(das bezieht sich jetzt nicht auf mein Bild)
Ich finde nicht das Kunst erst dadurch zu Kunst wird, dass der Künstler eine Intention hat. Ein Bild das bei dem Betrachter bestimmte Gefühle erzeugt (und zwar bei jedem andere) kann auch ohne eine "festgelegte" Bildaussage zu Kunst werden.
Heute in Kunst haben wir z.B. ein Referat über Subjektive Fotografie gehört, und als Beispiel wurden Lichtspuren (also negativ ausgedrückt ein extrem verwackeltes Bild) gezeigt. Jetzt kann mir aber niemand erklären, der Autor wolle mit diesem Bild eine ganz bestimmte Bildaussage transportieren. Dieses Bild hatte gerade durch seinen großen Interpretationsspielraum einen Reiz.
Aber das gehört, wie schon geschrieben, nicht hierhin.
Klar gehört das hierhin - das ist ja die von Dir gestellte Frage.
Und nein: es geht *nicht* um eine festgelegte Bildaussage. Die Frage "was will uns der Künstler damit sagen" ist mir völlig Wurscht - sobald der Künstler sein Werk auf die Öffentlichkeit loslässt verliert er die Deutungshoheit. Und sicher ist es nur dann Kunst, wenn es verschiedene (immer neue) Deutungen zulässt. Alles andere ist bestenfalls Dokumentarfotografie (um beim Foto zu bleiben).
Trotzdem ist eben nicht alles Kunst. Sonst kann auch der Wind oder eine Landschaft (die einfach nur da ist) Kunst sein, oder das Muster der Felsen an der Küste. Es braucht also schon die Intention, etwas zu transportieren. Und es bracht die Persönlichkeit des Künstlers, die das tut. Es braucht eine Schöpfung mit Gedankengehalt. Es geht nämlich nicht nur um das Werk, sondern um die Verbindung, die das Werk zwischen mir und dem Künstler und gern der restlichen Welt schafft.