Hoppla... jetzt fällt mir was auf... ich will es ja nicht beschreien, aber das ist der 50te Post, ohne das das die Wörter Rauschen, AF-Felder, HighIso und Seriengeschwindigkeit gefallen sind.
Gratulations ans Forum... weiter so. Wirkt auf mich sehr konstruktiv, völlig ungewohnt.
Was hast Du erwartet? Das, worüber hier diskutiert wird, ist ja noch nicht mal ein Radarecho. Warte ab, bis es konkret wird. Trolle sind effiziente Plagegeister, sie verfolgen keine bloßen Schatten...
Ich muss da etwas ausholen. Meines Wissens ist auch die M8 eine Kamera, die nicht komplett in Solms gefertigt wird, sondern deren -ich nenne es mal- "Module" in Solms zusammen gebaut werden...
was ändert sich genau, wenn das Zeug woanders zusammengeschraubt wird, vorausgesetzt, die Qualität bleibt gleich?
Wenn Solms plötzlich unter einer Lawine Weltraumschutt begraben würde - könnte man die Produktion (den Zusammenbau) woanders wieder aufnehmen? Und wo? Castrop-Rauxel? Wien? Portugal? Feuerland? Japan? China? Ab wann hört eine Leica auf, eine Leica zu sein?
Ich will Dich damit nicht ärgern - nur gelinde darauf hinweisen, dass der Ort der Fertigung eines Produktes heute nicht mehr unbedingt für die Qualität eine Rolle spielt. Das war vor fünfzig Jahren vielleicht (aus historischen Gründen) anders. Aber heute wirkt das eher ein bißchen kolonialistisch. Es gab mal 'ne Zeit, da traute den Japanern niemand zu, gute Kameras zu bauen... Beim Jupiter, die haben's uns aber gezeigt, die Japaner!
Die Digilux 3 ist keine Leica! Sie ist eine umgelabelte L1 mit einer angeblich etwas anderen Farbabstimmung, besser Ausstattung und einem deutlich besseren Service.
Genau das ist ja irgendwie das Problem. Das Label ist anders, das Produkt ist gleich.
Warum ist die Digilux 3 keine Leica, wo sie doch irgendwie wie eine Leica aussieht? Und Leica steht ja auch drauf.
Sie wäre vielleicht eine E-300, aber keine Leica, weil der Einfluss von Leica auf die Kamera m.E. gleich Null ist. Die Produktionsbedingungen und das Produktions-Knowhow wird nun einmal von Matsushita vorgegeben, Leica ist da noch nicht einmal Juniorpartner.
Und was sollten sie Deiner Meinung nach beisteuern? Sie haben das 4/3 Format nicht mitkreirt, sie haben keinen AF, bauen keine Sensoren, bauen selbst (noch?) keine Objektive, die an 4/3 passen, keinen Staubschutzfilter, keine Bildstabiliserungstechnologie. Sie könnten wenig mehr als das Design und das Gehäuse liefern. Würde das das Label "Leica" rechtfertigen?
Eine kleine Anekdote nebenbei: Ein Sprecher von Leica -nicht der Gero von Dingsbums- hat bei einem Interview zur Photokina das Sensorformat der DL3 als "traditionelles" Format bezeichnet, weil es dem alten Filmformat von 18x24 entspräche, aus dem Leitz ja dann 24x36 gemacht hat. Vielleicht zeigt diese Anekdote schon, wie wenig man eigentlich im Hause Leica mit FT beschäftigt ist.
Diese Anekdote ist meines Erachtens Gift für diesen Thread.
Leica wäre m.E. durchaus in der Lage, ein eigenständiges FT-Gehäuse zu bauen und die Komponenten bei Kooperationspartnern fertigen zu lassen, die sie selber nicht oder noch nicht produzieren können...
...Nichts, aber auch gar nichts ist daran Leica. Der unmögliche Sucher, für Leica schon fast verboten schlecht, das dünne Gehäuse, das Standardzoom 14-50, welches im Vergleich zum Zuiko 14-54 billig wirkt. Nein, das könnte man alles besser und schöner machen. Nicht nur in Germany. Aber man müsste eben auch mehr Einfluss haben auf die Produktion in Japan.
Jetzt, allen Ernstes, ist das Gehäuse einer modernen DSLR für Dich eine Hauptkomponente? Viel wichtiger ist doch, was da drinsteckt: Der Sensor, die Prozessoren, die Elektronik, und die dazugehörige Firmware.
Was bleibt sonst noch übrig? Die Verschlüsse und Schwingspiegel halten heute selbst bei preiswerten DSLRs zehntausende von Auslösungen. Ansonsten gibt's nicht mehr viel Mechanik. Noch den Prismensucher - fertig.
Ich könnte mir vorstellen, dass Leica (oder irgendjemand im Namen von Leica) hervorragende Objektive für 4/3 baut. Hervorragende Objektive zu bauen, ist ja heute auch kein Hexenwerk mehr, dank moderner Computer. Selbst Sigma oder Cosina oder Tokina können Objektive in Leica-Qualität bauen - wenn sie nur wollen. Ist nur eine Frage des konstruktiven Aufwands und der Fertigungsqualität. Und des Preises. Kein Mensch kauft ein 25/1,4 für 900€, wenn "Cosina" draufsteht. Wenn "Leica" draufsteht, schon eher.
Aber Kameras? Kameras werden heute nicht mehr von Kameraherstellern gebaut, sondern von Softwareingenieuren und Elektronikspezialisten. Die ganzen Hersteller haben sich seit Jahren diesem Trend angepasst... bzw. die meisten.
Sony geht den umgekehrten Weg. Die haben sich einfach einen Hersteller gekauft, der ihre Sensoren einwickelt und mit Glas versorgt.
Deine weiteren Ausführungen teile ich weitestgehend.
Gut. Aber ein klein wenig wollte ich damit schon sagen. Glaubst Du wirklich, dass man Zufriedenheit kaufen kann? Z.B. in einer gediegenen Kamera?
Ich habe geschrieben, die E-x würde endlich jenes Level erreichen, auf dem wir zufrieden sein können. Allerdings habe ich nicht die geringste Ahnung, wo dieses Level liegt und wie die Spezifikationen einer Kamera aussehen müssen, damit sie dem entspricht. Ich weiß nicht, ob ich da jetzt geflunkert habe, oder nur etwas auspesprochen habe, was jeder hier gerne glauben möchte, aber worunter jeder vielleicht etwas anderes versteht. Der eine vielleicht viel Pixel, der andere Stabi, der nächste AF, ein anderer wenig Rauschen, und einer, vermutlich ein einziger, keinen Einbaublitz. Ich habe mich da wohl ein wenig aus dem Fenster gelehnt... nicht, dass mich irgendjemand jetzt zur Verantwortung zieht, oder festnagelt...