AW: Leica M9 vs alles andere...
Habe mir die ersten Seiten des Threads aus dem leicaforum kurz durchgelesen.
Ich muss sagen, der "Testaufbau" ist himmelschreiend idiotisch.
Es geht dem "Tester" dort angeblich um performance bei Low Light.
Im Ausgangsposting findet sich praktisch keinerlei Informationen zum versuchsaufbau. Das ist schon mal bemerkenswert, man ahnt aber später, warum das so ist...
Erst nach vielen postings ziehen ihm die Anderen nach und nach die grundlegendsten Informationen aus der NAse. Seriös ist anders.
Allerdings wird der "Test" dann immer amüsanter:
Er nimmt also eine M9 mit einem 2/35 asph letzter Version.
Und auf der 5DII ist ein 24-105 ZOOM.

Ist natürlich ein superfairer Vergleich, nicht wahr? Canon stellt ja keine guten Festbrennweiten her, oder? Schon hier könnte man aufhören, den "Testbericht" zu lesen, weil der "Testaufbau" und die Durchführung absolut schwachsinnig sind.
DAnn schiesst er von einem Stativ und mit einem Kopf unbekannter Marke, ob das ein gutes war und optimal aufgebaut war, wissen nur die Götter. Bekanntermaßen gibt es gerade hier enorme fehlerquellen. Bei der dilettantischen Art des Testaufbaus bin ich mir fast sicher, daß er ebensowenig Ahnung von Aufnahmen ab Stativ hat. Auch hier keinerlei Infos.
Schliesslich nimmt er eine 1/6 sec als belichtung. Exakt der Bereich, wo Spiegelschlag sein MAximum an Unschärfepotenial hat. Ob er eine Spiegelvorauslösung (wie bei Stativaufnahmen üblich) wählte, bleibt unbekannt. Erneut könnte man dort aufhören, den test zu lesen, denn er ist idiotisch überlegt und dilettantisch aufgebaut.
Der IS-Vorteil (bei Freihand je nach CAnon-Objektiv zwischen 2 und 4 Blenden) ist natürlich dahin auf dem Stativ, er könnte sogar kontraproduktiv sein. Wie war das noch einmal? Es ging ihm um LowLight fähigkeit und Detailzeichnung?
Um so einen bullshit an "test" auch noch in einem Forum zu publizieren, muss man schon sehr verblendet sein.
Ab seite 3 und 4 gibt es im leicaforum ja auch berechtigterweise einige zutreffende Bemerkungen zur Qualität seines testaufbaus und seinen abenteuerlichen Schlussfolgerungen von Leuten, die im gegensatz zu ihm wissen, wie man eine 5DII benutzt. Die schreiben ihm auch, daß das Zoom offenbar einen leichten Backfocus hat, was er abstreitet und damit "belegt", daß er mit den Bildern immer sehr zufrieden war... jeder normale Mensch würde erst einmal einen einfachen Test machen, um einen Fehlfokus auszuschliessen. Spätestens nach mehreren gleichlautenden Hinweisen Dritter. Nicht so unser Test-Held.
DA er nur von seiner Zufriedenheit redet, aber nicht von einem Ausschluss per test, hat er so etwas wohl nicht vor dem test und auch nicht nach dem netten Hinweis der anderen User gemacht. Ein schönes Beispiel für mangelnde Selbstkritik, die bei Testaufbauten sicher ins Verderben führt.
DAs allergrößte ist, daß er u.a. darauf hinauswill, daß die M9 bei 2500 ISO weit weniger rauscht als eine 5DII . Na klar.
NAchdem man also bereits himmelschreiende Fehler beim Versuchsaufbau sieht, kommt sogar eine Ahnung auf, daß er möglicherweise nicht einmal richtig belichten kann.
Als abschreckendes Musterbeispiel dafür, wie ein ursprünglich vielleicht wirklich aufrichtig gemeinter Test grandios in die Hose gehen kann, wenn man nicht vorher darüber nachdenkt, taugt er aber dennoch sehr gut.
Ich habe dann ab Seite 4 erst einmal mit Lachtränen in den Augen und schenkelschlagend aufgehört, weiterzulesen.
Beim anderen Link war das schon nach den ersten 50-70 zeilen der Fall. Vielleicht lese ich irgendwann noch einmal weiter, wenn mich Langeweile plagt..Schon der erste Satz läßt ahnen, wie extrem voreingenommen der verfasser ist
Spätestens jedoch bei so billigen Sätzen wie denen hier:
It also needs to be said that anyone that expects to pick up an M9 (or any M Leica for the matter) and simply point and shoot, will be in for a rude shock. To shoot with an M one needs to be an actual photographer rather than a button pusher (no insult to anyone intended). It means that one decides on what aperture one wishes to shoot at, and then set the lens accordingly (there is no auto-aperture capability).
hat man verstanden, daß der Autor (da ist er ja offensichtlich nicht der Einzige) meint, nur Besitzer von Leica M würden über die Blendenöffnung entscheiden können und wollen.
dpreview halte ich bei den Labortests für eine sehr seriöse Quelle, genauer gesagt für die seriöseste.
Wer einen "Bericht" über die M9 gleich mit solchen Äusserungen beginnt, ist für mich aber disqualifiziert, auch, wenn mich bereits die ersten Fotos wegen seiner fotografischen (Aussage-) qualität reizt. Er zeigt damit, auf welch hohem Ross er sich wähnt und auf die anderen Fotografen als "button pusher" herabschaut. Am billigsten ist dann noch das nachgeschobene "no insult intended" , was die übliche rhetorische methode ist, um die vorangegangene Äusserung nochmals zu bekräftigen und sich gleichzeitig unangreifbar zu machen. WAs glaubt der Typ eigentlich, wer solche Artikel liest? Leute, die von Blende und Belichtungszeit noch nie etwas gehört haben?
Ein Phänomen, was sich ja leider besonders bei denjenigen Leicabesitzern finden läßt, die bei nüchterner Betrachtung absolut keinen Grund zu dieser Einstellung haben sollten..
ach so, heute ist ja der 1.1.2011 :
Ich wünsche allen ein erfülltes 2011 mit gut gestalteten Bildern, die eine Geschichte erzählen.
Gruß
MF