AW: Leica M9
Früher hat sich niemand über die Körnung des analogen Films aufgeregt.
Heutzutage wird Iso-Rauschen als gruselig bezeichnet ...
Dieses früher war wahrscheinlich zu der Zeit, als man auch noch hinnahm, dass bei einem Crash mit 50 km/h das Kleinkind auf dem Beifahrersitz durch die Windschutzscheibe flog.
Abgesehen davon: Doch, man
hat sich darüber aufgeregt, sonst hätte man einfach immer 36°-Filme verwendet und somit kaum noch Problem gehabt, zu lange Zeiten zu erhalten.
Wozu braucht eine M solche Iso-Werte ?
Könnte es sein dass Kameras heutzutage als digitaler Restlichtverstärker angesehen werden ?
Die Auswahl lichstarker Objektive der M-Serie ist absolut ausreichend.
Hast Du das Noctilux schon mal gesehen ?
Eine Kleinbild-Kamera der 7000€-Klasse muss sich entweder halbwegs schnell amortisieren (wenn Profi), oder aber sehr lange den erwarteten Nutzen (Freude am Gerät, wenn Amateur) bringen. Mir persönlich würden 800 ASA bei guter Qualität genügen, um zu glauben, dass ich nicht in 5 oder 10 Jahren jammere, weil die japanische Fraktion mittlerweile AL-Sportaufnahmen von Fußballspielen bei (ausschließlich) Vollmond macht, während ich schon in einer handelsüblichen Kirche alle bitten muss, den Atem anzuhalten.
Trotzdem muß sich ein solches System natürlich -- zumindest in gewissem Rahmen -- auch der Konkurrenz stellen.
Sich zur schicken neuen M9 noch ein paar hochlichtstarke Objektive wie das Noctilux kaufen zu müssen kann hier keine Lösung sein. Einerseits, weil die wenigsten zum Start in ihre Fotografenkarriere mal eben 15000-20000 Euro investieren wollen oder können, zum andern sind für mein Empfinden nun wirklich nicht viele Motive Blende-1,0-tauglich.
Ich bin gespannt, was die neue M9 zeigen wird. Der Firma und deren Freunden wünsche ich, dass das Modell sich gut etablieren kann und freue mich über einen weiteren Farbklecks auf dem Kameramarkt.