Hallo,
wollte mich ja nochmal zurückmelden, auch wenn es ein bisschen gedauert hat.
Es war ein hartes Rennen zwischen A6000 und EOS M50 und ist mir wirklich nicht leicht gefallen.
Ich halte die A6000 im Schnitt über alle Aspekte für die ein Stück weit bessere und zudem günstigere Kamera.
Qualität / Haptik
In Anzahl und Haptik der Bedienelemente liegt die A6000 vorne, auch das Gehäuse (Anthrazit) hinterlässt bei mir einen Subjektiv etwas wertigeren Eindruck.
Das Display, insbesondere im Sucher hinkt altersbedingt dem der Canon etwas hinterher.
Features
Großer Serienbildspeicher, Automatische Belichtungsreihen, Zebra und einiges mehr fehlen der EOS M50 zu meinem Bedauern. Dafür macht der Touch-AF der M50 wirklich Spaß
Lowlight
In dem Punkt mag mich meine fehlende Fachkenntnis vielleicht täuschen, aber ich meine, dass der Sony-APS-C im extremen Lowlight-Bereich der Canon etwas überlegen ist.
Autofocus
Bei der M50 überlegen schnell, Verfolgung & Gesichtstracking funktionieren super. Hier kommt die A6000 nicht ganz mit.
Display-Konzept
Da bin ich trotz der vielen Lobhudeleien auf der flexibel schwenkbare Display der M50 etwas hin und her gerissen.
Am flexibelsten einsetzbar ist die EOS M50 natürlich schon, hat mit dem Mechanismus eventuell aber auch eine integrierte Sollbruchstelle.
Für meine Situation hat sich die Flexibilität als sehr nützlich herauskristallisiert, so mal schnell ein Bild mit Kind auf dem eigenen Arm war vorher ja doch eher ein Glückstreffer denn ein zielsicheres Foto.
Bei der A6000 ist es dagegen angenehmer, dass das Display beim Schwenken nicht seitlich der Kamera sondern immer noch an der gewohnten Position sitzt.
Beides kann man ja leider nicht haben ...
Objektive
Auch wenn immer wieder über die Sony-Objektivauswahl gemeckert wird, gegen Canon sieht es dort ja wirklich noch rosig aus. Natürlich bekommt man per Adapter Zugriff auf eine große Auswahl, aber zumindest meiner Meinung nach kauft man sich keine kompakte Systemkamera, um dann unnötig große Klopper davorzuschnallen.
Für mich geht das insoweit halbwegs in Ordnung, dass ich nie vorhatte, mir teure Zoomobjektive jenseits der Kitobjektive anzuschaffen.
Durchdachtheit
Die EOS M50 ist merklich übersichtlicher zu bedienen, und das wäre auch mit den ihr gegenüber der A6000 fehlenden Features noch umzusetzen gewesen. Ärgerlich jedoch sind solche Patzer wie die Position des Batteriefachs, des Mikrofonanschlusses und natürlich bei einer kompakten Mitnahmekamera die fehlende Lademöglichkeit über USB.
Fazit
Es bildet sich fast genau so ab, wie ich es erwartet habe. Die A6000 wurde eher als professionelle Kamera konzipiert, die M50 für Einsteiger. Der Alterunterschied jedoch bringt die beiden Geräte doch recht nah zueinander.
Da mir der schnelle AF-C / Servo für Tiere und später auch Kind wichtig ist, ich Fokuspunkt per Touch einfach als deutliche Erleichterung empfinde, die Kamera auch mal in den unmöglichsten Positionen benutzt wird und nicht zuletzt meine bessere Hälfte auch noch damit klar kommen muss ist es die EOS M50 geworden.
Mit Hauptaugenmerkt auf Landschaft, Architektur, Lost Places und auch Menschen / Tiere in eher nicht hastiger Bewegung wäre ich aber wahrscheinlich bei der A6000 gelandet.
So lebe ich jetzt damit und versuche nicht irgendwelchen Mehrfeatures der A6000 hinterherzutrauern. Letztendlich dürften Übung in den Einstellungen, Bildkomposition und ein bisschen Nachbearbeitung die wichtigeren Faktoren für gute Fotos sein.
Vielen Dank
Chris