Hi,
schon interessant was hier alles aufgeworfen wird...

vor allem turold hat ja dazu schon ein paar gute Fakten gebracht, ich versuche mich an einer Art Zusammenfassung:
1) Ultraschall-Entfernungsmesser
nutzloses Spielzeug vom Billigbaumarkt. Jedes primitive Maßband ist um Welten genauer. Bestenfalls geeignet um Innenraumabmessungen ungefähr zu bestimmen (+/- 5 bis 10cm)
Ob dabei eine Laser-Zielhilfe drauf ist ist völlig egal.
Dasselbe DIng, dass die alten Polaroid-Autofokuskameras verwendet haben.
Ein Bekannter hat auch noch ein uraltes Canon-FD Objektiv (ich glaub ein 50er oder so?) mit einem solchen US-Autofokus. Geiles Teil
2) Rangefinder
Entfernungsmessgeräte, meist mittels Laser, im Fernglas.
Sind im Segel und Golfsport verbreitet, Genauigkeit meist nur im Meter-Bereich. Zum Vermessen ungeeignet.
(einige genaue Geräte gibts auch, aber sündteuer)
3) Laser-Entfernungsmesser (Handgeräte)
Standardgeräte in der Vermessung und am Bau, haben das Maßband fast abgelöst.
das "klassische" Gerät ist der Disto von Leica (erhältlich von 150 bis >1000 Euronen, je nach Version - siehe ebay)
Es gibt aber mittlerweile auch div. Nachbauten (Bosch DLE Serie, Skil, ...) die qualititiv ähnlich den Einsteiger-Disto's sind, aber etwas billiger (ab 100.-)
Genauigkeit im mm-Bereich, max. Entfernung zwischen 20m und 300m je nach Modell. Eine Messung bei Tageslicht ist schwierig weil der Laserpunkt schlecht sichtbar ist, einige (teuerere) Geräte haben Zielvorrichtungen (Messen tut das Ding, nur sieht man nicht wohin...)
4) Laufrad
wie der km-Zähler im Auto, nur halt genauer: Anzeige auf 10cm, bei kleinen Entfernungen auch in dem Genauigkeitsbereich. Je weiter desto ungenauer.
Wieweit eine Entfernungsmessung aber zum Fotografieren sinnvoll sein soll, will ich nicht beurteilen. Ich hatte jedenfalls noch nie das Bedürfnis, ein Mädel vor der Cam auch noch mit dem Disto einzumessen
beim Vermessen gibt es natürlich noch *zig andere Verfahren:
5) Triangulation
das ist die Entfernungsberechnung aus Winkelmessungen (Dreiecksbildung, ausgehend von min, einer bekannten Strecke)
Dasselbe machen Pfadfinder mit dem Kompass, oder Skipper mit Kompass und/oder Sextant.
Wird auch in der Vermessung immer noch sehr häufig angewandt (@turold: jede Netzmessung mit dem Tachy ist doch nichts anderes, auch wenn heute praktisch immer eine Entfernung mitgemessen wird - in der Ausgleichsrechnung werden die Winkel ca. 3x höher gewichtet. Auch Deformationsmessungen an Staudämmen werden als Vorwärtsschnitt mit einem Sekundentheodolith m.E. genauer als mit jedem reflekterlosem Tachymeter)
Die Genauigkeit ist entfernungsabhängig: bei "normalen" Anwendungen mit einem Kompass um die 50m, mit einem guten Theodolith bis in den sub-mm-Bereich
6) Radar, Mikrowellen, ...
gabs alles mal, ist aber für Vermessungszwecke völlig veraltet (außer Spezialanwendungen)
7) Infrarot
das ist die Standard-Entfernungsmessmethode bei modernen Vermessungsgeräten
Reichweite bis zu einigen km, Genauigkeit im mm-Bereich
Die letzte Gerätegeneration kann auch umschaltbar reflektorlos messen, meist mit Laserpunkt.
8) GPS
in der Vermessung kommen völlig andere Verfahren zur Anwendung als bei einem Navi, für Nicht-Fachleute ist das recht schwierig zu verstehen.
(GPS ist nur auf max ca. 10m genau - moderne Vermessungsgeräte können damit aber trotzdem cm-genaue Koordinaten berechnen)
9) Photogrammetrie
aus zwei (praktisch natürlich mehr) versetzten Fotos werden Punkte (meist ganze Oberflächen) berechnet.
Ein die letzten Jahre etwas vernachlässigtes Verfahren, in letzter Zeit wieder mehr im kommen (Nahbereichsphotogrammetrie als Alternative zum Laserscan)
Im Prinzip recht ähnlich wie Stereophotographie.
10) Laserscan
Das neueste Spielzeug für Vermesser.
Über eine Optik führt ein Laser in ein paar Minuten Tausende von Einzelmessungen durch, zB alle cm eine Messung.
Das Ergebnis ist eine "plastische" 3D-Punktwolke.
Problematisch ist die irre Datenmenge die sich dabei ergibt (Millionen von 3D-Punkten). Wird auch gern vom Flieger aus gemacht ("Airborne Laserscanning").
zu der Messung des Flugzeugs:
eine ENTFERNUNGSMESSUNG über 850 bis 1500m am Boden ist für den Laien durchaus machbar (am einfachsten und billigsten immer noch mit einem 100m-Maßband messen, mehrfach hintereinander aufgelegt)
Die Höhe eines Flugzeugs im Flug zu bestimmen - vergiss es.
Das wäre für auch einen Profi schon nicht mehr so ganz trivial.
Dass Mindestflughöhen eingehalten werden, darauf sollte normalerweise schon die flight control achten. Diese beträgt allerdings meines Wissens über bewohntem Gebiet 500 bis 1000 FUSS, und nicht 1000 Meter (kann mich aber auch irren, ich bin nur Modellflieger und kein "richtiger" Pilot)
lg,
Martin