Hallo,
gleich vorweg: Mir ist klar, dass man rund 400 Euro auch sinnvoller ausgeben kann als für eine Lomo LC-A 120, trotzdem wollte ich sie auch in meiner "Sammlung" (oder wohl eher "Ansammlung" diverser Dinge, die Fotos machen können
) haben. "Schuld" daran, dass ich sie überhaupt habe, ist eine Ur-LC-A (made in USSR aber zwischenzeitlich leider mit defektem Verschluss) und eine Spur Konsum-Patriotsimus (Deutschland hat Leica, wir haben die Lomografische Gesellschaft
).
Die LC-A 120 kommt in einer recht hochwertigen Verpackung (wie alle Lomo-Artikel; und wenn ein g'scheiter Deckel drauf wäre, könnte man diese auch noch nachher sinnvoll verwenden, z.B. als Box für die Negativ- oder Fotoaufbewahrung), mit dabei ist auch ein schmaler Ledertragriemen, ein Drahtauslöser, der wohl nie zum Einsatz kommen wird (allerdings habe ich da auch den Fuji-Drahtauslöser der wesentlich besser gefertigt ist) und schließlich noch ein recht hübsches Buch zur LC-A 120. Ein bebilderte und mehrsprachige Bedienungsanleitung ist auch mit dabei.
Die Kamera ist tatsächlich relativ kompakt, eine 6x6 Faltkamera (wie z. B. meine Nettar 517/16) aber noch einmal eine Spur kompakter.

Das Objektiv kann mit dem "Schieber" an der Vorderseite geschützt werden.

Die LC-A 120 hat eine Belichtungsautomatik, außer über die Wahl des ISO-Wertes hat man keine Möglichkeit, die Aufnahme manuell zu beeinflussen.

Mehrfachbelichtungen sind möglich indem man den MX-Schalter in Richtung des Filmtransportrads schiebt. Hier in der "Normalstellung":

Die LC-A 120 hat auch ein Bildzählwerk, wobei ich von insgesamt drei Filmen bis dato nur einmal bis Bild 12 gekommen bin, bei den beiden anderen Filmen war nach Bild 11 Schluss.
Die Kamera hat an der unteren Spulenführung eine Arretierung die zum Filmwechsel gelöst werden muss. Allerdings gestaltet sich die Filmentnahme dennoch ein wenig "hakelig", was aber auch an der Position des oberen Mitnehmers an der Spule liegen kann:
Denn in dieser Position bekommt man die belichtete Spule auch bei gelöster unterer Arretierung kaum aus der Kamera:
Dreht man allerdings das Filmrad eine Vierteldrehung weiter, klappt es relativ problemlos (am besten vorher mit der leeren Spule probieren):

Nach meinem ersten Film dachte ich, dass evtl. das Rad noch nach oben gezogen werden kann, um den Film leichter aus der Kamera zu bekommen, das war ein Irrtum (ja, es kann nach oben gezogen werden, aber dann hat man es in der Hand...):

Ich habe dann aber festgestellt, dass das Rad zweiteilig ist (auf dem Foto sieht man es auch):

...und man den "Deckel" mit einer etwas stärkeren Nähnadel "abhebeln" kann. Dann kann das Rad wieder mit innen liegenden Sicherungsring an der Spule befestigt werden - Deckel wieder drauf - fertig.
Der erste Film, mit dem ich meine Fähigkeiten, die Entfernung richtig einzuschätzen, getestet habe (es stehen vier Entfernungen zur Wahl: 0,6m, 1m, 2.5m, Unendlich) war ein Kodak Portra 160, bei dem ich bei den Aufnahmen zwischen ISO 100 und 200 gewechselt habe (die nächsten beidne Filme waren ein 100er und ein 400er, die sind noch beim Entwickeln).
0,6 m:

2.5 m:

Edit: Fortsetzung
Auch wenn die LC-A 120 nüchtern betrachtet schlicht überteuert ist, ich mag sie einfach (mir war auch schon meine russische Ur-LC-A sehr symphatisch, mal schauen, ob ich den Verschluss wieder flott bekomme). Wobei ich derzeit selbst zwei weitere 120er Rollfilmkameras habe, die bis auf die Belichtungsautomatik trotz ihres Alters in einigen Details durchdachter sind, als die Lomo.
Einerseits ist da eine Zeiss Ikon Nettar 517/16 (Faltkamera), die ich in einem Second-Hand-Shop schon vor einiger Zeit sehr günstig erstanden habe und mit der mein Rollfilm-Abenteuer vor knapp zwei Monaten begonnen hat, weil ich einfach wissen wollte, ob sie denn auch noch funktioniert. Und andererseits ist da die Agfa Isoly (dem Objektiv nach offenbar Version III) mit der mein Vater bis in die 80er Jahren fotografiert hat und die schon vor einiger Zeit in meiner "Sammlung" gelandet ist. Da ich nun schon mal 120er Film zu Hause habe, habe ich heute auch der Agfa eine Rolle spendiert.
Beide Kameras haben keinerlei Automatiken - auch keine Belichtungsmessung, was aber in Zeiten diverser "Lightmeter"-Apps vernachlässigbar ist (abgesehen davon habe ich auch so gut wie immer meine digitale Ricoh GR dabei, die dann eben mit festgesetztem ISO-Wert und Zeit- bzw. Blendenvorwahl die Aufgabe des BeLi übernimmt). Die Agfa nimmt die Bilder allerdings im 4x4 Format auf, dafür passen auch 16 Bilder auf einen Film.
Beide Kameras haben Spulenhalterungen bzw. Arretierungen, die den Filmwechsel komfortabeler als an der LC-A gestalten. Die Nettar mit Druckfedern, die Isoly mit ausklappbaren "Bügeln". Dank "Guckloch" für die Bildnummer gibt es auch bei beiden kein Problem, 12 6x6 (Nettar) bzw. 16 4x4 (Isoly) Bilder zu belichten.
Im Prinzip habe ich mir die L-CA 120 für ein paar "speziellere" Knipsereien und Filmexperimente gekauft. Bei der Nettar hat es mich ehrlich gesagt überrascht, das sie klaglos funktioniert, die Isoly hat wiederum über fast drei Jahrzehnte bewiesen was sie kann. Trotzdem werde ich - wenn es Zeit und Sonnenstand zulassen - einmal einen "ernsthaften" Vergleich der drei machen (der - was das Objektiv betrifft - vermutlich eindeutig zu Gunsten der Agfa ausgehen wird - wobei hier wiederum die L-CA deutlich den weitesten Bildwinkel bietet während die beiden anderen eher Normalobjektive sind).
ciao
Joachim
gleich vorweg: Mir ist klar, dass man rund 400 Euro auch sinnvoller ausgeben kann als für eine Lomo LC-A 120, trotzdem wollte ich sie auch in meiner "Sammlung" (oder wohl eher "Ansammlung" diverser Dinge, die Fotos machen können


Die LC-A 120 kommt in einer recht hochwertigen Verpackung (wie alle Lomo-Artikel; und wenn ein g'scheiter Deckel drauf wäre, könnte man diese auch noch nachher sinnvoll verwenden, z.B. als Box für die Negativ- oder Fotoaufbewahrung), mit dabei ist auch ein schmaler Ledertragriemen, ein Drahtauslöser, der wohl nie zum Einsatz kommen wird (allerdings habe ich da auch den Fuji-Drahtauslöser der wesentlich besser gefertigt ist) und schließlich noch ein recht hübsches Buch zur LC-A 120. Ein bebilderte und mehrsprachige Bedienungsanleitung ist auch mit dabei.
Die Kamera ist tatsächlich relativ kompakt, eine 6x6 Faltkamera (wie z. B. meine Nettar 517/16) aber noch einmal eine Spur kompakter.

Das Objektiv kann mit dem "Schieber" an der Vorderseite geschützt werden.

Die LC-A 120 hat eine Belichtungsautomatik, außer über die Wahl des ISO-Wertes hat man keine Möglichkeit, die Aufnahme manuell zu beeinflussen.

Mehrfachbelichtungen sind möglich indem man den MX-Schalter in Richtung des Filmtransportrads schiebt. Hier in der "Normalstellung":

Die LC-A 120 hat auch ein Bildzählwerk, wobei ich von insgesamt drei Filmen bis dato nur einmal bis Bild 12 gekommen bin, bei den beiden anderen Filmen war nach Bild 11 Schluss.
Die Kamera hat an der unteren Spulenführung eine Arretierung die zum Filmwechsel gelöst werden muss. Allerdings gestaltet sich die Filmentnahme dennoch ein wenig "hakelig", was aber auch an der Position des oberen Mitnehmers an der Spule liegen kann:
Denn in dieser Position bekommt man die belichtete Spule auch bei gelöster unterer Arretierung kaum aus der Kamera:

Dreht man allerdings das Filmrad eine Vierteldrehung weiter, klappt es relativ problemlos (am besten vorher mit der leeren Spule probieren):

Nach meinem ersten Film dachte ich, dass evtl. das Rad noch nach oben gezogen werden kann, um den Film leichter aus der Kamera zu bekommen, das war ein Irrtum (ja, es kann nach oben gezogen werden, aber dann hat man es in der Hand...):

Ich habe dann aber festgestellt, dass das Rad zweiteilig ist (auf dem Foto sieht man es auch):

...und man den "Deckel" mit einer etwas stärkeren Nähnadel "abhebeln" kann. Dann kann das Rad wieder mit innen liegenden Sicherungsring an der Spule befestigt werden - Deckel wieder drauf - fertig.
Der erste Film, mit dem ich meine Fähigkeiten, die Entfernung richtig einzuschätzen, getestet habe (es stehen vier Entfernungen zur Wahl: 0,6m, 1m, 2.5m, Unendlich) war ein Kodak Portra 160, bei dem ich bei den Aufnahmen zwischen ISO 100 und 200 gewechselt habe (die nächsten beidne Filme waren ein 100er und ein 400er, die sind noch beim Entwickeln).
0,6 m:

2.5 m:

Edit: Fortsetzung
Auch wenn die LC-A 120 nüchtern betrachtet schlicht überteuert ist, ich mag sie einfach (mir war auch schon meine russische Ur-LC-A sehr symphatisch, mal schauen, ob ich den Verschluss wieder flott bekomme). Wobei ich derzeit selbst zwei weitere 120er Rollfilmkameras habe, die bis auf die Belichtungsautomatik trotz ihres Alters in einigen Details durchdachter sind, als die Lomo.
Einerseits ist da eine Zeiss Ikon Nettar 517/16 (Faltkamera), die ich in einem Second-Hand-Shop schon vor einiger Zeit sehr günstig erstanden habe und mit der mein Rollfilm-Abenteuer vor knapp zwei Monaten begonnen hat, weil ich einfach wissen wollte, ob sie denn auch noch funktioniert. Und andererseits ist da die Agfa Isoly (dem Objektiv nach offenbar Version III) mit der mein Vater bis in die 80er Jahren fotografiert hat und die schon vor einiger Zeit in meiner "Sammlung" gelandet ist. Da ich nun schon mal 120er Film zu Hause habe, habe ich heute auch der Agfa eine Rolle spendiert.
Beide Kameras haben keinerlei Automatiken - auch keine Belichtungsmessung, was aber in Zeiten diverser "Lightmeter"-Apps vernachlässigbar ist (abgesehen davon habe ich auch so gut wie immer meine digitale Ricoh GR dabei, die dann eben mit festgesetztem ISO-Wert und Zeit- bzw. Blendenvorwahl die Aufgabe des BeLi übernimmt). Die Agfa nimmt die Bilder allerdings im 4x4 Format auf, dafür passen auch 16 Bilder auf einen Film.
Beide Kameras haben Spulenhalterungen bzw. Arretierungen, die den Filmwechsel komfortabeler als an der LC-A gestalten. Die Nettar mit Druckfedern, die Isoly mit ausklappbaren "Bügeln". Dank "Guckloch" für die Bildnummer gibt es auch bei beiden kein Problem, 12 6x6 (Nettar) bzw. 16 4x4 (Isoly) Bilder zu belichten.
Im Prinzip habe ich mir die L-CA 120 für ein paar "speziellere" Knipsereien und Filmexperimente gekauft. Bei der Nettar hat es mich ehrlich gesagt überrascht, das sie klaglos funktioniert, die Isoly hat wiederum über fast drei Jahrzehnte bewiesen was sie kann. Trotzdem werde ich - wenn es Zeit und Sonnenstand zulassen - einmal einen "ernsthaften" Vergleich der drei machen (der - was das Objektiv betrifft - vermutlich eindeutig zu Gunsten der Agfa ausgehen wird - wobei hier wiederum die L-CA deutlich den weitesten Bildwinkel bietet während die beiden anderen eher Normalobjektive sind).
ciao
Joachim
Zuletzt bearbeitet: