Ich empfinde das Bedienkonzept der Panasonic/Leica mit Blendenring und Zeitenrad nicht einfach nur als "nette Idee" für alte Analogveteranen, denen man so vielleicht den Umstieg ins Digitalzeitalter etwas leichter machen könnte, sondern tatsächlich als die ergonomisch denkbar beste Lösung.
Sehe ich 100% ganz genauso.
Leider ist auch hier im Detail der "Wurm" drin, da das Zeitenrad der Kameras für meine Begriffe unsinnig konstruiert ist. Man kann zwar "feinfühlig" zwischen 1/2 und 1/500 in Drittelstufen die Zeit einstellen, ist aber im Langzeiten- und Kurzzeitenbereich dann auf die Krücke, die Zeit über das hintere Einstellrad zu wählen, angewiesen. Die letzte Kamera, bei der man die Zeiten getrennt auf zwei Zeitenrädern einstellen mußte, war die Leica IIIg von etwa 1950. In den 50ern haben alle Hersteller richtigerweise auf
ein Zeitenrad umgestellt, Leica selbst mit der M-Serie auch, und jetzt machen sie diesen sinnlosen Rückschritt.
Zweitens macht Cosina schon seit Jahren vor, wie man in das Zeitenrad obendrein optimal eine Belichtungskorrektur einwählen kann, wenn man die Zeitautomatic genommen hat. Man stellt dann die Stellung A am Zeitenrad einfach direkt gegenüber des gewünschten Belichtungskorrekturwertes ein, siehe Foto unten von der neuen Zeiss-Ikon (© dc.watch.impress.co.jp). Nebenher passen bei der Zeiss-Ikon auch ALLE Zeiten auf das Rad. Die Drittelstufen-Zeiten empfinde ich als eh unnötig, wenn man manuell fotografieren will. Die Belichtung kann auch im manuellen Betrieb ja dank der Drittelstufen-Blenden so oder so genau genug variiert werden.
Bei der Panasonic muß ich hingegen einen Korrekturknopf gedrückt halten und dann am hinteren Einstellrad die Korrektur einwählen, was noch deutlich umständlicher als bei anderen DSLR-Kameras ist - wo man die Korrektur wenigstens direkt ohne Knopfdruck am Daumenrad einstellen kann.
Gruß
Thomas
Dann ist das Leica 14-50 eine hervorragende Optik, dazu noch mit einer – zumindest an der Panasonic/Leica – höchst effektiven Stabilisation. Dann gibt es noch Details wie den zur Decke richtbaren internen Blitz und eine echte USB-2.0-Schnittstelle, was die E-330 nicht bietet.
Der Blitz ist ansich, wenn er nicht blöderweise aus Plastik wär, absolut genial. Daß er aus Plastik ist, stört ja auch nur deswegen, weil das restliche Gehäuse aus Metall gemacht ist. Da muß man sich schon entscheiden - wollen wir jetzt Edel-Haptik oder nicht, aber solche Mogeleien fallen natürlich schon schlecht auf. Wie schon gesagt, empfinde ich das bei der schwarzen Panasonic auch als sehr viel weniger störend als bei der silbernen Leica.
Letztlich wird eine Panasonic durch einen Leica-Schriftzug am Objektiv ja auch nur zusätzlich "geadelt", während sie, wenn schon auf der Kamera direkt "Leica" draufsteht, einem doch einfach eine Nummer zu groß angezogen vorkommt. Mir gefiel jedenfalls insgesamt die Kamera als Panasonic (da hatte ich sie leider nur eine Stunde zur Verfügung) wirklich sehr sehr gut und als Leica (hatte ich sie einen ganzen Tag) war sie - trotz allem - irgendwie nur "naja".
Gruß
Thomas