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Makroobjektiv: Canon oder Sigma ?

Seven

Themenersteller
Moin Leute! Will mir die Welt der kleinen Details erschließen, bin aber in der Optikzwickmühle! Würde am liebsten das Canon f/2.8 100mm kaufen, da ich gerne im System bleibe. Habe aber Probleme mit dessen Naheinstellgrenze von 15 cm. Deshalb habe ich das Sigma f/2.8 105mm DG im Auge, dessen Naheinstellgrenze 31 cm beträgt. Doch wie sieht es mit dem optischen Vergleich aus ? Preislich hat Sigma natürlich einen klaren Vorteil, doch für mich zählt in erster Linie die Bildqualität !
Wer hat Erfahrungen oder Denkanstösse ?
Vielen Dank schon mal und immer gut Licht !
 
Mir ist nicht ganz klar, was du meinst ... beide Optiken (da bei fast gleicher Brennweite) erreichen den höchsten Abbildungsmaßstab bei ca. 12-14cm Abstand von der Frontlinse.
 
Ne! Mit dem Canon muss man 15 cm an das Motiv für 1:1 , das Sigma erreicht meines Wissens nach diesen Maßstab schon bei 31 cm ! Mit Bildqualität meine ich Schärfe, Farbtreue, Schleierbildung, Sensorreflektionsanfälligkeit usw.

P.S.: Gleiche Brennweite bedeutet nicht gleiche Naheinstellgrenze !
 
Seven schrieb:
Ne! Mit dem Canon muss man 15 cm an das Motiv für 1:1 , das Sigma erreicht meines Wissens nach diesen Maßstab schon bei 31 cm ! Mit Bildqualität meine ich Schärfe, Farbtreue, Schleierbildung, Sensorreflektionsanfälligkeit usw.

P.S.: Gleiche Brennweite bedeutet nicht gleiche Naheinstellgrenze !

Die 31cm beim Sigma beziehen sich auf den Abstand SENSOR zum Objekt, das Objektiv selbst ist bei 1:1 voll ausgefahren ca. 15cm lang, Der Abstand Filtergewinde zu Objekt beträgt beim Sigma bei 1:1 ca. 12,5cm, die Frontlinse liegt ca 3cm hinter dem Filtergewinde.

mfg
 
Odin wollt' darauf hinaus, dass das Sigma sich in der Länge fast verdoppelt bei 1:1 .. der Abstand von Objekt zu Frontlinse also in etwa gleich ist.

Gruß
Martin

Edit: Antwortgewitter .. und ich mal wieder der Lahmpürzel :p
 
Ne! Mit dem Canon muss man 15 cm an das Motiv für 1:1 , das Sigma erreicht meines Wissens nach diesen Maßstab schon bei 31 cm ! Mit Bildqualität meine ich Schärfe, Farbtreue, Schleierbildung, Sensorreflektionsanfälligkeit usw.

P.S.: Gleiche Brennweite bedeutet nicht gleiche Naheinstellgrenze !



Da irrst du gleich zweifach, bei beiden Objektiven mußt du auf ca 12-14cm ran ans Motiv. Kann sein, daß da wo du die Werte her hast beim Sigma nicht ab Frontlinse sondern ab Sensorebene gemessen wurde, dann kommen 30cm ungefähr hin.

Brennweite, Motiventfernung (bzw. Gegenstandsweite ab vorderer Hauptebene) und Abbildungsmaßstab sind fest miteinander verknüpft:

Abbildungsmaßstab (V) V=G/B* (G=Gegenstandsgröße; B=Bildgröße)
Linsengleichung 1/g+1/b=1/f** (g=Gegenstandsweite, b=Bildweite, f=Brennweite)
Durch einen Vergleich ähnlicher Dreiecke (aufzeichnen, nachvollziehen, hab ich derzeit weder Zeit noch Lust zu) kann zudem noch B/G=b/g*** gesetzte werden.

So, dann haben wir also aus * und ***: V=b/g****

Wir lösen ** nach b auf: b=f*g/(g-f)*****

Wir setzen ***** in **** ein: V=f*g/(g-f)/g = f/(g-f) !!!

Der Abbildungsmaßstab V ist also abhängig von Gegenstandsweite g und Brennweite f und fest an diese gebunden.

Alles auf die Schnelle, nachrechnen darf jeder selber, alles laut Lehrplan NRW Inhalt des Physikunterrichts aller Schulformen in der Mittelstufe.
 
Das Problem bei den Formeln ist nur, dass die Makros "Dank" Fokussierung über floating elements bei 1:1 bei weitem nicht mehr ihre angegebene Brennweite erreichen.

mfg
 
Das größere Problem ist, daß fast alle Objektive heutzutage keine "echten" Brennweiten in ihrer Nenngröße besitzen sondern TK-Einheiten und eine kürzere Brennweite. Bei Makroobjektiven mit Auszug stimmts aber ganz gut, man kommt auf vernünftige nachvollziehbare Werte, die recht nah an den wirklich erreichten liegen.

Beispiel: Abbildungsmaßstab eines 100mm Objektivs mit "echten" 100mm und (mal als extrem eines mit 2fach TK-Einheit und 50mm (Bildwinkel an 1,6 crop horizontal) beide bei 200mm Gegenstandsweite:

Das 100er:
f = 100mm; g = 200mm -> 1/1,00; Winkel a = 6,50°

Ein 50er:
f = 50mm; g = 200mm -> 1/3,33; Winkel a = 19,32°

Ein 50er mit 2fach TK:
f = 100mm (nominell); g = 200mm -> 1/1,67; Winkel a = 9,73°
 
Zuletzt bearbeitet:
Ok alles klar! Danke für die Aufklärung! So missverständlich sind also die Herstellerangaben ! Da sieht die Sache natürlich anders aus ! Trotzdem würden mich weitere Erfahrungen zu den optischen Qualitäten brennend interessieren! Danke nochmal !
 
Also ich kann Dir das Sigma nur wärmstens empfehlen.
Habe es selber und bin begeistert von dem Teil. Die Abbildungsleistung ist hervorragend! Nutze es sogar oft für Portraits....
Gruß,
Oliver
 
Alles sehr interessant, nur eine Frage stellt sich mir immer wieder, jedes mal aufs neue ein Phänomen.

Odin?
LK Physik?
Physikstudy?
Optiker?

woher das alles :D wenn man fragen darf,.. so ein wissen kommt ja nicht aus Büchern ins Hirn geflogen (leider leider leider..)
 
Ja ich finde es auch immerwieder interessant. Nur schade das ich davon nur die Hälfte verstehe aber das ist ja egal ich muss ja nicht alles wissen
rcain.gif
 
Wie gesagt: Inhalt des Physikunterrichts der Mittelstufe aller Schulformen in NRW ... :D

Ich hab zwar zum Teil (Nebenfach) Physik mit Schwerpunkt Statistik studiert, arbeite aber als Sozialwissenschaftler.

Meine Motivation immer mal auf die Schnelle auf eigentlich simple Fragen nicht mit Aussagen zu antworten "Das ist so und so" und an den Glauben der Fragenden zu appelieren sondern es mal einfach vorzurechnen liegt darin, daß ich einfach mal zeigen möchte, daß die Technik die hinter der Fotografischen Abbildungs steckt simpel und eigentlich für jeden nachvollziehbar ist. Zudem beugt so etwas solchen Absonderlichkeiten vor, die in Zeiten des Internets massig zulauf erhalten und 300mm Objektiven 580mm Brennweite attestieren ...

Fotografie hat wie jedes techniklastige Hobby auch etwas damit zu tun, die Technik zumindest rudimentär zu verstehen und Begriffe in der Diskussion richtig verwenden zu können. Auch wenn ein digitales Foto heute schnell gemacht und noch schneller gelöscht ist, sollte man sich imho wenn man dieses Hobby mehr oder weniger ernsthaft betreibt auch (im Rahmen seiner Möglichkeiten) mit den Hintergründen auseinandersetzen ... und ich möchte einfach jedem die Möglichkeit bieten wenigstens einen kurzen Einblick in die Zusammenhänge zu erhalten und zu sehen, daß deren Komplexität beschränkt und durchaus meisterbar ist.
 
ey ich hab die Mittelstufe gerade hinter mir gelassen und weis jetzt schon nicht mehr, dass wir das hatten :confused:

back to topic.

ich empfehle mal über das Tamron 90 SP nachzudenken.
gebrauchte nicht-DI varianten stehen den "aktuellen" in nichts nach.
Optisch ist das Objektiv top, wie es mit AF und Verarbeitung steht meine ich ist es auch gut, habe mal 1-2 Tests gelesen, da waren 90er und 180er bei canon, sigma und tamron. Kann mich nur noch daran erinnern, das irgendwelche schilder auf einer Modellok. fotografiert wurden. Man kann sich ja nicht alles merken :)
Vllt. hat einer nen link parat, finde den Test nicht schlecht, wie gesagt, das tamron hat gut abgeschnitten..
 
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