In Minolta- SR- Fassung wurde, seit Ende der 1950er bis in die 1980er Jahre hinein, eine ganze Palette von Optiken mit sehr schöner Farbwidergabe und ordentlicher Mechanik konstruiert.
Die Anfälligkeit gegen Seiten- und Gegenlicht der Minolta- Optiken fiel recht unterschiedlich aus.
Abbildungsfehler wie z.B. Koma und Farblängs- und auch -querfehler waren an vielen Optiken damals (also nicht nur unter der Flagge "Minolta") weniger gut unter Kontrolle als an den meisten heutigen Optiken.
Ab Anfang bis Mitte der 1970er Jahre brachte man in Oosaka optische Rechnungen heraus, die die Anzahl der verbauten Linsenelemente deutlich absenken ließen. Das kam einer verbesserten Kontrastwidergabe zugute.
Im Gegenzug soll Minolta seine Erzeugnisse ab etwa 1974 nicht selten weniger scharfzeichnend (!) konstruiert haben.
Der, bedingt etwa durch neue Glassorten, durch eine verbesserte Antireflexbeschichtung und verringerte Anzahl der Linsenelemente erhöhte Abbildungskontrast machte diese Verschlechterungen normalerweise jedoch im Bildeindruck wieder wett.
(das wird sehr schön, unter Anderem, auf
www.artaphot.ch beschrieben, einschließlich Beispielbildern.)
Ein Beispiel: Das 135mm F2.8 MC Rokkor (ab etwa 1970 518g schwer, 6- Linser in 5 Gruppen, Abblendhebel neben der Fassung) wurde ab 1975 zu einem 4- Linser (in 4 Gruppen, nunmehr ohne Abblendhebel) und durch Einbau eines dicken, schweren Elements aus einem damals neu erschmolzenen Kurzflintglas zu einem Brocken von knapp einem Zentimeter weniger an Baulänge, dafür jedoch um 20g gesteigertem Gewicht.
Der Vierlinser schlug den (sechslinsigen) Vorgänger hinsichtlich des Aufnahmekontrasts bei größeren Öffnungen bei Weitem. Aber der Vierlinser bekam eben auch etwas weniger an Bildschärfe hin. Weshalb der Sechslinser (1970 bis 1975) für Portraitaufnahmen wohl die bessere Wahl sein dürfte.
Die Achillesferse der mechanisch und optisch fast durchgängig hochqualitativen Auto- (bis 1965), MC- (bis 1976) und MD- Rokkore (1977 bis etwa 1980) sowie der (ab 1981 wohl bei Cosina hergestellten) "Plain MD-" Objektive ist der Springblendenstift. Dieser ragt bajonettseitig um einige Millimeter aus dem Objektiv heraus und kann verbiegen bzw. stauchen — mit durchaus gravierenden Folgen.
Gebrauchte (Original-) Optiken in Minolta- SR- Fassung sind zumeist sehr preisgünstig zu erwerben. Man bekommt viel Qualität für eher geringes Geld.
Gleiches gilt für die solide gebauten, mechanischen Minolta SR T- Kameras.
Unter den elektronischen ("ESR") Kameras stechen einige Modelltypen besonders hervor. Einige davon mit Metall- Lamellen- Verschluss, andere mit Verschluss aus (möglicherweise weniger hochwertigem) Gummituch.
Die Minolta XM (USA: XK, Japan:X-1) nimmt, beziehungsweise nahm, eine Sonderstellung ein:
Die Sucherlemente (fünf Sucheraufsätze, zuzüglich des AE-s- Suchers, dazu zehn Einstellscheiben) sind hier voll austauschbar, wobei (leider) die Messzellen zur Belichtungsmessung im Jahr 1972 eben noch im Sucheraufsatz verbaut waren.
(Die elf jahre später — 1983 — an den Markt gekommene Nikon F3 etwa hatte diese bereits im Gehäuseboden, und darum mit allen Sucheraufsätzen eine Belichtungsmessung!)
Zur Minolta XM / XK / X-1 gab's gleich zwei Sucheraufsätze mit Belichtungsmessung und — damals ein Alleinstellungs- Merkmal! — zusätzlicher Zeitautomatik:
Den "AE", mit idiotensicherer Messcharakteristik "CLC" (zwei CdS- Messzellen) und Zeigeranzeige. Und den "AE-s", mit mittenbetonter Messung über eine Silizium- Zelle und LED- Anzeige in roten Punkten (die etwa 1975 (!) herausgekommene, zeitautomatische Fujica ST-901 sowie die 1980 am Markt eingeführte Canon A-1 zeigte hingegen in roten Leuchtziffern an) .
Leider ist der AE-s- Sucher recht selten aufzutreiben. Und er zeigt, mir eher unverständlich, nur die Verschlusszeiten im Bereich 1/30 bis 1/2000 Sekunde an.
Gebrauchtkauf:
Eine gut erhaltene (original) Minolta- Ausrüstung, zum Beispiel mit zwei Kameragehäusen und den Brennweiten 28 - 50 - 135 plus einem 75...200 Zoom sollte (heute) für unter 250 Euro in der Bucht zu kaufen sein.
Realistischerweise sollten gewisse weitere Anlauf- Kosten miteingerechnet werden, etwa für allfällige Reparaturen.
Dafür sollte man einen zuverlässigen Kamera- Schrauber an der Hand haben.
Denn die Schätzchen aus Oosaka haben (2019) nun mal 35 bis 60 Jahre auf dem ehrwürdigen Buckel.
Meine Empfehlung!