Hallo Hasifisch,
schön, daß Du Dich um die Physik Kapitel Optik nicht zu kümmern brauchst, dafür kaufst Du Dir ja ein teures Makroobjektiv und das macht es dann für Dich zusammen mit Deiner Canon. Ich geb ja zu, daß man heute auch ohne jegliche Optik- und Fotokenntnisse gute Bilder machen kann (z.B. mit den Canons, deswegen verkaufen sich die ja so gut).
Ich dagegen bin halt der völlig veralteten Meinung, daß man noch bessere Bilder machen kann, wenn man sich auch um die Grundlagen kümmert (und ich gebe zu, daß mir das deutlich mehr Spaß macht, als mir irgendwelche L-Tüten zu kaufen und von denen zu erhoffen, daß dann alles viel besser wird).
Du brauchst auch nicht zu glauben, daß die Formeln stimmen, wenn Du den Beweis nicht verstehst. Aber daß die meisten Teleobjektive kürzer sind als ein Achromat gleicher Brennweite kommt daher, daß sie mit einem Negativelement (Konkavlinse) "verlängert" werden, ist dann so wie wenn Du einen Telekonverter an einkürzeres Tele ranbaust. Und dann liegt die Hauptebene (normalerweise so etwa die Mitte der "Linsensammlung") eben vor der Frontlinse. Und ab der Hauptebene sind die Formeln anzuwenden, d.h. die 8cm, die Du bei der Gegenstandsweite "übrig hast" bei Deinem 150er mußt Du zur Bildweite dazuzählen genau wie die 4cm innerhalb der Kamera - und was gibt das dann?
Für ein Makro ist übrigens eine Hauptebene, die vor der Frontlinse liegt, ein zusätzlicher Vorteil, da so der Abstand zum Objekt um diesen Betrag größer wird - wichtig für Kleingetier mit Fluchtdistanz!
Gruß und nichts für ungut - der Cartier-Bresson hat wohl auch von seiner Leica nie mehr verstanden, als daß sie gute Bilder macht. Warum also mehr wollen, wenn man nicht bei den Kalenderfotografen und anderen Profis mitmischen will?
PS: der Vorteil der Formeln liegt darin, daß Du mit ihnen die Balgenauszüge für JEDEN Abbildungsmaßstab und JEDE Brennweite berechnen kannst (OK, ich gebe zu, die Lage der Haupteben muß man zuerst ermitteln, z.B. durch die Einstellung auf 1:1 und Abmessen der Bild- und Gegenstandsweite). Für 2:1 setz einfach B=2G in die Gleichungen und Du bekommst b=2g, wenn Du damit in die nächste Formel gehst, ergibt sich: g= 3/2f und b=3f wobei b der balgenauszug von bei Deinem 150er dann 45cm ist (bis zur Hauptebene gerechnet, die bei Dir nach Deinen Angaben 8cm vor der Frontlinse liegt) - deswegen nimmt man für hohe Vergrößerungen normalerweise kleine Brennweiten.