Auch wenn dessen Schlagworte für mich nutzlos sind, zeigen sie doch, an welche Nebenaspekte man denken könnte.
"Könnte" ist für mich die beste Aussage. Natürlich mag einem sowas Denkanstösse geben. Mind. genauso wichtig ist für mich aber die eigene Erkenntnis, ob sich die ganze Arbeit, die dahinter steckt (da eben nicht automatisierbar), für einen selber "lohnt".
Ich kenne mittlerweile die ca. 95% der Stichworttypen, nach denen ich in meinen Bildern suche. Diese werden möglichst zeitsparend angelegt (das ist dann die Frage des Tools, für mich ab diesem Zeitpunkt aber wichtiger wie die Frage nach weiteren Stichworten, wenn ich im Jahr nicht 100 sondern 50000 Bilder verschlagworte). Kommt eine Anfrage zu den übrigen 5% an bisher jemals gewollten Suchen, dann habe ich halt verloren.
Im privaten Bereich ist mir das egal und ich suche zur Not manuell (oder lasse es). Als kommerzielles Bildarchiv habe ich dann mind. einen Kunden verloren, also ändere ich u.U. meine Verschlagwortung.
Wie entscheide ich systematisch und logisch welche Schlagworte und welche Schlagworttiefe richtig ist?
Wenn Du nicht abschätzen kannst, wonach Du oder sonstwer die Bilder jemals durchsucht, dann wird es halt sehr schwierig. Der eine sucht nur Blumenbilder, der andere sucht heute Bilder mit einer einzigen roten Rose und morgen die mit mind. einer gelben Nelke.
Wie wird es in großen Sammlungen gemacht (große Bildarchive von Museen, Sammlungen, Bildanbietern...) ?
Bildanbieter machen das ähnlich, je nach Zielgruppe. Da muss man sich ja nur mal diverse Bildarchive von Fotografen, Agenturen und Stock-Fotoanbiertern ansehen.
Es wird doch nicht so sein das irgendein Mitarbeiter nach seinen Gefühl entscheidet was nun die richtigen Stichworte sind, es wird wohl doch sinnvolle und erforschte Verfahren oder Erfahrungen geben mit den entschieden wird welche Schlagworte und Schlagworttiefe sinnvoll ist.
M.M. nach nein. Ein Archiv von Reportagebildern wird von ganz anderen Zielgruppen durchsucht wie eines von 1-Euro Stockbildern. Und in der privaten Sammlung hat man wieder ganz andere Ansprüche.
Spätestens mit der Frage nach "sinnvoll" kommt für mich auch der Aufwand hinzu. Da mag der Profi-Sportfotograf noch so viele Schlagworte zu Emotionen nutzen. Wenn mich das für meine Sammlung nicht interessiert, investiere ich auch keine Minute zusätzlich, um soche Schlagworte für meinen Bilder zu verteilen.
Das Hauptmotiv ist eindeutig die Eisenbahn:
Ist es das? Das mag für Dich gelten. U.U. ist aber auch der Bahnhof oder die abgebildeten Personen das vom Fotografen gewollte Motiv. Oder es ist zwar die Eisenbahn, da sie aber von einem Enthusiasten fotografiert wurde, genügt nicht die Angabe von Ort und sonstigen, für den Aussenstehenden offensichtlichen Metadaten. Da wird dann neben der Baureihe auch die Seriennummer aufgenommen (und u.U. vorher aufwändig ermittelt), die Perspektive, die Farbe oder die angehängten Wagons sind sogar wichtiger wie die Lok (z.B. TEE mit oder ohne Panoramewagen).
Wie entscheide ich jetzt systematisch welche Stichworte sinnvoll sind?
So blöd es klingt, garnicht. Wenn Du nicht ahnst, dass Du jemals nach speziellen Stichworten suchen wirst dann macht es für Dich vermutlich keinen Sinn, schon heute Stunden/Tage in eine aufwändige Verschlagwortung zu stecken. Meine Sportbilder erhalten auch ganz andere Schlagworte (und eine ganz andere Stichworttiefe) wie die Bilder von Blumen, Tieren oder den Familienfesten.
Wie machen es die schon erwähnten Sammlungen wo die persönlichen Interessen der Schlagwortersteller keinen Einfluss haben soll?
Da wird jeder sein eigenes System haben. Ein Eisenbahnarchiv wird die Eisenbahnbilder anders verschlagworten wie ein Stadtarchiv. Für letzteres ist halt ein Zug mit auf dem Bild des Bahnhofs oder der Brücke, die Baureihe der Lok interesseirt aber noch nicht einmal dann, wenn es um die Bewertung der Epoche geht.