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Meisterpflicht für Fotografen

Irgendwie fällt mir der Vergleich zum Tischler oder Maurer schwer, bei denen sich das Handwerk in der Grundausbildung nicht verändert hat. Was ich gut heiße ist ein gewisser Qualitätserhalt und eine bessere Transparenz für den Endkunden - das hat aber mehr einen wirtschaftlichen Hintergrund.

Wenn der Tischler/Maurer Schrott liefert - fällt im schlimmsten Fall das Haus um. Da ist ein geprüfter "Kenntnisstand bei Ende Ausbildung" (und mehr sind die Gesellen/Meisterbriefe ja erst mal nicht) schon wichtig. Allerdings zT. auch nur in Kombi mit Weiterbildungs-Nachweisen weil sich eben bei Materialien und zT. auch in der Technik (Elektro) doch einiges geändert hat.

Was "Transparenz" angeht - als Endkunde sehe ich "Oh, ne Röhrich-Werkstatt" und das ist doch erst mal alles. Ob/wie weit dann die jeweilige Gilde<<<Kammer da Weiterbildung vorschreibt etc. muss ich genau so recherchieren wie ich Meinungen über die Qualität einholen muss. Und bei Knipsologen - zählt nur die Qualität den Gesundheitsgefahren gibt es nicht

Es gibt viele "Fotografen", welche den lokalen Markt mit Dumpingpreisen kaputtmachen - klar, wenn man das nur als Nebenverdienst sieht, kann so eine Hochzeit auch nur mal 500Euro kosten - wobei hingegen der Vollzeitkreative davon leben muss und dort eben die 1000Eur Marke zur Kostendeckung erreicht werden muss. Angebot und Nachfrage... schön ist es dennoch nicht.

Und erst die Amateure die das für lau machen. DIE machen den Markt total kaputt, unterbieten sogar noch den Teilkreativen. DIE muss man zuerst verbieten, Kameraverkauf nur noch an IHK Mitglieder! :devilish:

Sorry aber wenn der Laie den Job nach Meinung des Auftraggebers genau so gut erledigt wie der Profi - ist der Profi überflüssig geworden. Sorry manche Handwerke sterben halt (weitgehend) aus weil es keinen/kaum Bedarf gibt. Hufschmiede und Stellmacher sind ja heute auch Exoten die einen Luxusmarkt bedienen statt "in jedem Kaff einer". Da wird dann ggf. der Meister-Fotograph halt auch Enden. So als Status-Objekt für die Leute die sich ihr Tafelsilber selbst gekauft haben statt es zu erben
 
Warum nicht bei kreativen Berufen? ;)
Auch hier ist doch eine Qualitätssicherung sinnvoll.

Zum einen siehe die Begründung von Gelegenheitsfoto. Zum anderen: Weil man Kreativität nicht prüfen kann (zumindest meiner Meinung nach). Das ist einer der Zweige, für den es keine wirklich objektiven Kriterien geben kann. Am Ende kann man halt technische Kriterien aufstellen. Bildschärfe, ob bei der Hochzeit die Ringübergabe fotografiert oder nicht fotografiert wurde, Überbelichtung, Histogramm. Falls da aber jemand kreativ ist und damit spielt - dann ist die Person raus. Obwohl soundsoviele Menschen den grandios finden. Es gibt vmtl. Millionen, die Moderne Kunst furchtbar finden - und die nach technischen Anforderungen z.B. an Portraitmalerei schlecht wären - gleichzeitig gibts aber auch viele, die das als ganz große Kunst sehen und Millionen zahlen.

Und gerade diese Diskussion über Titel oder halt nicht - es gibt einen nicht zu unterschätzenden Teil der Bevölkerung, die nur beim Fotograf ihre Bilder machen lässt. Genauso wie nur beim Arzt mit Doktortitel. Daher sind die Anfngen an den Doktor med so niedrig - er hat aber so oder so nix mit der Qualifikation zu tun.
 
Weil man Kreativität nicht prüfen kann (zumindest meiner Meinung nach). Das ist einer der Zweige, für den es keine wirklich objektiven Kriterien geben kann.


Das sehe ich nicht so.
Um Kreativität zu entwickeln sollte man zu aller erst über die gestalterischen Grundlagen verfügen.
Und diese Grundlagen sind sehr wohl prüfbar.
Zuerst kommt die Pflicht und dann die Kür.
 
Also mir persönlich erschließt sich diese Meisterpflicht auch nicht. Ich denke Ausbildung und Meisterpflicht zum Ausbilden Dritter ist ok. Aber was bitte ist schon ein Fotograf? Welches Schadenspotenzial hat er? Wie rechtfertigt er jemandem dass nur er geeignet ist einen Auslöser zu drücken?

Wirklich jede Kamera ab mFT liefert technisch Professionelle Ergebnisse. Diese Kameras sind, zusammen mit den Objektiven, alles was für ein technisch gutes Bild notwendig ist. Man kann sie manuell bedienen, die Nase über diejenigen rümpfen die Automatiken oder Halbautomatiken verwenden und sich darüber echaufieren dass diejenigen kein RAW Format verwenden. Man kann es auch einfach sein lassen und sich damit abfinden dass Fotografie einfach ein Bereich (Beruf möchte ich in dem Fall überhaupt nicht verwenden), den einfach wirklich jeder ausüben kann. Irgendwann mal waren Kameras schwer, sehr teuer, schwierig handzuhaben und die Entwicklung der Bilder eine Kunst für sich. Aber heute ist das alles überholt. Kameras sind erschwinglich, die Automatiken nehmen einem fast alles ab. Selbst der überhebliche, im rein manuellen Modus fotografierende Möchtegern vertraut auf den internen Belichtungsmesser und das von der Kamera für ihn erzeugte Histogramm. Somit macht trotz manuellem Modus die Kamera alles für ihn. Außer die Rädchen drehen und den Auslöser drücken. Das zum technischen

Ein Bild besteht aber nicht nur aus Schärfe, Dynamik usw blabla. Sondern lebt auch von der Gestaltung. Und auch hier, wie kann man sich als "Profi" anmaßen zu sagen, dass man einen besseren Blick hat? Ich habe schon so unglaublich viele teure, hochprämierte und gehypte Bilder gesehen die ich vom Inhalt her einfach grottig finde. Jeder Idiot mit einem Handy hätte die aufnehmen können. Andere wiederum waren brilliant, nicht einfach zu realisieren wenn man Ahnung von der Materie hat. Aber wenn man die Interviews und Geschichten zu den Bildern liest kommt man wirklich fast immer zu einem Ergebnis. Der Fotograf war letztendlich zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort um genau diesen Moment oder diese Stimmung zu bekommen. Punkt. Und ich wage es mal zu behaupten, dass der Zufall eben nicht nur den "Profi" trifft.

Nun die Hochzeiten. Wenn jemand gute Fotos macht, die Leute großen Gefallen daran finden, was macht dann ein "Profi/Meister" besser als jeder andere X-Beliebige? Bei jeder Hochzeit an der ich bisher war waren Bekannte oder Verwandte mit ebenbürtiger Ausstattung vorhanden. Auf Facebook, Instagram usw waren nicht selten die Bilder von mir oder den Anderen. Nicht nur einmal wurde ich gefragt ob ich nicht als Fotograf kommen will. Möchte ich nicht. Aber es ist eine Entscheidung die ich sicherlich nicht deswegen treffe weil ich sage dass ich es nicht könne. Ich bin ja kein "Profi/Meister". Nein, ich fotografiere eben lieber das was ich mag und mir gefällt. Das sind hauptsächlich Landschaften. Aber jetzt gibt es welche die liebend gerne Menschen fotografieren. Die hervorragende Ideen und Ergebnisse abliefern, als Hobby wohlgemerkt. Wie kann man es rechtfertigen zu sagen, dass diese nicht in der Lage sind einen Knopf zu drücken? Da fuchteln Personen mit ihren Titeln rum, pochen auf diese unabhängig davon ob sie auch qualitativ was liefern können. Fotos vom "Fotografen", das kenne ich noch aus der Kindheit. Damals als noch nicht alles digital und einfach war. Es gibt einfach Berufe die Aussterben weil sie nicht mehr benötigt werden. Oder welche die in eine Nische abdriften. Mein Opa hat früher Jahrelang als Schriftsetzer gearbeitet. Ausbildungsberuf. Der Druck wurde irgendwann digitalisiert und plötzlich war der Beruf nichts mehr wert. Und so kann man das mit zig Ausbildungsberufen fortführen. Entweder man passt sich an oder geht unter. Und viele selbstständige Fotografen die ich kenne, persönlich wie auch namentlich, haben dies erkannt. Das reine Fotografieren rückt in den Hintergrund weil es eben jeder kann heutzutage. Das ganze drum herum wird wichtig. Service wie Druck, Bücher usw.

Diese ganze Diskussion ist ein erbärmlicher Versuch sich an gestrige Gegebenheiten zu klammern ohne heutige Gegebenheiten zu berücksichtigen. Nur wer rückständig bleibt wird immer untergehen, ob mit oder ohne seinen heiligen Titel als "Meister'
 
Das sehe ich nicht so.
Um Kreativität zu entwickeln sollte man zu aller erst über die gestalterischen Grundlagen verfügen.
Und diese Grundlagen sind sehr wohl prüfbar.
Zuerst kommt die Pflicht und dann die Kür.

Nur - ist das dann bei Fotodingens in der Praxis relevant? Was nützt es mir wenn der Röhrich perfekt weiss was ne bestimmte Blend/Brennweite/Distanz/Format Kombi anrichtet, ich als Auftraggeber das Ergebnis aber "Einfach Sch... " finde weil ich nicht drauf stehe. Klar, er ist der Meistääää und leistet "Saubere Arbeit laut Foto-Gilde" aber bei Dingen wie Bildern muss die Sache nicht der Gilde sondern dem Auftraggeber passen.

Solange es eine breite Auswahl an Fotodings gibt kommt der Gilden-Fotograph mit seiner Einheits-Sülze Model 1979 nicht durch weil Kunden sich heute vorab den Stil der Anbieter ansehen können (Auch dank InderNett) und dann ggf. "Bilder wie von Mutter bei IHRER Hochzeit" das "ne Danke" Kriterium sind.

Aus der Erfahrung mit der bösen alten Zeit des zugangsbeschränkten Anbieterpools (Aka 1 Knipsologe/Kaff) - da ist nix mit "Kreativ", da waren bis auf die Personen alle Bilder der selben Klasse (Hochzeit/Familie/Jubi/Verein) absolut identisch-austauschbar. Oft inklusive des Ortes (Das Grass unter dem Baum war am Ende der Hochzeitssaison immer weg)

Okay, heute würden die Zunftmeister damit TROTZ Pflicht nicht durchkommen. Ausnahmsweise ist die EU DA mal praktisch, zumindest "Grenznah" holt man dann halt den günstigeren (weil mehr Konkurrenz vorhanden) Kollega aus dem Ausland. Oder der "Bekannte" macht es schwarz. Anders als bei nem Hausbau wird das kaum nachzuweisen sein.
 
Das sehe ich nicht so.
Um Kreativität zu entwickeln sollte man zu aller erst über die gestalterischen Grundlagen verfügen.
Und diese Grundlagen sind sehr wohl prüfbar.
Zuerst kommt die Pflicht und dann die Kür.

Im Prinzip mag das stimmen. Nur: Wie viele gestalteriche Grundlagen soll es für eine mehrjährige Ausbildung + Meisterprüfung geben? Letztlich dürften das ja nur "ein paar" Prinzipien hinsichtlich Belichtung (Blende/Iso/Belichtungszeit) sein, dazu noch ein paar Basics zur Ausrichtung, Verteilung Vordergrund/Hintergrund Anordnung von Objekten. Ebenso Zusammenhang Schärfeebene/Blende/Brennweite. Ich kann mich durchaus irren - aber die Basics sollten innerhalb von 2-3 Monaten locker gelernt sein. Das macht noch keinen guten Fotografen - aber alles danach ist denke ich eher Erfahrung und Co.
 
Im Prinzip mag das stimmen. Nur: Wie ... aber alles danach ist denke ich eher Erfahrung und Co.
Nunja, etwas mehr ist es dann doch schon:
Verordnung über die Berufsausbildung zum Fotografen und zur Fotografin (Fotografiergewerbe-Ausbildungsverordnung - FotoAusbV)
("Fotografiergewerbe-Ausbildungsverordnung vom 12. Mai 2009 (BGBl. I S. 1051)")
https://www.gesetze-im-internet.de/fotoausbv_2009/FotoAusbV.pdf

Den Ausbildungsberuf des Fotografen / der Fotografin gibt es ja auch nach 2004 immer noch. Ebenso kann man auch immer noch eine Meisterprüfung ablegen.
 
Na, auf die (verfassungsrechtliche) Begründung bin ich nun mal gespannt.

Fortlaufende und durchgängige Rechtsprechung des BVerfG seit 1961 in allerlei Szenarien. Meisterzwang ist nur in Ausnahmefällen zum Schutz wichtiger Gemeinschaftsinteressen zulässig. Da "Ausbildung" per se regelmäßig nicht darunter fällt, fehlt es mir schlicht an Fantasie festzustellen, was denn bei einem Fotografen die "wichtigen Gemeinschaftsinteressen" so wären - mein Fehler...

Ein darüber hinaus gehender Meisterzwang widerspricht dem Recht auf freie Berufsausübung, Art. 12, (1), GG.

Auf dem Meisterzwang beruhende Busgeldverfahren und Entscheidungen unterer Instanzen wurden daher schon des Öfteren vom BVerfG kassiert.

Hinzu kommt EU-Recht, insbesondere die Niederlassungsfreiheit.

Ein Wiedereinführung des Meisterzwangs in der Fotografie wird IMO vor allem zu einer erheblichen Rechtsunsicherheit mit allen negativen Folgen führen. Es ist ja gar nicht gesagt, dass der "Hochzeitsfotograf" dadurch zum Handwerksbetrieb wird. Hierzu muss er alle dem Berufsbild wesentlichen Tätigkeiten ausführen. Ansonsten bleibt er eben Gewerbetreibender. Blickt man in die Vergangenheit, werden dass die Kammern aller Voraussicht nach mit entsprechenden Bußgeldern und Gerichtsverfahren austesten. Ich erinnere mich noch gut, wie soll ich es nennen, bemerkenswerte Versuche der Handwerkskammern, jeder PC-Werkstatt einen Elektriker-Meister zu verordnen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Fortlaufende und durchgängige Rechtsprechung seit 1961 in allerlei Szenarien. Meisterzwang ist nur in Ausnahmefällen zum Schutz wichtiger Gemeinschaftsinteressen zulässig.
Willst du damit andeuten, die bis 2004 gültige Handwerksordnung, die u.a. den Meisterzwang für Fotografen beinhaltete, war seit 1961 verfassungswidrig und niemand hats gemerkt?
 
Willst du damit andeuten, die bis 2004 gültige Handwerksordnung, die u.a. den Meisterzwang für Fotografen beinhaltete, war seit 1961 verfassungswidrig und niemand hats gemerkt?

Ich will überhaupt nichts andeuten, ich stelle lediglich fest, dass es erhebliche verfassungsrechtliche Bedenken gegen den Meisterzwang gibt und das BVerfG hierzu schon 1961 ein Urteil gefällt hat, an dem sich in weiteren zahlreichen Verfahren IMO nichts grundlegendes geändert hat.

Na, auf die (verfassungsrechtliche) Begründung bin ich nun mal gespannt.

Und genau diese Frage habe ich dir beantwortet.

Zur Feststellung, ob es im Falle der gewerblichen Tätigkeit eines Fotografen der Schutz "wichtiger Gemeinschaftsinteressen" braucht, muss ein Beschwerdeführer gegen eine konkrete Sanktion durch die Handwerkskammer den Instanzenweg bis zum BVerfG beschreiten. Bevor das nicht geschehen ist, ist völlig offen, ob die Handwerksordnung in diesem Punkt verfassungskonform ist. Und selbst dann ist nicht gesagt, ob das BVerfG eine Grundsatzentscheidung trifft oder nur feststellt, dass die konkrete Tätigkeit des konkreten Beschwerdeführers gewerblichen Charakters ist, die vorinstanzlichen Urteile aufhebt und zur erneuten Entscheidung an das zuständige Gericht zurück verweist. Im Moment besteht ja nicht einmal die Möglichkeit dazu, weil es z.Z. keinen Meisterzwang gibt.

Das die Tätigkeit eines Fotografenmeisters, trotz technologischen Wandels, seinen Handwerkscharakter nicht verloren hat, wurde jüngst vom OVG Hamburg festgestellt.

Das genügt aber eben nicht, um einen Meisterzwang zu rechtfertigen, weil hierzu das Merkmal "Schutz wichtiger Gemeinschaftsinteressen" notwendig ist. Und noch konfuser, sollte der Meisterzwang wieder eingeführt werden, wird es dann bei "Spartenfotografen", wie etwa Hochzeitsfotografen, Produktfotografen, etc., weil es eben genau darauf ankommt, welche Tätigkeiten sie durchführen, um als Handwerksfotografen bzw. gewerbliche Fotografen eingeordnet zu werden. Dieses grundlegende Problem der Unterscheidung gewerblich/handwerklich löst sich durch die Wiedereinführung des Meisterzwangs nicht in Luft auf. Die Vorstellung "jeder der eine Kamera bedient und dafür Geld nimmt ist Handwerker" ist eben nicht zutreffend.
 
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Was würde denn dann mit den ganzen studierten Fotografen passieren? Denen von den Fotoakademien? Wie viele der Magnum-Fotografen haben denn einen Meisterbrief? :ugly:
 
Das genügt aber eben nicht, um einen Meisterzwang zu rechtfertigen, weil hierzu das Merkmal "Schutz wichtiger Gemeinschaftsinteressen" notwendig ist.
Der Meisterzwang ist 2004 allerdings nicht wegen des fehlenden Merkmals "wichtiger Gemeinschaftsinteressen" weggefallen, sondern das hatte ganz andere Gründe. Die kann man übrigens auch heute noch nachlesen. Von fehlendem Merkmal "wichtiger Gemeinschftsinteressen" steht da nichts drin. ;)

Wenn es den Meisterzwang aber vor 2004 gegeben hat, trotz - nach deinen Worten - fehlenden Merkmals "wichtiger Gemeinschaftsinteressen", bestand er wohl bis 2004 unrechtmäßig.
 
Der Meisterzwang ist 2004 allerdings nicht wegen des fehlenden Merkmals "wichtiger Gemeinschaftsinteressen" weggefallen...

Wenn es den Meisterzwang aber vor 2004 gegeben hat, trotz - nach deinen Worten - fehlenden Merkmals "wichtiger Gemeinschaftsinteressen", bestand er wohl bis 2004 unrechtmäßig.

Ersteres: Danke für die Ergänzung, ich kenne die damalige Argumentation, die angesichts sehr hoher Arbeitslosenzahlen eine völlig andere war.

Letzteres: Das kann ich dir nicht sagen. Ich orientiere mich in meiner laienhaften Fantasielosigkeit an der Urteilsbegründung des BVerfG aus dem Jahr 2005 in einem ähnlich gelagerten Fall. Augenscheinlich wäre ein Marktversagen, dass zu einer Gefärdung der Allgemeinheit führt, ein gutes Argument für den Meisterzwang.

Schwerwiegend dürfte hier sein, dass die Aussetzung des Meisterzwangs in der Fotografie bisher zu keiner erkennbaren Gefährdung der Allgemeinheit geführt hat. Anscheinend genügen die sonstigen gesetzlichen Regelungen. Es ist ja nicht so, dass sich gewerbliche Fotografen in einem "rechtsfreien Raum" bewegen. Das hier ausführlich diskutierte Argument von "Dumpingpreisen" ist übrigens kein solches Marktversagen.

Wenn ich mir den Spass erlauben darf: Ein signifikanter Anstieg der Scheidungsrate durch das Verhalten gewerblicher Hochzeitsfotografen wäre wohl so eine Gefährdung... ;)

Disclaimer: I have no dog in this fight - ich mach ja nur so ein komisches Kunstzeuchs und das fällt halt nicht unter Handwerk und Workshops sind unstrittig Gewerbe.
 
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Im Gegensatz zu vor 2004 dürfte es jetzt aber deutlich mehr Betroffene geben, die klagewillig sind. Denn jetzt gibt es viele Betriebe ohne Meister, die davon betroffen wären. Schwer vorzustellen, dass nicht wenigstens einer davon sich sagt: Bevor ich hinschmeisse oder irgednwie jahrelang was mache um den Mesiter nachzuholen, versuche ich doch mal mein Glück auf dem Klageweg.

Zumal der Kollege 2km hinter der Grenze nicht unter das deutsche Recht fällt, seine Dienstleistungen aufgrund von übergeordnetem EU Recht aber auch in D anbieten darf.
 
Guten Morgen,

das Berufsumfeld eines Fotografen hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert, es wandert immer mehr in die kreative Richtung.
Während man früher für gute Lichtsetzung und Schärfe gut bezahlt wurde, reicht dies alleine heutzutage bei Weitem nicht mehr aus (sieht man ja im Alltag).
Wäre es nicht sinnvoll sich z.B. nicht Fotograf zu nennen sondern Fotokünstler? Das träfe doch heutzutage bei vielen Kollegen viel besser zu. Dann können sie von Haus aus ihren Begriff geschützt behalten, der Kunde würde selber ganz schnell erkennen, dass Begriff "Fotograf" oder "Fotomeister" kein Garant für gute Leistung ist, was man heutzutage auch schon ganz gut sehen kann.

Grüße
 
Hier ein kleiner Auszug aus dem Meisterkursprogramm der Flensburger Kammer im Photo&Medienforum Kiel:

In unseren Lehrgängen bereiten wir Sie zielgerichtet auf die Teile 1 und 2 der Meisterprüfung im Fotografenhandwerk vor.

Der Erwerb unternehmerischer Kompetenzen für einen nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg, das Erlernen weiteren Fachwissens, das Erlangen eines geschützten Qualitätssiegels und der Abschluss einer beruflichen Qualifizierung auf Bachelor-Niveau sind Gründe, die bundesweit wieder für eine jährlich steigende Zahl an Meister-Absolventen im Fotografenhandwerk sorgen.
Mit welchen Marketingmaßnahmen kann ich mich heute am Markt behaupten? Welche Qualität ist mit Digitalrückteilen und Mittelformatsystemen möglich? Wie lässt sich der Workflow im Fotostudio effizienter gestalten? Welche aktuellen Rechtsprechungen sind für die tägliche Arbeit relevant? In welchen Bereichen lohnt sich CGI? Welche Trends gibt es in den verschiedenen fotografischen Genres? Das sind nur einige Fragen, die sich stellen, wenn man als Fotograf heute erfolgreich sein möchte.
Hierzu gibt unser Meisterlehrgang Antworten. Außerdem gibt er neue Impulse für die fotografische Orientierung.

Die Inhalte unseres Lehrgangs entsprechen dem offiziellen Rahmenlehrplan, der entsprechend den Empfehlungen des Centralverband Deutscher Berufsfotografen – Bundesinnungsverband und in Absprache mit dem Meisterprüfungsausschuss der Handwerkskammer Flensburg an die aktuellen technologischen Bedürfnisse angepasst wird.

Theorie- und Praxiseinheiten werden in unserem Lehrgang eng miteinander verknüpft. Zusätzliche Gastdozenten und Exkursionen tragen dazu bei, das Know-how anschaulich und praxisnah zu vermitteln.

Fachtheorie mit 230 Unterrichtsstunden sind verteilt auf folgende Fächer:
• Aufnahmetechnik
• Verarbeitungstechnik
• Gestaltung
• Studiomanagement

Fachpraxis mit 250 Unterrichtsstunden sind verteilt auf folgende Module:
• Portraitfotografie
• Modefotografie
• Werbefotografie
• Industriefotografie
• Illustrationsfotografie
• Aus- und Weiterverarbeitung

Preis:
4.200,- EUR (inklusive des Materials für die Präsenzmodule und die Lehrbriefe während der Online-Module. Die HWK Flensburg berechnet z. Zt. 345,- EUR Prüfungsgebühr pro Prüfungsteil. Hinzu kommen außerdem ca. 500-1000,- EUR Kosten für das Meisterprüfungsprojekt.

Klar, das Geld und die Zeit muss man erstmal investieren.
Aber die Ausbildung hört sich erstmal sehr sinnvoll an.


Ob man da Zwang dahinter setzen muss, ist eine ganz andere Frage.
 
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Natürlih mag der Inhalt sinnvoll sein. Doch wenn man sich als Autodidakt ein kleines eigenes Geschäfts für Hochzeitsfotos aufgebaut hat und genügend Kunden hat, weshalb sollte man das dann tun?

Sind ja nicht nur die 6000 Euro oder was das am Schluss dann kostet. Da geht auch echt Zeit rein. Vorbereitung doch sicher nochmal doppelt so viele Stunden wie Präsenszeit, eher mehr. Und dann noch die Meisterabreit. Präsenszeit ist 480 Stunden, d.h. der Lehrgang ist mindestens ein Zeitaufwand, wie ihn ein 100% Angestellter über ein ganzes Jahr hat.

IN der Zeit kann man sonst auch Aufträge stemmen. 50 Euro die Stunde ist nicht viel, Handwerker liegen eher höher. Bei 1500 Stunden kommen zu den 6000 Euro Kurs- und Prüfungsgebühren noch 75´000 Euro entgangener Umsatz, sofern man genug Kunden hat, die man statt Schulbank drücken bedienen könnte.

Warum genau sollte das einer tun, der erfolgreich am Markt ist, 50 Euro die Stunde druchsetzen kann und Aufträge bekommt, dass er zeitlich voll ausgelastet ist?

Ich befürchte, das macht sogar eher einer, der beim Einstieg in die Selbständigkeit Probleme hat, beim Arbeitsamt aber die Förderung für die Umschulng bekommt. Also die, die es fotografisch und/oder unternehmerisch weniger drauf haben und nicht ohne Titel am Markt bestehen können.
 
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