Nochmal zurück zur Ausgangsfrage.
Ich erinnere mich, dass früher z. B. im Fotomagazin regelmäßig Filme getestet wurden, und da wurde auch ein Maß für die Vergrößerungsfähigkeit angegeben. Das orientierte sich, glaube ich, an der Feinkörnigkeit - also es ging darum, wie stark man das Negativ vergrößern kann, bis das Filmkorn ein unangenehmes Maß überschreitet. Die Detailschärfe wurde weniger beachtet; dass Bilder durchs Vergrößern immer mehr an Schärfe verlieren, galt wohl als normal und unvermeidlich.
Naturgemäß sind solche Maßstäbe willkürlich gewählt und können allenfalls ein Vergleichsmaß zwischen verschiedenen Filmen sein, kein absolutes Maß nach dem Motto "bis hierher und nicht weiter".
Aus eigener Erfahrung würde ich behaupten, dass man beim Vegrößern von Negativen (ich gehe jetzt von billigem ISO-100-Film der späten 90er-Jahre aus) bis 13 x 19 cm kein Schärfedefizit gegenüber kleineren Formaten ausmachen kann. Dann geht die Schärfe (aus der Nähe betrachtet) langsam dahin. 20 x 30 cm sieht immer noch gut aus, aber ist im Detail nicht mehr ganz so scharf wie 13 x 19 cm. Auf Posterformaten (ab 30 x 45 cm) kann man keinesfalls mehr die Detailschärfe eines kleinen Abzugs erwarten. Es gibt aber dennoch keine Obergrenze; denn selbst wenn ein Bild aus der Nähe grausam verschwommen wirkt, kann es aus entsprechendem Abstand immer noch gut aussehen (siehe große Straßenplakate).
Im Grunde verhält sich Negativfilm gar nicht so viel anders als heutige Digitalbilder. Digitalfotos haben eine klare Auflösungs-Obergrenze, aber dafür sind sie "kornfrei" auch schon bei geringer Auflösung.
Also ich kenne keine Kinos, in denen noch Kleinbild zum Einsatz kommt
Immer diese eingebildeten Großstädter...
Hier "auf dem Land" haben wir ein Kino mit acht Sälen, und davon sind erst zwei digitalisiert (werden bisher überwiegend für 3D-Zeugs verwendet - habe hier erst einen einzigen 2D-Film digital gesehen).