Die Bildwinkel der einzelnen Objektive unterscheiden sich, teilweise um 10°. Wie sehr muss ich das beachten?
Das o. g. Canon hat 20°, Tokina 30° und die beiden Tamrons 27°.
Lass dich nicht von den ganzen technischen Daten verwirren! Nicht selten sind die irgendwo falsch abgeschrieben oder sonstiges. Viele der Angaben sind auch "redundant" - damit meine ich: Die Brennweite sagt dir eigentlich alles, was du wissen musst. Bildwinkel und Naheinstellgrenze brauchst du dann eigentlich nicht mehr direkt zu vergleichen. Klar ist ja:
- Mehr Brennweite = Dein Bildwinkel ist enger und der Motivabstand größer (wenn du Motiv X in einer gewissen Größe abbilden willst)
- Weniger Brennweite = Dein Bildwinkel ist größer und der Motivabstand kleiner (wenn du Motiv X in einer gewissen Größe abbilden willst)
Alle bisher in Betracht gezogenen Objektive erfüllen folgende Kriterien:
- gute Lichtstärke
- gute Qualität
- meines Erachtens angemessene Brennweite (+/- 100 mm). Etwas Spielraum hast du aber durchaus. Unter 60 mm oder über 150 mm würde ich persönlich für meinen Geschmack nicht gehen.
- manuell fokussierbar (das nutzt man bei Makros recht häufig)
Dazu sind:
- Größe und Gewicht einigermaßen vergleichbar
- Filtergewinde-Größen recht ähnlich aber irrelevant (Falls du mal ein Filter nutzen willst, bekommst du das in jeder Größe. Die Preise unterscheiden sich bei versch. Größen nicht viel.)
Meine Empfehlung, worauf du jetzt noch achten solltest:
- Bildstabi (bevorzugt der spezielle "Makro-Stabi")
- Fokuslimiter wäre gut
- Autofokus mit "manual override" (Das bedeutet, dass du, ohne etwas umzustellen, jederzeit per Hand den Fokus manuell korrigieren kannst, auch wenn du im Autofokus-Modus bist. Bin leider überfragt, wie diese Funktion jeweils bei den Objektiven heißt. Die neueren Objektive dürften das aber alle können.)
- natürlich der Preis
Eigentlich am ehesten deswegen, da ich denke, Canon Objektiv zur Canon Kamera, also alles sozusagen aus einer Familie. Oder ist das eine Überbewertung meinerseits?
Wie du siehst, gehen die Meinungen da auseinander.
Ich finde es nicht arg überbewertend. Gerade bei Canon lese ich ab und zu, dass der Autofokus bei Fremdanbieter-Objektiven nicht so zuverlässig sein soll. Das kann ich nicht beurteilen. Ein anderer Aspekt wäre z.B. dass du in einem Servicefall die Kamera und das Objektiv (in jedem Fall) zu
einer Werkstatt senden kannst. Dabei kann auch nicht der eine Hersteller dem anderen die Schuld an etwas in die Schuhe schieben.
Auch würden bei herstellereigenen Produkten die kamerainternen Korrekturen für ein Objektiv funktionieren, was bei Fremdobjektiven wohl nicht geht. Ansonsten gibt es noch ein paar Aspekte, die sehr subjektiv zu beurteilen sind wie z.B. die Farbanmutung der Bilder, das Design des Objektivs, intuitivere Bedienung wie etwa die Drehrichtung von AF-Rings (und bei einem Zoom der Zoomring)...usw. Wenn man viele Objekive besitzt, kann man sich nämlich auch daran stören, wenn man immer wieder umdenken muss. Wenn du ein gutes Gefühl hast, ein Canon-Objektiv an einer Canon-Kamera zu nutzen, dann tu das.