Ein langer Thread und noch keiner hat es korrigiert... Das AF-System macht keine Kontrastmessung und deshalb ist die Schärfentiefe auch nicht direkt relevant.
Die AF-Sensoren (vertikale und horizontale Zeilen an den Punkten) nehmen das Bild durch Masken oder Prismen auf, die es auf Randstrahlen beschränken, jeweils getrennt links und rechts (und oben/unten bei vertikalen). Stimmen beide überein, ist die Stelle im Fokus, ansonsten sind sie verschoben — die Helligkeitswerte als Wellenform betrachtet entspricht das einer Phasenverschiebung der Wellen, deshalb heißt es Phasenmessung.
Je größer der Blickwinkel vom Zentrum abweicht, desto stärker die Verschiebung gegeneinander bei Fokusabweichung, desto genauer der AF. Allerdings, je kleiner die Blendenöffnung des Objektivs, desto kleiner der Winkel vom Zentrum, wo überhaupt noch Bild ankommt. Deshalb der Kompromiss von f/5,6 bei den meisten AF-Sensoren, schließlich hilft der genaueste AF nichts wenn er am Kit-Objektiv blind und somit funktionslos ist.
Und deshalb funktioniert es bei Spiegelobjektiven auch mit kleinerer rechnerischer Blende noch, da die Öffnung ringförmig ist und der AF durch den Ring blicken kann.
Es funktioniert halt genau wie eine Schnittbildscheibe — die Prismen darauf knicken die Strahlen so, das man in die Randbereiche blickt. Die waren auch auf f/5,6 eingestellt, es gab aber auch Mattscheiben mit steileren Prismen für f/2,8, die genaueres Einstellen zuließen. An Objektiven mit kleinerer Offenblende blieben dann eben auch dort die Prismen dunkel und funktionslos.