"Schärfe" ist auch mit ein subjektiver Bildeindruck und hat auch nicht unbedingt was mit höherer Auflösung oder besserer Abbildungsleistung eines Objektivs zu tun.
Der Schärfeeindruck wird eben ganz wesentlich durch den Kontrast bestimmt, den das Motiv aufweist.
Der wird wieder durch ganz verschiedene Faktoren beeinflusst, wie eben das Vorhandensein und den Einfall des Lichts, aber auch z.B. durch die Luftfeuchtigkeit oder den Staubgehalt der Luft.
Daher kann es nicht selten sein, dass beim gleichen Motiv ein Fotograf mit einem teuren L-Objektiv bei weniger gutem Licht nur ein deutlich unschärfer wirkendes Bild zustande bringt, als ein Fotograf mit einem billigeren Objektiv bei sehr günstigen Licht- und Kontrastverhältnissen.
Es geht aber nicht um die "Lichtmenge", sondern die "Lichtverhältnisse" bei der Aufnahme.
Beim nachträglichen Nachschärfen in der EBV wird oft des guten zuviel getan, weil beim Schärfen in erster Linie nur die Kontrastkanten betont werden, was bei solchen Bildern dann oft zu diesem unschönen, unnatürlichen, harten Aussehen führt.
Weniger optimale Verhältnisse bei der Aufnahme können eben nur teilweise per EBV ausgeglichen werden.
Andreas