Mal noch ein paar (ausführliche) Reparaturtipps von mir.
Es wird ein etwas längerer Text, der sich auch nur an handwerklich versierten Bastler hier im Forum richtet.
Wenn ein neu gekaufter MA410 Spiel hat, gehört er natürlich getauscht. Wenn man aber Pech hat und der zweite und auch der dritte Kopf immer noch Spiel haben und man endlich mal damit fotografieren möchte oder das Teil gebraucht erworben hat, dann muss man eben mal daran herumschrauben.
Ich habe vor etlicher Zeit meinen MA410 gebraucht bekommen und alle 3 Achsen hatten Spiel.
Für eine ordentliche, nachhaltige Reparatur habe ich folgendes Werkzeug plus meine in mechanischen Dingen nicht ganz ungeschickten Hände verwendet: Inbusschlüssel, Gewindeschneider, Lappen, Dremel (oder Proxxon) und Druckluft.
Spiel entsteht, wenn zwischen dem Drehgriff und dem Schnellverstellrad der jeweiligen Achse ein Spalt ist. Um dieses Spaltmass kann dann die innere Schnecke hin- und herwackeln und damit der Kopf. Dieser Spalt muss auf quasi Null gebracht werden ohne dabei Druck auszuüben - sonst wird der Drehgriff zu schwergängig.
Die unter den Aufklebern befindlichen Schrauben habe ich zunächst auch angezogen, das brachte aber bei meinem Wackelproblem gar nichts (außer beschädigten Aufklebern). Darüber kann man lediglich den Kopf demontieren bzw. innen fetten.
An dem Drehgriff habe ich zuerst den Gummi abgezogen und die Madenschraube gelöst. Dann habe ich versucht den Drehgriff komplett abzuschrauben. Aufgrund des durch die Madenschraube beschädigten Gewindes der Verstellachse ging das sehr schwer und nur mit Lappen und mehrmaligem Vor und Zurück.
Als es geschafft war, wurden von mir zunächst alle 3 Gewinde nachgeschnitten (Außengewinde der Verstellachse - in meiner Erinnerung Messing, entsprechendes Innengewinde des Drehgriffes und dessen Innengewinde der Madenschraube). Mit Druckluft bekommt man die Späne leichter aus dem Sackloch.
Nun habe ich den Griffkörper wieder auf auf die Achse geschraubt und die Madenschraube zunächst nur ganz leicht angezogen.
Hier wird auch ein Problem deutlich: die Madenschraube wird beim Zusammenbau das Gewinde erneut beschädigen und damit das feinfühlige Justieren des Drehgriffes behindern.
Nachdem ich den optimalen Punkt gefunden hatte, der Kopf in dieser Achse kein Spiel aber auch nicht zu schwergängig (dabei die Madenschraube immer nur so wenig wie gerade eben nötig angezogen), wurde durch
etwas stärkes Festschrauben der Madenschraube die korrekte Stelle auf dem Gewinde markiert und (nach dem Lösen der Madenschraube) der Griff wieder abgeschraubt.
Dieser und der fogende Schritt sind nur notwendig, wenn man nachhaltig reparieren möchte. Ansonsten kann man die Madenschraube auch richtig festknallen und man ist fertig.
Ich habe nun aber noch mit dem Dremel und einer kleinen Scheibe an der markierten Stelle der Gewindeachse das Gewinde fast völlig weggenommen, also eine Art Vertiefung geschaffen. Aber nur maximal in der Größe, um der Spitze der Madenschraube den benötigten Platz zwischen oder auf den Gewindegängen zu schaffen. Und auch nur exakt an der markierten Position der Madenschraube. Damit kann die Madenschraube beim endgültigen fest anziehen an der Stelle kein Gewinde mehr beschädigen und der Drehgriff
kann sich, auch ohne dass die Madenschraube superfest angezogen ist, nicht mehr verdrehen.
Nun wieder zusammenbauen. Um, wie erwähnt, die Madenschraube nicht übermäßig festschrauben zu müssen, habe ich ihr auch noch etwas Schraubenfest (Loctite) gegönnt.
Nachdem man eine Achse optimal eingestellt hat, wird man merken, dass die Achsen, die vorher eigentlich in Ordnung waren, jetzt auch zuviel Spiel haben und justiert werden müssen.

Das Bessere ist der Feind des Guten.
Nach meinen Erfahrungen mit dem ersten Griff ging es bei den anderen 2 Griffen dann recht zügig.
Wer die ganze Prozedur nicht selber absolvieren will, kann mit seinem Getriebeneiger und meinem Text vielleicht zu einem Bastler gehen und ihm das Problem schildern.