Brennweite beim Makro ist immer ein Kompromiß aus:
1) Schärfentiefe, Abbildungsmaßstab, Auszugslänge/Gewicht: sind am besten bei kurzen Brennweiten
aber dafür ist der Bildwinkel relativ weit (Hintergrund! Läßt sich nichts verstecken) und der Aufnahmeabstand kurz (Abschattungen des Objekts durch die Ausrüstung, Blitzausleuchtung, Fluchtdistanz von Kleintieren usw.), also für hohe Vergrößerungen (>>1:1) eher kurze Brennweiten oder lange Balgen/Zwischenringsätze. Üblich sind so 50-60mm. Für Maßstäbe > 1:1 am Balgengerät nimmt man besser das Objektiv mit der Hecklinse nach vorn ("retro-Stellung") oder besorgt sich (zur Zeit zum Schleuderpreis) ein Vergrößerer-Objektiv.
2) Fluchtdistanz, Abschattungen, Hintergrundgestaltung, :
hier sind lange Brennweiten natürlich besser, üblich sind so 100-200mm, sehr schön sind um 200mm z.B. für Schmetterlinge und unscharfe Hintergründe. Man kann natürlich auch mit 400-600mm Makros machen (z.B. mein Spiegeltele 600mm Sigma, aber da ist das Ergebnis nicht wirklich gut oder mein Novoflex 400mm Tele - das macht die schönsten unscharfen Hintergründe), aber da wird die Ausrüstung dann schon SEHR groß und schwer.
Kompromiß "all in one": 55-200er Zoom mit achromatischer Vorsatzlinse, z.B. Fernglasobjektiv (50mm Objektive von Porro-Gläsern haben ca. 200mm Brennweite). Absolut klein und handlich, sowohl 55mm als auch 200mm immer dabei, ohne Probleme bis ca. 4:1 (geschätzt).
Gruß