Polfilter:
Sie dienen dazu, zwei fotografisch interessante Poleffekte zu nutzen:
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Polarisation durch Reflexion: Spiegelungen an elektrisch schlecht leitenden Materialien wie Wasser, Glas, Kunststoffe, Holz, Gräser, Blätter, Haut. Der optimale Fotografierwinkel beträgt - abhängig vom Material - rund 30° bis 36°, gegen die Reflexionsfläche gemessen. Bei Metallen gibt es keinen Poleffekt.
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Polarisation durch Streuung: Himmelsblau wird verstärkt, wenn man senkrecht (90°) zur Richtung der Sonne fotografiert. Bei diesigem Wetter, Nebel, bedecktem Himmel und im Gegen- und Rückenlicht ist der Effekt sehr gering bis Null.
Gute und bewährte Polfilter:
- Leica, unvergütet, extrem lange haltbar! Beste Randversiegelung, höchste Transparenz und Neutralität!
- Minolta, unvergütet, sehr lange haltbar
- B&W, insbesondere nach Erwin Käsemann (Randversiegelung!)
- Heliopan, insbesondere nach Erwin Käsemann (Randversiegelung!)
- Hoya HD, angeblich besonders bruchsicher
Von HAMA- und ROWI-Polfiltern würde ich absehen, da diese Anbieter nur Produkte unbekannter Herkunft umlabeln, selber aber keine Filter herstellen.
Ich selbst verwende Polfilter von Leica, Minolta und Hoya. Die Vergütung spielt beim Polfilter nur eine sehr untergeordnete Rolle. In Jahrzehnten Fotografierens mit unvergüteten Polfiltern hatte ich nie Probleme mit Geisterbildern infolge fehlender Vergütung!
Mehrere B&W-Polfilter liegen derzeit ungenutzt im Schrank...
Graufilter:
Für künstliche Belichtungsverlängerung an Fließgewässern und Wasserfällen.
Bewährt haben sich bei mir B&W 106 (64x).
Infrarotfilter:
Für den Wood-Effekt (Schneelandschaft) und Durchdringung von Dunst.
Bewährt haben sich bei mir vor allem Hoya R72. Aber auch Heliopan IR 780 und B&W 092 und 093.
IR-Fotografie ist ein Spezialgebiet und nur für Kameras ohne IR-Hotspot! Zudem muss man bei nicht für IR-korrigierten Objektiven den korrekten Fokus experimentell herausfinden, wenn der AF versagt.