Ich will kurz die Canon G1XIII ins Rennen werfen, die es vielleicht gebraucht ins Budget schafft gerade so. Die hat einen leistungsfähigen APS-C-Sensor halbwegs moderner Bauart, aber ein lichtschwaches, mäßiges Objektiv. Warum sie trotzdem gut ist? Im Freien kann man die Blende leicht schließen und erhält dann eine doch für die Baugröße sehr ordentliche Bildqualität (Objektiv ist 15-45mm F2.8-5,6 also wie Kleinbild 24-70mm F4-8 von der Bildwirkung her). Aber der grandiose Partytrick, den diese Kamera draufhat ist, dass man sie mit einem ST-E3-RT (einem Blitztransmitter) kombinieren kann und dann eins oder mehrere Speedlites (Blitze) damit fernsteuern kann. So kann man mal eben in einem Wohnzimmer einen oder mehrere Blitze strategisch platzieren, durch die Kamera einstellen und im Innenraum perfekte Ausleuchtung ohne Schlagschatten, ohne ausgebrannte Gesichter, ohne ausgebrannte Fenster, ohne absaufende Sofaecken etc. haben, also wirklich eine Bildwirkung erzielen, die ausgesprochen natürlich wirkt - zumindest in sehr vielen Räumen, zu hohe, sehr dunkle oder farbstichige Decken mal ausgenommen. Aber wenn man sich mit Blitzen etwas auskennt und weiß, wie man damit gute, harmonisch ausgeleuchtete Bilder im jeweiligen Raum hinkriegt (nicht die scheußlichen Blitzfotos der 35mm-Kompakten von 1990 bitte!), gehen mit dieser Kamera in Innenräumen Fotos, die sonst mit keiner Kompakten auch nur annähernd machbar sind. Aber man muss halt Blitzen können, sonst wird das ein Desaster. Aber wenn man es kann, ist es wirklich eine klasse Kamera. Ich hatte sie mal eine Weile. Durch diese Funktionalität mit dem Blitzauslöser mit Abstand die beste Kompakte, die ich je hatte. Leider für meine Bedürfnisse eine zu kurze Endbrennweite, weshalb ich sie doch nicht behalten habe, trotz ihrer Vorzüge. Übrigens auch wettergeschützt mit diversen Dichtungen. Eine rundum durchdachte Kamera, wenn man versteht, wie sie gemeint ist, was bei Erscheinen viele leider nicht haben. Denn sie kann nicht alles, darauf muss man sich leider einlassen.