Eigentlich nicht. Sorry, wollte dich damit nicht direkt angreifen.
Ich bleibe aber dabei. Die höheren Preise werden dem Film nicht helfen. Das beschleunigt nur das Sterben. 20% höhere Preise bringen nichts, wenn > 20% der Käufer abspringen oder wenn dann einfach weniger gekauft wird. (Klar, der Umsatz ist dann vielleicht gleich mit mehr Gewinn, aber der Markt wird dadurch nur noch kleiner, noch anfälliger und irgendwann auch wieder noch teurer)
Ich glaube außerdem nicht, dass größere Firmen noch mal wirklich in die Produktion investieren würden, völlig egal ob die Gewinnprognosen besser wären. Für mich sieht das - dabei bleibe ich - nach dem letzten Absahnen vor dem endgültigen Schluss aus. In der BCG Matrix ist der liebe Film leider keine CashCow mehr, sondern schon länger ein PoorDog (und eine kurze Suche im Netz wird dir verraten was die Marketingabteilung normalerweise mit solchen Produkten macht)
Grüße
Natürlich kann man nicht 100%ig ausschließen, daß es um ein letztes großes Absahnen geht. Aber das hat auch seit Jahren was von Verschwörungstheorien. Wie auch diese immer wieder aufkommenden Gerüchte, Fuji würde nur noch aus dem Tiefkühler verkaufen
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Wir haben schon X Abgesänge auf die analoge Fotografie erlebt und trotzdem ist sie noch da. Wir haben aber im letzten Jahr auch die Wiedereinführung von Ektachrome gesehen, neue Ilfordprodukte und auch die Wiedereinführung von Acros. Alleine die teilweise Neuentwicklung vom Ektachrome hat eine ganze Menge Ressourcen verschlungen. Das macht man nicht, wenn man den Ausstieg vorbereitet. Und nein, das ist auch kein "Aufhübschen" für einen Käufer. Wer sollte die Kodak Filmsparte kaufen? Da gibt es niemanden. Die ist schlichtweg zu groß.
Ausserdem spielt die Eigentümerstruktur eben auch eine Rolle. Einfach die Produktion einzustellen wird nicht im Interesse eines Pensionsfonds sein. Schon eher im Interesse eines Pensionsfonds ist es, im aktuellen Markt- und Zinsumfeld trotzdem noch dringend benötigte Renditen zu erzielen und das geschieht auch über Preiserhöhungen, wenn man den Markt für stabil genug dafür hält (!).
Das Problem bei der ganzen Schwarzmalerei ist, dass es tatsächlich auch Käufer von Investitionen abhält. Kauft man sich noch eine neue CPE3 oder eine CPP3, wenn da ständig Angst produziert wird, es könnte bald vorbei sein? Probiert man noch die neuen Tetenalprodukte aus, fängt an E6 zu entwickeln, kauft sich eine neue Kamera, vielleicht ein größeres Format, wenn weiter Panik geschürt wird?
Alle diese Investitionen auf Käuferseite führen ja zur Stabilisierung oder Steigerung des persönlichen Filmverbrauchs.
Natürlich freue ich mich auch nicht, dass Filmbestellungen in Zukunft mehr schmerzen als früher. Aber ich werde trotzdem nichts an meinem Filmkaufverhalten ändern. Dann setze ich eben 2-3 Generationen iPhone aus, kündige Amazon-Prime, kaufe weniger Popcorn im Kino, fahre mehr mit dem Rad.
Die höheren Kosten kann man anderswo auffangen und ich tue das gerne, wenn mir dafür die analoge Fotografie länger erhalten bleibt.