Hab ich auch gemacht, bis mir mal wer gesagt hat, dass davon die Vergütung kaputt gehen kann. Ist da was dran?
Bei
intakter Vergütung geht da nichts dran kaputt. Oftmals ist sogar die Vergütung robuster als das eigentliche Glas.
Beispiel: Ein Polycarbonat Glas kann man mit Aceton stumpf werden lassen. Die Vergütung ist resistent gegen Aceton, da wird das Glas nicht stumpf bzw. blind. Deshalb kann man Lackspritzer von der Glasoberfläche entfernen.
Vergütungen sind spezielle Mineral-Metall Verbindungen, die aufgedampft werden.
Prinzipiell ist auf einer Brille keine andere Vergütung als auf einem Objektiv. So eine Vergütung hält schon einiges aus, mit Alkohol und Brillenputztüchern kann man da bedenkenlos ran. Kritischer ist das Material des Objektivs selber, Aceton löst viele Kunststoffe an und mit Benzin ist schon so mancher Aufdruck verschwunden.
Beim Optiker haben wir Isopropanol & co wie folgt benutzt:
- Isopropanol & Spiritus: Filzstift entfernen (von Anzeichnungen auf dem Glas), Fettflecken, sonstige nicht wasserlösliche Flecken
- Aceton: Farben und Lacke, die weder in Wasser, noch in Alkoholen löslich waren. (Wenn der Kunde die Brille beim Malern bekleckst hat)
- Waschbenzin: Zur Entfernung von Polierwachs-Resten
- Warmes Wasser mit Spülmittel im Ultraschallbad: Standard-Reinigungsverfahren nud Nachbehandlung für alle Brillen
Absolutes NoGo: Zahnpasta

Ich habe schon Leute erlebt, die damit versucht haben, Kratzer aus ihrer Brille rauszupolieren. Die Vergütung war weg oder stark angefressen, Zahnpasta schleift. Da kann man gleich mit Scheuermilch putzen.
Da hier auch die Geschichte von gehärteten Vergütungen bei Brillen kursiert:
Nur Kunststoffgläser werden, wenn gewünscht, mit einer Hartschicht versehen, damit sie ähnlich kratzfest wie Mineralgläser sind. Dies ist allerdings unabhängig von der Vergütung. Auf Mineralgläser ist keine Hartschicht aufgebracht, bei der Reinigung wird da nicht anders vorgegangen.