen:
Nun ist eigentlich schon alles erledigt.
Das Plastikteil wird sicher auf das Gewinde gestellt (Siehe Foto) und man wartet einfach einen Tag, damit alles 100%ig ausgehärtet ist.
Am nächsten Tag kann man den Fuß dann korrekt zusammenbauen, anschließend in das Gitzo (oder in ein anderes Einbein) einschrauben und eben jederzeit wieder abschrauben.
Wichtiger Hinweis:
Beim Transport kann sich der Fuß lösen,ebenso beim leichten Drehen des Stativs.
Daher empfehle ich aufgrund eigener, schlechter Erfahrungen (Lockerung des Fußes) dringend, das Gewinde für das Gitzo mit Loctite zu sichern. Und zwar so, daß es zwar sicher hält, aber eben mit deutlichem Kraftaufwand trotzdem wieder problemlos entfernbar ist.
Lockerer Fuß = mangelhafte Funktion:
Anfangs hatte ich das Fußgewinde nicht mit Loctite gesichert und wunderte mich daher, daß der positive Effekt des Monostat-Fußes beim Fotografieren gelegentlich ausblieb. Bis ich dann sah, daß ich manchmal durch die Drehung den ganzen Fuß ein wenig aus dem Gitzo herausdrehte anstatt die Reibung im Fuß selber zu nutzen.

Also: Man muss bei dieser Variante ebenso wie bei allen anderen Varianten schon sicherstellen, daß das Gewinde absolut fest im Gitzo festgeschraubt oder eben mit Loctite gesichert ist. Sonst hat man keine Dämpfung der Rotationsverwacklung, sondern dreht nur die (leichtgängige) Schraube des Fußes im Gitzo


ALTERNATIVES VORGEHEN:
Man kann natürlich als Variante auch einen Bolzen nehmen und nur EIN Gewinde reinschneiden, nämlich das für das Gitzo (oder ein anderes Stativ) nötige. Und dann das Andere Ende so abdrehen, daß der Bolzen gerade so in das Plastikteil reinrutscht. Und dann das Ganze mit 2-Komponentenkleber wie gehabt verkleben. 8mm Durchmesser sollte dafür ungefähr passen und so entgeht man auch dem spannenden Moment des Einschraubens in das konkave Segment (s.o.)
Allerdings sollte man dabei aufpassen, daß der 2-Komponentenkleber weder wie beschrieben auf die konvexe seite läuft, NOCH am Gitzo-Gewinde herunter und dieses unbrauchbar macht!
Eventuell ist hier zweizeitiges Kleben clever, um sicher zu gehen.

Weitere Möglichkeiten:
http://www.stativfreak.de/GALERIES/BASTEL/GM5540_mit_MS_Fuss/index.htm
So, die Bilder unten sprechen für sich.
leider hatte ich zunächst keine Fotodokumentation geplant, daher ist der Zusammenbau und das Kleben nicht dokumentiert und die Original-Monstat-Schraube ist nicht drauf. Die Fotos hatte ich eigentlich nur im letzten Tageslicht rasch als "fotografische Notiz" für mich gemacht. Daher bitte die technische Qualität gnädig beiseite lassen.
Das letzte Foto zeigt das komplette Gitzo mit Monostatfuß und meinem Lieblings-Kopf, dem ARCA p0. Ein Wunderbarer Kopf. Und das Ganze zusammen eine traumhafte und leichte Kombination, die ich nur heftig empfehlen kann!

Der Küchenhandschuh ( Modell "IRIS" , IKEA, 1 Euro) dient als sicherer Transportschutz im Auto für den Kopf.

So, ich hoffe, die Beschreibung (die wie immer unter Haftungsausschluss meinerseits erfolgte, ich habe das ja nur so als theoretische Möglichkeit und Anregung mitgeteilt) hilft vielleicht dem einen oder anderen Fotografen.
Bild 1: links oben der winzige, wenig hilfreiche Originalfuß des Gitzo, ansonsten im Bild die Einzelteile des Monostat-Fußes (bis auf die fehlende Originalschraube) , ein noch nicht verbautes Exemplar des Edelstahldoppelgewindes, darüber der konvexflächige zentrale Teil des Monostatfußes mit bereits eingeschraubtem Edelstahlbolzen. links unten das konkave "Widerlager" des genialen Monostatfußes, oben rechts die Gummikappe, die (sehr clever konstruiert) alles schützt und gleichzeitig zusammenhält. Zu dem Ensemble gehören auch zwei (wichtige) Teflon-Unterlegscheiben.
Bild 2: Aufsicht auf das zentrale, konvexe Plastikteil des Monostatfußes, bereits mit eingeschraubtem und verklebtem Bolzen sowie nochmals daneben der funkionell höchst fragwürdige Gitzo-Mickey-Mouse-Fuß.
Bild 3: Komplettes modifiziertes Monopod: Gitzo 55541LS mit Monostatfuß und dem genialen ARCA p0.
Gruß
MF
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