Hi Jürgen,
toll erklärt, wunderbares Beispiel!
Sollte man den ganzen "Fluchtdistanz" Anhängern mal ans Kinn nageln.
... sicherlich ist näher dran auch für die Bildkomposition evt. besser, aber es gibt natürlich noch andere Nachteile (die z.T. in dem Bild auch zu sehen sind):
- es kommt schon bei natürlichem Licht zu Lichtverläufen, die nicht immer erwünscht sind
- will man dann einen Diffusor einsetzen, verschreckt das die Tiere eher, da man eh schon nah dran ist
- will man dann künstliches Licht einsetzen, kann man wegen des geringen FABs (freier Arbeitsabstand ab Frontlinse, eigentlich FABF, da der FAB ab Sensorebene gerechnet wird) weder Lichtschutzmaßnahmen gegen Reflexe (Sonnenblende) noch alle möglichen Makroblitze, da der Einstrahlwinkel nicht zu steil sein darf, was man nicht mit allen Blitzhalterungen erreichen kann (Ringblitze lasse ich jetzt mal weg, da ist mir die Bildwirkung zu unnatürlich)
Also "nageln" braucht man da nichts ...
Außerdem braucht man in manchen Situationen (wenn man schon eine abgedichtete Kamera hat) auch ein abgedichtetes Makroobjektiv, das "kann" nur das 50er Ft-Makro (z.B. im Tropenhaus, auch Schmetterlingsgarten)
Kein "Anhänger der Fluchtdistanz" sollte behaupten, dass man mit dem Objektiv keine Makros von bewegten Motiven machen kann, aber die Ausbeute ist geringer, eine Rhododendronzikade damit zu fotografieren, geht nur unter CO2. Was macht man dann, erst Objektiv wechseln (sofern man noch ein zweites hat) ? Vom Packmaß (Gewicht) ist das nur sinnvoll, wenn man (wie ich) auch mal mit dem Balgen unterwegs ist, dann hat man Objektivköpfe dabei und kann zwischen 25-60-80-105-135 wählen (obwohl es sinnlos ist, alle mitzunehmen)
Für Botanik allein ist das Objektiv allerdings sehr schön, da es die Wechselgrenze angenehm nach unten verschiebt.
M. Lindner